Während sich die Mannschaft im Hotel zurückgezogen auf das Spiel am heutigen Dienstag vorbereitete, waren Fans, Ehemalige, Sponsoren, Partner und Funktionsträger am Abend des Matchday-1 zu einem Empfang zusammmengekommen. In der „Frankfurter Botschaft“, wie diese Veranstaltungen traditionell bei Auswärtsspielen genannt werden, begrüßte Vorstandssprecher Axel Hellmann rund 350 Gäste.
Wie immer strahlte er Zuversicht aus, betonte aber, dass das „kein Zweckoptimismus“ sei. „Wir brauchen Herz, eine gute Tagesform und das Quäntchen Glück. Ich habe auf der Reise mit der Mannschaft gespürt, dass die Lockerheit, aber auch die nötige Spannung da ist“, sagte Hellmann, der ein „sehr gutes Gefühl“ hat, dass am heutigen Dienstag der Einzug ins Achtelfinale der UEFA Champions League gelingt.
Drei Gäste begrüßte er besonders, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen mit Frau und den 36-fachen Adlerträger bei UEFA-Spielen Manfred Binz. „Ich habe gerade mit Heribert gesprochen und wir waren uns einig: Wenn uns 2016 jemand gesagt hätte, dass wir eines Tages vor dem letzten Spieltag der Gruppenphase in der Champions League das Weiterkommen in eigener Hand haben, hätten wir ihn für verrückt erklärt. Für Eintracht Frankfurt ist das etwas Außerordentliches. Danke an die sportliche Leitung, die das möglich gemacht hat. Für alle, die mit Eintracht Frankfurt verbunden sind, ist das ein Traum.“
Binz: „Wir packen das!“
Dass dieser auch im kommenden Jahr in der Königsklasse weitergeht, davon ist auch Manfred Binz überzeugt. „Wir packen das! Wir haben die vergangenen Jahre tollen Fußball gespielt, haben den BVB am vergangenen Samstag dominiert. Die Mannschaft weiß, um was es geht. Ich bin optimistisch“, sagte Binz, der unweit des Spielorts am Abend – im Estadio da Luz, der Heimspielstätte des Lokalrivalen Benfica – 1990 unter Berti Vogts sein erstes Länderspiel für Deutschland absolvierte. Seine 36 Einsätze für die Eintracht in internationalen Wettbewerben werden nur von sechs Adlerträgern übertroffen. Unter anderem von Kevin Trapp, der mit seinem 49. Einsatz den alleinigen ersten Platz in dieser Liste vor Karl-Heinz Körbel (48) übernehmen könnte.
Richter: „Wollen den Gruppensieg“
Im offiziellen Teil des Abends gab Markus Richter im Talk mit Sportvorstand Markus Krösche unter der Moderation von Jochen Stutzky auch die Marschroute für die U19 in der Youth League aus, die bereits um 15 Uhr Ortszeit gegen Sporting antritt. „Wir wollen gewinnen und damit den Gruppensieg holen“, sagte der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Punktgleich mit dem Gastgeber steht die Eintracht auf Rang zwei, der ebenso zum Weiterkommen berechtigt – aber eine K.o.-Runde mehr bedeuten würde. Die Leistung der U19, noch kein Spiel international verloren zu haben und aktuell bestes deutsches Team in der Youth League (nur der BVB kann ebenso noch weiterkommen) zu sein, bezeichnet Krösche als „außergewöhnlich, weil wir auch mit Spielern antreten, die noch in der U17 spielen können“.
Alle Redner waren sich einig: Die Eintracht habe in diesem Jahr bereits Geschichte geschrieben – und man will noch mehr Geschichte schreiben. Am besten mit zwei Siegen an diesem Dienstag in Lissabon.
