Filip Kostic bricht über die linke Seite durch, bedient in der Mitte Luka Jovic – 1:0! „Jaaa!“, jubelt der Mittelstürmer und freut sich mit seinem Landsmann, als hätten sie eben den Einzug in den Europapokal klargemacht. Dabei war das Abschlussspiel des ersten Mannschaftstrainings in dieser Woche gerade fünf Minuten jung.
Zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Feld stand zwar Martin Hinteregger, der jedoch zuvor fast eine Stunde sämtliche Übungen mitmachen konnte. „Ich habe seit über einer Woche gar keine Schmerzen mehr und spüre auch kaum etwas.“ Nach knapp einem Monat Auszeit wegen einer Faszienzerrung sei die Wahrscheinlichkeit trotzdem da, dass „mit einem blöden Schritt wieder etwas“ passiere. „Deswegen starten wir langsam. Aber wenn es so weitergeht, werde ich sicher fürs Wochenende eine Option sein“, blickt der 28-Jährige vorsichtig optimistisch auf ein etwaiges Wiedersehen mit Ex-Klub Borussia Mönchengladbach am Samstag, 15.30 Uhr.
Ich bin mit Abstand der schlechteste Verletzte. Ich muss mich beim Rehatrainer und der medizinischen Abteilung entschuldigen, weil ich manchmal schon nerve, weil es mir nicht schnell genug gehen kann.
Martin Hinteregger
In jedem Fall zeigt sich der Österreicher gegenüber EintrachtTV froh, wieder unter Kollegen zu sein. „Ich war dann doch einige Wochen weg. Das Rehatraining hat nicht so viel Spaß gemacht, war aber hart und gut. Endlich bin ich zurück und freue mich umso mehr aufs Training.“ Wie während den Spielen war die Kämpfernatur nach eigener Aussage auch während des Aufbauprogramms nicht immer der einfachste Zeitgenosse, wie er augenzwinkernd einräumt: „Ich bin mit Abstand der schlechteste Verletzte. Ich muss mich beim Rehatrainer und der medizinischen Abteilung entschuldigen, weil ich manchmal schon nerve, weil es mir nicht schnell genug gehen kann und sie mich immer bremsen müssen. Aber wir haben das gut hingekriegt. Jetzt sind sie mich zum Glück wieder los.“
Davon sind etwa Ragnar Ache und Almamy Toure noch ein Stück entfernt, wenngleich die beiden voraussichtlich bis Saisonende verletzten Adlerträger parallel zum Team unter Anleitung von Rehatrainer Benjamin Sommer Koordinations- und Laufübungen absolvierten.
Ansonsten hatte das Trainerteam in der ersten von bis einschließlich Freitag vier Einheiten bei 20 Feldspielern und drei Torhütern die freie Auswahl. Einsatzzeiten kamen beim ausgiebigen Abschlussmatch ebenso wenig zu kurz wie die ungebrochene Spielfreude. Endstand übrigens 5:5, Jovic netzte im entscheidenden Elfmeterschießen abgebrüht per Panenka-Heber. Leichtigkeit und Kaltschnäuzigkeit in einer Bewegung. Gladbach kann kommen.