05.02.2024
Team

Hugo Ekitiké: Naturgewalt mit Killerinstinkt

Sohn der Champagne, Meister in Frankreich. Dazu groß, schnell, effizient – und der dritte Eintracht-Hugo. Das ist Frankfurts neue Nummer elf.

„Ich habe lange auf diesen Schritt gewartet“, sagt Hugo Ekitiké im Interview mit EintrachtTV bei seiner Ankunft im Herzen von Europa am 1. Februar. Endlich ist er da. Am Deadline Day. Sportvorstand Markus Krösche lässt einen langen Atem durchblicken, als er beteuert: „Wir waren bereits im Sommer überzeugt von ihm und haben den Gedanken nicht verworfen.“ Grund genug, den Neuzugang genauer unter die Lupe zu nehmen.

Vom Hoffnungs- zum Leistungsträger

Reims. Die Stadt im Nordosten Frankreichs ist bekannt als Krönungsstätte der französischen Könige und für die Herstellung des Champagner. Auch ist sie die Heimat von Eintracht Frankfurts jüngster Verpflichtung: Hugo Ekitiké. Der Sohn eines französischen Vaters und einer kamerunischen Mutter erlernte seine Grundlagen bei seinem Jugendklub Cormontreuil FC – dem lokalen Sportverein der Gemeinde Cormontreuil, einem Teil im Südosten des Arrondissement Reims. Schon im Alter von elf Jahren winkten die Rouges et Blances, die Rot-Weißen. Ekitiké wechselte in die Jugend von Stade de Reims und sollte in seiner Geburtsstadt über die zweite Mannschaft bis ins Ligue-1-Team zum Profi reifen.

Sein Debüt in Frankreichs Eliteliga feierte der Mittelstürmer am 17. Oktober 2020 unter Trainer David Guion gegen den FC Lorient. Auch in der Folgewoche gegen den Montpellier HSC wurde er eingewechselt und sammelte eine knappe halbe Stunde Spielzeit. In der Folge nahm Ekitiké vier Mal auf der Bank Platz, ehe eine halbjährige Leihe zum Vejle BK erfolgte. Es brauchte ein wenig Anlaufzeit, doch letztlich konnte der Franzose in elf Einsätzen drei Treffer und zwei Vorlagen beisteuern, sodass der dänische Erstligist die Klasse hielt.

Reims, Paris, Les Bleus

Zurück bei Stade de Reims durchlebte Ekitiké seinen fußballerischen Durchbruch. In der Spielzeit 2021/22 gelangen ihm in 26 wettbewerbsübergreifenden Spielen elf Tore und vier Vorlagen. Nach der Hinrunde stand er bei einer Chancenverwertung von 38 Prozent. 90 Prozent seiner Toraktionen fanden innerhalb des Strafraumes statt. Neben seinem Killerinstinkt stach Ekitiké durch seine gefährlichen Läufe und sein kluges Positionsspiel hervor, was das Analyseportal Breaking The Lines bereits im Januar 2022 den detaillierten Artikel „The Diamond in the Youngest Team in Europe’s Big 5 Leagues“ wert war.

Eben jene Saison war es, in der der 1,90-Meter-Mann erstmals für die französische U20-Nationalmannschaft nominiert wurde, für die er bisher sechs Spiele absolviert hat. Als wäre der Aufmerksamkeit nicht genug, meldete Abonnementmeister Paris Saint-Germain Interesse an dem Youngster an und lieh ihn für ein Jahr mit Kaufoption aus.

Hugo Ekitiké jubelt mit Kylian Mbappé.

In seinem ersten Jahr für den Hauptstadtklub stand er neben Weltstars wie Kylian Mbappé und Lionel Messi auf dem Platz. Ekitiké kam auf insgesamt 32 Einsätze in der Liga, dem Pokal und der UEFA Champions League. Vier Tore und vier Vorlagen sowie der Gewinn der französischen Meisterschaft standen beim Talent am Ende der Spielzeit zu Buche. PSG zog die Kaufoption und verpflichtete den Angreifer fest. In der Hinrunde der Folgesaison stand er unter dem neuen Coach Luis Enrique weniger hoch im Kurs und kam noch zu einem Kurzeinsatz von acht Minuten.

Vorname mit Seltenheitswert

Erstmals Bundesligaluft in Köln: Hugo Ekitiké.

Zwei Tage nach dem Wechsel ins Herz von Europa, beim Abendspiel in Köln, kam Ekitiké nach einem Mannschaftstraining als Joker schon auf rund 18 Minuten. Wie lange die Gespräche mit Trainer Dino Toppmöller und Markus Krösche dauerten, ist nicht überliefert, die Inhalte haben aber offenbar Eindruck hinterlassen: „Ich bin sehr glücklich und stolz hier zu sein. Ich kann es nicht abwarten, zu starten. Ich möchte die Fans unterhalten.“

Funfact am Rande: Ekitiké ist der dritte Adlerträger mit dem Vornamen Hugo – nach Hugo Mantel, der von 1928 bis 1938 für Eintracht Frankfurt agierte und zwei Mal die Süddeutsche Meisterschaft gewann, und Hugo Larsson.

Das Profil der Neuverpflichtung analysierte Coach Toppmöller auf der Pressekonferenz im Vorfeld des Bundesligaduells beim 1. FC Köln. Kurz und kompakt sei Ekitiké „ein Spieler, der am liebsten auf der Neunerposition agiert, aber auch in der Doppelspitze spielen kann. Dank seines hohen Speeds kann er aber auch auf den Flügel ausweichen. Für seine Größe hat er eine gute Technik, ist agil und sorgt für gute Pressingmomente, die es für den Gegner im Spielaufbau schwierig machen. Er ist fleißig, hungrig und soll uns kurz- wie langfristig helfen.“

Sportvorstand Markus Krösche ergänzt: „Hugo ist ein junger Spieler, der sein großes Potential schon unter Beweis gestellt hat. Wir sind glücklich, dass der Transfer vor dem Hintergrund unserer wirtschaftlichen Rahmenbedingungen funktioniert hat. Wir geben ihm natürlich die Zeit, die er benötigt, um anzukommen.“ Schnell war zweifellos schon mal der erste Arbeitsnachweis in Müngersdorf: 33,44 Kilometer pro Stunde war der höchste Topspeed hinter den Landsmännern Jean-Mattéo Bahoya (33,51) und Niels Nkounkou (33,44).

In diesem Sinne:

Allez, Hugo Ekitiké!