05.02.2022
Bundesliga

Hrustic schießt Eintracht zum Sieg

Frankfurt gewinnt nach dreimaliger Führung beim VfB Stuttgart 3:2 (1:1). Nach Ndickas 1:0 (7.) trifft der Australier nach Einwechslung doppelt zum 2:1 und Endstand (47., 77.).

Mit drei Wechseln wartete Cheftrainer Oliver Glasner nach der Länderspielpause auf. Christopher Lenz ersetzte auf der linken Seite Filip Kostic, der aufgrund eines grippalen Infekts passen musste. Makoto Hasebe startete anstelle von Martin Hinteregger im Abwehrzentrum. Zudem rotierte Kristijan Jakic für den im Aufbautraining befindlichen Daichi Kamada in die erste Elf, was ein kompaktes Mittelfeldzentrum bestehend aus dem Kroaten sowie Djibril Sow und Kapitän Sebastian Rode nach sich zog. Für Jakic war es der erste Startelfeinsatz in diesem Kalenderjahr.

Die Eintracht kam gut ins Spiel und durch Standards auch gleich gefährlich vor das Stuttgarter Tor. Zuerst Evan Ndicka (3.) und nur zwei Minuten später Jakic vergaben nach Lenz-Ecken per Kopf. Zwei Zeigerumdrehungen später machte es Ndicka bei der vierten Standardsituation innerhalb von sieben Minuten besser. Dieses Mal Eckstoß von der linken Seite, Jesper Lindström brachte sie flach in den Strafraum, wo zuerst Timothy Chandler den Ball verlängerte und Ndicka ihn technisch anspruchsvoll ins Tor beförderte – das frühe 1:0 für die Eintracht (7.).

Evan Ndicka erzielt das frühe 1:0 für die Eintracht.

Nach 13 Minuten meldeten sich die Gastgeber erstmals gefährlich vor Kevin Trapp. Orel Mangalas Abschluss war aber kein Problem für Frankfurts Nummer eins. Die Kontrolle über das Spiel hatten jedoch die Adlerträger, die den VfB im Spielaufbau immer wieder früh unter Druck setzten und so zu schnellen Ballgewinnen kamen. Der VfB schwamm in dieser Phase des Spiels regelrecht, die Eintracht konnte ihre Überlegenheit aber nicht in Zählbares ummünzen.

Dass nicht nur die Eintracht nach Standardsituationen gefährlich sein kann, zeigte der VfB nach einer halben Stunde in einer seiner bis dato seltenen Offensivaktionen. Sasa Kalajdzic und Waldemar Anton vergaben jedoch für den Tabellensiebzehnten. Die Schwaben hatten augenscheinlich Blut geleckt, keine zwei Minuten später war es Philipp Förster, der Trapp zur ersten Parade zwang. Die Eintracht hatte ein wenig den Faden verloren, Stuttgart wiederum gefunden: Försters nächsten Abschluss blockte Hasebe, Mangalas Nachschuss rauschte knapp am Pfosten vorbei (35.).

Lindström scheitert knapp – Stuttgart gleicht aus

Frankfurt merkte, dass es mehr machen musste, und schaltete wieder einen Gang höher. Chandler bediente Lindström per Steckpass mustergültig, die Direktabnahme des Dänen lenkte VfB-Keeper Florian Müller mit einem starken Reflex noch über die Latte (38.). Auf der Gegenseite machte es die Heimmannschaft besser: Nach einem Freistoß bugsierte der eingelaufene Anton die Kugel mit dem Oberschenkel an Trapp vorbei zum Ausgleich (42.).

Waldemar Anton drückt den Ball per Knie über die Linie.

Mit Ajdin Hrustic für Sebastian Rode begann die Eintracht die zweiten 45 Minuten. Der Australier war direkt mittendrin. Zuerst scheiterte er noch aus kurzer Distanz an Müller, eine Minute später zielte er genauer – und wie! Eine Ecke von Lenz nahm Hrustic freistehend am Sechzehner volley und versenkte den Ball unhaltbar im linken Eck (47.). Traumtor, erneute Führung für die Eintracht.

Die zweite Halbzeit wies einige Parallelen zur ersten Hälfte auf. Nach dem frühen Frankfurter Treffer bestimmten die Adlerträger die Partie, doch wie aus dem Nichts kam auch in Durchgang zwei der VfB zur großen Chance auf den Ausgleich. Doch Kalajdzic schob freistehend vor Trapp den Ball am Tor vorbei (62.).

Der Zwei-Meter-Hüne der Stuttgarter agierte in dieser Situation äußerst unglücklich, kurze Zeit später zeigte er jedoch seine Abschlussstärke – zum Leidwesen der Gäste. Nach einer Flanke von Borna Sosa köpfte der Österreicher aus kurzer Distanz zum erneuten Ausgleich ein (70.).

Glasner reagierte prompt und wechselte Jens Petter Hauge für Sow ein. Und der Norweger hatte seine Füße beim 3:2 direkt mit im Spiel. Hauge legte an der Sechzehnerkante für Hrustic ab, der sich diese Chance nicht nehmen ließ und per abgefälschtem Schuss zur dritten Eintracht-Führung an diesem Nachmittag traf (77.). Zwei Tore durch Hrustic, eine Vorlage von Hauge, Glasner bewies mit seinen Wechseln ein goldenes Händchen.

Die nächsten beiden Wechsel hatte der Chefcoach vermutlich so nicht eingeplant, die angeschlagenen Tuta und Hasebe mussten durch Hinteregger und Ilsanker ersetzt werden. Zudem kam Knauff für Lindström zu seinem ersten Bundesligaeinsatz mit dem Adler auf der Brust (86.). Die Eintracht verteidigte in der Folge leidenschaftlich, überstand auch die sechs Minuten Nachspielzeit und feierte den ersten Sieg im Kalenderjahr 2022.