Eintracht Frankfurt liegt gleichwohl bis zum heutigen Tage bis auf die Ankündigung der Stadtpolitik von Zuschauerausschlüssen im Profisport im Rahmen der städtischen Pressekonferenz Mitte der vorvergangenen Woche keine formale Entscheidung oder offizielle Information zur Partie am kommenden Samstag vor. Da die Allgemeinverfügung der Stadt Frankfurt vom 16. Oktober 2020 ausdrücklich Ausnahmen von der Teilnehmerbeschränkung auf 100 Personen vorsieht, die „eines mit dem zuständigen Gesundheitsamt abgestimmten Hygienekonzepts bedürfen“, so der Wortlaut der Verfügung, hat Eintracht Frankfurt in der vergangenen Woche einen solchen Ausnahmeantrag für bis zu 8.000 Zuschauer auf Basis des bereits vom Gesundheitsamt Frankfurt genehmigten und zu den ersten beiden Heimspielen erfolgreich umgesetzten Zuschauer- und Hygienekonzepts eingereicht.
Insbesondere das Gesundheitsamt ist davon überzeugt, dass von dem Besuch eines Heimspiels von Eintracht Frankfurt aufgrund eben dieses Hygienekonzepts keine über das gewöhnliche Alltagsrisiko hinausgehende Infektionsgefahr ausgeht.
Axel Hellmann, Vorstandsmitglied Eintracht Frankfurt Fußball AG
„Nach allen Signalen, die wir von der Politik empfangen, müssen wir aber damit rechnen, dass das Spiel vor leeren Rängen wird stattfinden müssen“, erläutert Vorstandsmitglied Axel Hellmann den aktuellen Sachstand. „Wir sind uns alle darin einig, dass der Kampf gegen die Pandemie entschlossen und konsequent geführt werden muss, aber auch zielgerichtet und sachgerecht. Deswegen halten wir die Praxis des Zuschauerausschlusses, nicht nur im Profifußball, dauerhaft für den falschen und nicht mehr verhältnismäßigen Weg. Wie viele andere Vereine und Veranstalter aus Sport und Kultur haben wir ein komplexes Zuschauer- und Hygienekonzept entwickelt und in der Praxis erfolgreich erprobt. Politik und Verwaltung haben dies ausdrücklich bestätigt und insbesondere das Gesundheitsamt ist davon überzeugt, dass von dem Besuch eines Heimspiels von Eintracht Frankfurt aufgrund eben dieses Hygienekonzepts keine über das gewöhnliche Alltagsrisiko hinausgehende Infektionsgefahr ausgeht – vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Diese Konzepte wurden doch genau für Phasen, wie wir sie jetzt erleben, erarbeitet und nicht für eine rein theoretische oder statistisch annähernd auszuschließende Ansteckungsgefahr“, so Hellmann weiter.
Zum Saisonauftakt gegen den DSC Arminia Bielefeld waren 6.500 Zuschauer, gegen die TSG Hoffenheim am dritten Spieltag 8.000 Zuschauer durch das Gesundheitsamt Frankfurt zugelassen worden. Weder bei diesen beiden Spielen noch bei allen anderen Spielen der Bundesliga und der 2. Bundesliga, die seit Saisonbeginn mit Zuschauern stattfanden, kam es bisher zu Infektionsfällen.