30.04.2021
Eintracht

Hoch soll er fliegen! Attila wird 17

Anlässlich des Geburtstags des Maskottchens gewährt Falkner Norbert Lawitschka Einblicke in das derzeitige Adlerleben. Klar ist: Trotz Corona kommt der Fußball nicht zu kurz.

Nur zu gern würde Attila die Eintracht beim nächsten Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 wieder von der Seitenlinie aus unterstützen. Doch seit über einem Jahr zählt auch der Steinadler zu jenen Leidensgenossen, denen das Stadionerlebnis verwehrt bleibt, weshalb er von zu Hause die Krallen drücken muss.

Corona-bedingt ist der Terminplan von Attila derzeit nicht allzu voll, sodass Falkner Norbert Lawitschka den Adler bis Mitte Februar sogar regelmäßig im Freien fliegen lassen konnte. Attila genoss die viele Bewegung sichtlich und konnte seinen Jagdtrieb vollends ausleben. Seit März ist nun Paarungszeit, sodass Attila vorerst in seiner Flugvoliere bleiben muss.

Ausflüge gab es in den vergangenen Wochen dennoch immer wieder. So besuchte Lawitschka zusammen mit seinem Haustier das Ostercamp der Eintracht Frankfurt Fußballschule. „Da habe ich mich dann zu den Kindern gestellt und ihnen alles rund um Attila erklärt, der währenddessen auf meinem Handschuh saß. Ab und zu hat er dann auch mal seine 1,90 Meter breiten Flügel geöffnet. Das finden die Kinder toll, weil es einfach mal etwas anderes ist“, berichtet Lawitschka.

Obwohl Attila die Fußballprofis derzeit nicht im Deutsche Bank Park unterstützen kann, verfolgt er nichtsdestotrotz alle Partien der Eintracht mit, nun ja, Adleraugen. Lawitschka gibt schmunzelnd zu: „Ich hole ihn gerne ins Wohnzimmer, dann gucken wir zusammen Fußball.“

Ich hole ihn gerne ins Wohnzimmer, dann gucken wir zusammen Fußball.

Norbert Lawitschka

Abwechslung ist auch abseits der 90 Minuten garantiert. Denn Attila wartet seit dem schönen Frühlingswetter der vergangenen Wochen jeden Tag vor seiner großen Wasserschüssel und bespritzt sich mit Wasser, sobald diese gefüllt ist. „Daran hat er große Freude“, meint Lawitschka. „Am allerliebsten ist es Attila aber, wenn er satt ist. Das ist für ihn das Wichtigste. Darum kümmere ich mich natürlich gut.“ Auch körperlich ist Attila nachweislich in Topform und steht den adlertragenden Athleten in Nichts nach. Jährlich steht der Besuch zum Tierarzt an, um sich einem vollumfänglichen Gesundheitscheck zu unterziehen.

An seinem Ehrentag erhält Frankfurts Talisman in diesem Jahr seine Lieblingsspeise: Feldhase. Lawitschka berichtet: „Vergangenes Jahr habe ich ihm einen Lederelefanten geschenkt, den hat er aber in weniger als zehn Minuten in seine Einzelteile zerlegt. Deshalb kriegt er sowas nicht mehr. Ich kaufe ihm lieber etwas Leckeres zum Essen.“

Einen weiteren Wunsch habe Attila trotzdem: Seine Eintracht bald wieder im Stadion zu begleiten. Falkner Lawitschka räumt wiederum ein, dass sich das sensible Tier erst wieder an eine solche Umgebung anpassen müsse. „Wenn Stadionbesuche wieder möglich sind, ist es wichtig, Attila langsam wieder an die Zuschauer zu gewöhnen. Er ist Menschen zwar schon sein Leben lang gewöhnt, aber die vergangenen Monate war es doch deutlich ruhiger. Seine Einsätze im Stadion sollen völlig ohne Stress für ihn ablaufen, damit er gesund bleibt. Dafür ist es wichtig, dass wir langsam darauf hinarbeiten, damit er sich nicht erschreckt, wenn es laut wird.“

Auch die Eintracht-Familie wünscht ihrem Glücksbringer für das neue Lebensjahr, ihn bald wieder im Stadion begrüßen zu dürfen. Und vor allem, dass er weiterhin so fit bleibt!

Darum Attila

Die Idee für einen Adler als Maskottchen hatte Klaus Toppmöller bereits 1993, als er einen ausgewachsenen Steinadler mit in die Kabine brachte, um seine Spieler zu motivieren. 2006 wurde der aus dem fränkischen Coburg stammende Steinadler Attila zum offiziellen Maskottchen und Glücksbringer der Eintracht vom Main, als er bei einer Flugshow das Interesse von einem Eintracht-Mitarbeiter geweckt hatte. Nach ein paar Probeläufen in der Heimspielstätte feierte Attila beim DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München seinen Einstand und ist für die Adlerträger seit 15 Jahren nicht mehr wegzudenken.