04.10.2024
Bundesliga

„Hohe Leidensfähigkeit“

Dino Toppmöller spricht vor dem Verfolgerduell mit den Bayern von der „größten Herausforderung“, sieht dennoch Chancen und gibt Updates zu den Personalien Trapp, Götze und Tuta.

Cheftrainer Dino Toppmöller über …

… die Ausgangslage: Wenn man sich die Wettquoten ansieht, sind wir klarer Außenseiter. Wir gehen demütig in die Partie und wissen, welch brutale Qualität auf uns zukommt: sehr viele Tore geschossen, wenige zugelassen. Es ist die größte Herausforderung, die es für mich aktuell geben kann. Dennoch fühlen wir uns in der Lage, diesem übermächtigen Gegner weh zu tun. Wir selbst und die Bayern wissen, dass es für sie in diesem Stadion nicht immer einfach war. Uns erwartet ein sehr großer Kampf, in dem wir eine hohe Leidensfähigkeit an den Tag legen müssen.

… den FC Bayern: Ein entscheidender Faktor ist ihre Schärfe im Pressing und Gegenpressing. Es ist bemerkenswert, mit welcher Gier sie da auftreten. Aber wie man am Mittwoch gesehen hat [0:1-Niederlage bei Aston Villa; Anm. Red.], muss man nicht immer den allergrößten Ballbesitz haben. Es wird sicherlich sehr anstrengend, die Jungs werden viel leiden müssen.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

… die Personalsituation: Der Status quo ist gut! Nach so einem Sieg fühlt sich alles besser an, kleine Wehwehchen sind schneller verschwunden. Mario Götze hat einen Cut am Kopf, aber einem Einsatz dürfte nichts im Wege stehen. Hugo Ekitiké [pausierte am Sonntag in Kiel; Anm. d. Red.] ist reingekommen, hat das Spiel ordentlich überstanden und ist wieder eine Option für die Startelf.

… Kevin Trapp [nach Muskelverletzung; Anm. d. Red]: Kevin wird noch eine Trainingseinheit mit Jan Zimmermann und den anderen Torhütern absolvieren. Dann müssen wir schauen, ob er grünes Licht gibt oder es noch nicht geht. Alle Entscheidungen fallen in Absprache untereinander. Zimbo hat den besten Eindruck auf dem Platz. Wenn Kevin bei 100 Prozent ist und wir ein gutes Gefühl haben, wird Trappo spielen.

… Tuta [Geburt seines Kindes steht bevor; Anm. d. Red.]: Er hat sich geschont und mal rausgenommen (lacht). Natürlich hätten wir ihn am Donnerstag gerne dabei gehabt. Wir gehen davon aus, dass er am Sonntag in der Startelf steht.

… Mo Dahoud: Mo hatte jetzt drei Spiele hintereinander, zwei davon in der Startelf, eine Halbzeit in Kiel und gegen Besiktas 90 Minuten. Wir schauen, wie die Kräfte vorhanden sind für Sonntag und ob es für die Startelf reicht. Wir sind auf einem sehr guten Weg, ihn in einen Rhythmus zu bekommen. Er hat sein Potential angedeutet und dass er für uns ein sehr, sehr wichtiger Spieler werden kann.

… die Chance auf die Tabellenführung: Eigentlich habe ich keine Zeit, um auf solche Gedanken zu kommen. Wir sind gerade aus Istanbul gekommen, der Matchplan für Bayern muss gemacht werden. Wir befinden uns permanent im Tunnel und versuchen das Bestmögliche, damit die Mannschaft top vorbereitet ist. Wir können natürlich lesen, was passiert, wenn wir gewinnen. Die Chance auf Platz eins ist eine extra Motivation. Wir befinden uns nicht vor Spieltag 34, aber eben auch nicht vor dem zweiten. Für das ganze Umfeld und uns als Mannschaft ist es etwas Besonderes, um diese Euphorie weiter zu entfachen.

… die Belastung nach zwei weiten Auswärtsreisen: Wir sind physisch gut drauf und gehen mit großer Euphorie ins Spiel. Unsere Zuschauer werden uns mit Sicherheit auch großartig unterstützen, sodass wir von draußen die zweite Luft bekommen.

… die eigene Formkurve: Unser Umgang mit der sportlichen Situation hängt immer davon ab, was das Spiel hergegeben hat. Das 3:3 gegen Pilsen war zum Beispiel enttäuschend, aber eigentlich ein 5:1-Spiel. Sowas müssen wir als Trainerteam erkennen und dürfen auch mal nach hohen Siegen den Finger in die Wunde legen, damit alle scharf bleiben. Man braucht ein gutes Gespür dafür, die richtigen Schlüsse zu ziehen und sich nicht allein von Ergebnissen abhängig zu machen, sondern inhaltlich zu bleiben und emotional die richtigen Knöpfe zu betätigen.