28.01.2018
Eintracht

Hellmann: „Wir sind auf einem sehr guten Weg“

Axel Hellmann hat auf der Mitgliederversammlung des Eintracht Frankfurt e.V. die strategischen Herausforderungen benannt.

Axel Hellmann, Vorstandsmitglied der Eintracht Frankfurt Fußball AG hat auf der Mitgliederversammlung des Muttervereins Eintracht Frankfurt e.V. die zeitnahe Klärung der Stadionfrage, den Neubau eines modernen Proficampus mit angeschlossener Geschäftsstelle sowie die Themen Digitalisierung und Internationalisierung als wichtigste Aufgaben für den Frankfurter Traditionsverein in den kommenden Jahren definiert. Es sei eine schöne Momentaufnahme, wenn Eintracht Frankfurt auf einem „hervorragenden Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga“ steht. Jedoch bekräftigte Hellmann in seiner einstündigen Rede, dass eine solch positive Entwicklung im sportlichen Bereich nur dann auch weiter gewährleistet werden kann, wenn die entscheidenden strategischen und strukturellen Themen nun zügig und konstruktiv finalisiert werden können. „Wir sind derzeit auf einem sehr guten Weg. Die gute Arbeit von Fredi Bobic, Bruno Hübner, Ben Manga und natürlich Niko Kovac ist ersichtlich und spürbar. Und der Erfolg kommt nicht von ungefähr: dahinter steckt eine Menge ehrlicher und harter Arbeit“, sagte Hellmann: „Was im Sport passiert ist sinnbildlich dafür, wie sie derzeit in allen Bereichen von Eintracht Frankfurt gearbeitet wird.“

Hellmann: „Man muss merken, dass Eintracht Frankfurt etwas ausstrahlt“

Klarheit fordert der Vorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG vor allem in der Stadionfrage. Der Mietvertrag mit der Stadt Frankfurt und des Betreibers (SFM) läuft im Jahr 2020 aus. Hierbei sei es wichtig, dass die Eintracht in Zukunft als Hauptnutzer der Arena ein größeres Mitspracherecht bei den Geschäftsmodellen im Stadion bekommt. Im Mittelpunkt steht zudem die Erweiterung der Commerzbank-Arena auf über 60.000 Plätze, hauptsächlich im Stehplatzbereich. Darüber hinaus spielt die Digitalisierung im Stadion eine bedeutende Rolle. „Man kann die digitalen Geschäftsmodelle des Klubs nicht mehr von denen im Stadion trennen. Hier wird es zusammenhängende Prozesse geben müssen, wenn man den Anschluss im modernen Profifußball halten will“, so Hellmann. Entscheidend für die Fortführung dieser Entwicklung ist dabei auch der Neubau einer neuen Geschäftsstelle. Diese soll direkt neben der Commerzbank-Arena, auf dem Gelände der Tennisanlage, entstehen und bis zum Jahr 2020 fertiggestellt sein. Hellmann: „Jeder Spieler schaut sich die Verhältnisse vor Ort an und da haben wir derzeit einen großen Nachteil, denn hier haben wir aktuell nichts zu bieten. Wir brauchen ein Umfeld und eine moderne Struktur, so dass sich die Spieler bei uns wohlfühlen. Jeder Klub braucht einen Ort mit Würde und Stolz. Man muss merken, dass Eintracht Frankfurt etwas ausstrahlt.“

Hellmann zur Ansetzung der Montagsspiele: „Wir Vereine tragen letztlich die Verantwortung für die Spieltagsansetzungen der DFL“

Für die aktive Fanszene war zuletzt auch immer wieder die Ansetzung der Montagsspiele ein wichtiges Thema. Axel Hellmann kann die Verärgerung verstehen, zumal neben den Fans auch einige Sponsoren die Terminansetzung am 19. Februar gegen Leipzig kritisierten. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) sei an dieser Entwicklung aber nicht schuld: „Wir Vereine tragen letztlich die Verantwortung für die Spieltagsansetzungen der DFL. Der Vorstand von Eintracht Frankfurt schlägt daher vor, dass sich alle Erstligavereine kurzfristig eine Meinung darüber bilden, inwiefern eine weitere Auffächerung des Spieltages im Hinblick auf den Charakter, die Kultur und die wirtschaftlichen Ziele der Bundesliga angemessen ist.“

Hellmann zur 50+1-Regelung: „Juristischer Prozess sollte nicht über 50+1 entscheiden“

Von den in der Spitzen mehr als 800 Mitgliedern und Gästen in der Wolfgang Steubing Halle am Sportsleistungszentrum Riederwald äußerte sich Hellmann auch zu einem in der Fußballszene viel diskutierten Thema, einer möglichen Abschaffung der 50+1-Regelung: „Eintracht Frankfurt versteht sich als basisorientierter Klub. Unser Ziel ist und bleibt die Selbstbestimmtheit des Vereins. Es wäre in unseren Augen ein großer Fehler, darauf zu warten, dass ein juristischer Prozess über die Werte der 50+1-Regel entscheidet und die Bundesliga dem freien Spiel der Kräfte überlässt.“ Hellmann schlägt hierzu vor, dass es zu einem neuen Grundsatzstatut kommen müsse, in dem die bisher durch die 50+1-Regel geschützten Güter des Fußballs abgesichert werden, aber gleichzeitig eine Rechtsgrundlage für die Beteiligung von Investoren ermöglicht werde. Darüber hinaus müsse der Wettbewerb der Bundesliga durch Regeln des Financial Fairplay absichert werden.