04.08.2019
Team

Helden im Hintergrund

Die Eintracht gelangt immer öfter in neue Dimensionen. Auch logistisch. Ein Blick hinter die Kulissen.

Dass internationale Festspiele die Eintracht und ihr Umfeld regelmäßig in einen emotionalen Ausnahmezustand versetzen, ist nichts Neues. Doch mit dem Umstand eines Trainingslagers rund um zwei Pflichtspiele drang die Lizenzspielerabteilung auf allen Ebenen in bisher unbekannte Dimensionen vor.„Wir stehen vor einer großen Herausforderung“, sagt Franco Lionti ohne Umschweife. Der Materialwart meint damit nur bedingt die Gegner in der Qualifikation, sondern vor allem die damit einhergehenden logistischen Aufgaben. Für den Spagat zwischen Hinspiel in Tallinn und Vorbereitung in Windischgarsten bedurfte es gar einer zweigleisigen Planung. Beim Teammanagement um Thomas Westphal und Christoph Preuß gibt es kaum einen Moment ohne organisatorische und kommunikative Belange. „Wir müssen der Zeit weit voraus sein“, sagt Westphal, der während der vergangenen Tage auch noch mögliche Spielorte für die nächste Qualifikationsrunde in Augenschein nehmen musste. 

Gestiegene Ansprüche, enge Abstimmung

Zurück zur Ausstattung. Während Lionti am Mittwoch vergangener Woche mit dem Europa-League-Kader sowie dem Trainer- und Betreuerstab in die estnische Hauptstadt flog, begab sich sein Pendant Igor Simonov zwei Tage darauf mit den übrigen Spielern auf direktem Wege nach Oberösterreich. Den Transporter vollgepackt mit Trainingsutensilien für zehn Tage. „50 Bälle, 150 T-Shirts, 120 kurze und 50 lange Hosen, 150 Paar Socken, 200 Radlerhosen, 90 Regenjacken, 100 Paar Fußball- und 200 Paar Laufschuhe“, zählt Simonov aus dem Stehgreif auf. Von Lionti zusammengefasst: „Drei Garnituren pro Spieler, zu jedem Trikot das gleichfarbige Unterhemd – die Ansprüche sind gestiegen“, betont der dienstälteste Mitarbeiter im Lizenzspielerbereich zugleich den gewachsenen Stellenwert eines einheitlichen Erscheinungsbildes.Zusammen mit dem Sortiment der medizinischen Abteilung und des Athletikbereiches kämen pro Auswärtsreise zwischen 2,5 bis 3 Tonnen zusammen. „Aber dann ist der Transporter auch voll“, lacht Simonov. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, geschehen alle Logistikprozesse in enger Abstimmung zwischen Teammanager Westphal, Materialwart Lionti und Christian Haser von der medizinischen Abteilung. Hinzu kommt Wolfgang Obst, eine für die Logistik vielmals unverzichtbare Variable. Beispielsweise als es nach der Kurzzeitrückkehr am Mittwoch darum ging, die Utensilien für das Heimspiel in der Commerzbank-Arena anzuliefern. „Wolfgang ist jederzeit mobil und damit eine große Erleichterung für uns“, heben alle Beteiligten gerne hervor.

Vorbereitung der Vorbereitung

Zu tun haben Lionti und Simonov auch so genug. Während die Spieler noch in der Sommerpause weilten, „ging für uns die Vorbereitung schon am 27. Juni los: Planung, Beflockung… und die Transferphase läuft ja noch ein paar Wochen“, folgt der Hinweis, dass sich mit jedem Zugang das Spielersortiment erweitert.Vor allem, sollte es in wenigen Wochen mit dem Einzug in die Gruppenphase der UEFA Europa League klappen: „Dann müssen wir uns hinsichtlich Ausrüstung nach den Vorgaben der UEFA richten und zusätzlich Spielkleidung mit dem UEFA-Logo bereitstellen.“ Bis es soweit ist, wartet aber zunächst die nächste Hürde beim FC Vaduz und damit bereits nächste Woche der nächste logistische Kraftakt, wofür einmal mehr ein Rädchen ins andere greifen muss – auf wie neben dem Platz.