Wäre es nach Hugo Ekitiké gegangen, wäre die Saison vermutlich erst jetzt zu Ende. „Ich könnte noch fünf Spiele machen“, strotzte der Winterneuzugang in der Maiwoche zwischen dem 33. und 34. Spieltag vor Tatendrang. Wer mag es ihm verdenken angesichts auf der Zielgeraden 2023/24 fünf Startelfeinsätzen in Serie sowie vier Toren und einer Vorlage. „Aber es war für das Team eine lange Saison, wir haben uns nach dem Wochenende etwas Ruhe verdient. 2024/25 kommt viel auf uns zu“, bekannte der nun 22-Jährige. Joyeux anniversaire an dieser Stelle.
Im Frühjahr sah die Welt noch anders aus. Das erste Halbjahr der Nummer elf in elf Etappen.
Erste Wahl im zweiten Anlauf
Nachdem eine Verpflichtung im Sommer nicht zustande gekommen war, machten die Eintracht-Verantwortlichen um Sportvorstand Markus Krösche schließlich am Winter-Deadline-Day Nägel mit Köpfen und eisten den Wunschstürmer per Leihe mit Kaufoption von Paris Saint-Germain los.
Erstes Spiel unter Flutlicht
Fußballerisch über alle Zweifel erhaben, stand Ekitiké schon einen Abend später im Kader gegen den 1. FC Köln, konnte nach seiner Einwechslung in der Schlussviertelstunde aber nicht mehr helfen, die 0:2-Niederlage abzuwenden.
Erste Sympathiepunkte
In der Woche darauf präsentierte sich der dynamische 1,90-Meter-Schlaks erstmals der Öffentlichkeit und wusste gleich zu punkten. Auf die Frage nach ersten Deutschkenntnissen antworte Ekitiké mit einem breiten Grinsen: „Guuudee!“.
Erste Arbeitsschritte
Die Freude über die Ankunft am Main ging mit der Realität einher, erstmal harte Kärrnerarbeit verrichten zu müssen. „Hugo hatte vier Monate kein Mannschaftstraining und zuletzt vier Wochen kein Einzeltraining mehr bei Paris Saint-Germain gehabt“, klärte Cheftrainer Dino Toppmöller auf, dass es darum gehe, die Offensivgewalt in der Crunchtime zur Entfaltung kommen zu lassen.
Erster Startelfeinsatz
Die kleine Belohnung folgte schon Ende Februar, als Ekitiké im Deutsche Bank Park gegen den VfL Wolfsburg erstmals das Mandat für die Startelf erhielt. Der Debütant war sofort mittendrin, legte Philipp Max den Treffer zum 1:1-Ausgleich auf, sah kurz vor der Pause Gelb und hatte nach gut 75 Minuten Feierabend. Endstand 2:2.
Erste komplette Trainingswoche
Die nächsten beiden Begegnungen war der drahtige Angreifer als Joker gefragt. Belastungssteuerung hieß das Gebot der Stunde. Mit Erfolg. Mitte März frohlockte Chefcoach Toppmöller: „Hugo hat für uns seine erste komplette Trainingswoche gemacht, das bedeutet für uns eine weitere gute Offensivoption. Wenn er topfit ist, wird seine Qualität noch mehr zum Tragen kommen.“
Erster Ausfall
Gänzlich von muskulären Rückschlägen gefeit blieb Heki nicht. Das Heimspiel gegen Bremen Anfang April blieb aber das einzige, das er verpasste.
Erstes Tor
Die Rückkehr in die Anfangsformation kam zum genau richtigen Zeitpunkt. Im direkten Verfolgerduell um Platz sechs gegen den FC Augsburg netzte Ekitiké erstmals mit dem Adler auf der Brust: zur 2:1-Führung auf dem Weg zum 3:1-Erfolg – „mein Lieblingsmoment!“
Der Franzose trug sich damit als insgesamt 284. verschiedener Spieler in der Bundesligageschichte von Eintracht Frankfurt in die Torschützenliste ein. Mehr Akteure stellt historisch kein anderer Klub.
Erste feste Verpflichtung
Erfreuliches tat sich Ende April auch neben dem Platz. „Hugo hat in seinen bisherigen Einsätzen angedeutet, welche Qualität in ihm steckt. Wir sind von seinem großen Potential fest überzeugt und freuen uns darauf, ihn über die aktuelle Saison hinaus im Eintracht-Trikot zu sehen“, verkündete Krösche im Zuge der aktivierten Kaufoption und festen Verpflichtung bis 2029.
Erstes Liebesbekenntnis: Die Geschichte hinter dem Fischerhut
Zwei Tore und eine Vorlage von Ekitiké später hatte Eintracht Frankfurt am 33. Spieltag durch ein 1:1 in Mönchengladbach die Europapokalteilnahme 2024/25 gesichert. Spieler und Fans feierten am Niederrhein vereint – und Heki, original mit Eintracht-Fischerhut, sang immer wieder „Europa, Europa, Europa!“ „Der Jubel nach Gladbach war für mich ein Ausdruck, dass ich mich zu Hause fühle. Ich wollte mich bei den Fans bedanken“, erklärte er hinterher.
Erst der Anfang
Auch im Saisonfinale gegen Leipzig konnte die „Naturgewalt mit Killerinstinkt“, wie eintracht.de den Neuzugang im Februar vorstellte, seine Vorschusslorbeeren rechtfertigen, köpfte beim Stand von 0:2 zum 1:2-Anschluss ein und ebnete den Weg zum 2:2-Remis, das die Teilnahme an der UEFA Europa League besiegelte.
„Mein Ziel für die Saison 2024/25 ist es, viele Tore zu schießen und Vorlagen zu geben, dem Team so viel wie möglich zu helfen und einen Pokal nach Frankfurt zu holen“, teilte der Adlerträger aus dem Urlaub mit und verriet: „Ich war in Frankreich, Spanien und Italien und beende meinen Trip in den USA, wo ich mich auf die neue Saison vorbereite.“