26.10.2024
Team

„Ich liebe Frankfurt“

Hugo Larsson gibt sein erstes Interview auf Deutsch, berichtet von seinem Leben in Frankfurt, spricht von Kollegen, die zu Freunden geworden sind, und erwartet in Berlin „ein gutes Spiel“.

Hugo Larsson zählt seit seiner Verpflichtung 2023 gleichzeitig zu den jüngsten und am häufigsten eingesetzten Akteuren unter dem Adlerdach. Die rasche Entwicklung vom Hoffnungs- zum Leistungsträger honorierte die Eintracht Anfang Oktober mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung des ursprünglich bis 2028 gelaufenen Vertrags um ein weiteres Jahr. Wie ernst dem Mittelfeldmotor die Perspektive am Mainestrand ist, verdeutlicht, wie sehr er seither Deutsch büffelt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Hugo, wie oft nimmst du Deutschunterricht, seit du bei der Eintracht bist?
In der Regel einmal pro Woche. Klar, wenn wir mehr Spiele haben, wird es schwer, aber dieser Rhythmus ist schon die Regel gewesen.

Liegt der Schwerpunkt mehr auf Alltags- oder Fußballbegriffen?
Beides irgendwie. Am Anfang ist mir die Fußballsprache schon leichter gefallen, aber das andere funktioniert mittlerweile auch immer besser.

Gibt es Worte, die du besonders lustig findest?
Nicht böse gemeint, aber euer „Gude!“ fand ich, als ich es noch nicht kannte, schon etwas lustig (lacht). Mittlerweile ist das für mich ganz normal. Im Grunde unterscheiden sich Deutsch und Schwedisch, was den Wortsinn angeht, nicht besonders.

Gibt es in einem international geprägten Verein wie der Eintracht Personen, mit denen du mehr Deutsch sprichst als mit anderen?
Wir unterhalten uns auch viel auf Englisch. Aber zum Beispiel bei Besprechungen mit dem Trainer oder während Analysesitzungen sprechen wir ausschließlich Deutsch. Das gehört zum Lernprozess dazu. Manchmal hilft mir noch ein Übersetzer. Aber in Situationen wie in diesem Interview verstehe ich alles.

Als absolutes Leibgericht hat Hugo Larsson gegenüber der Redaktion mal Korv Stroganoff, eine Art Wurstragout aus Schweden, angegeben. Dafür muss er selbst in der Mainmetropole weit laufen. Dennoch kommt der 20-Jährige im Herzen von Europa kulinarisch auf seine Kosten.

Wie gefällt dir die hessische Küche?
Habe ich alles probiert: Handkäs‘, Grüne Soße … ist okay, das esse ich gerne, gehört aber nicht zu meinen Favoriten.

Wie gefällt dir Frankfurt generell?
Sehr gut! Frankfurt ist eine sehr lebenswerte Stadt. Der Umgang mit den Menschen gefällt mir sehr, sowohl im Klub als auch privat. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, um auszugehen, was Restaurants und Cafés betrifft. Ich wohne selbst in Sachsenhausen, ein toller Ort zum Leben. Es ist nicht weit zum Main und eignet sich gut zum Spazierengehen.

Wo siehst du Unterschiede zu deiner Heimatstadt Malmö?
Da sehe ich nicht so viele. Das war auch ein Argument, letztes Jahr zu sagen, dass ich nach Frankfurt wechseln möchte. Der Verein, die Mannschaft und die Stadt zusammen bilden ein starkes Gesamtpaket. Ich liebe Frankfurt und Deutschland. Nicht zu vergessen unser Stadion.

Am Donnerstagabend nimmt Hugo Larsson nach neun von elf möglichen Startelfeinsätzen 2024/25 zum zweiten Mal zunächst auf der Bank Platz. Gegen den FC RFS kommt der Schwede zu Beginn der zweiten Halbzeit auf das Feld und erntet im Nachgang nicht nur wegen des Siegtreffers Sonderlob von Trainer Toppmöller. Das 1:0 war das dritte Saisontor für Larsson, eines mehr als in der gesamten Vorsaison in 38 Partien.

Eben im Deutsche Bank Park habt ihr am Donnerstag 1:0 gegen Riga gewonnen, das Siegtor geht auf dein Konto. Deine Meinung zum Spiel?
Die erste Halbzeit war nicht wirklich gut, wir haben zu langsam gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir gemeinsam mit den Fans eine größere Energie entwickelt. Das Tor war ein spezieller Moment für mich, weil es das erste für mich im Europapokal war. Über allem stehen am Ende die drei Punkte.

Warum fällt dir das Toreschießen in dieser Saison scheinbar so leicht?
Ich glaube, im zweiten Jahr fällt generell vieles leichter. Meine Mitspieler sind zu Freunden geworden, das spiegelt sich auf dem Platz wider. Natürlich arbeite ich viel, vielleicht habe ich aktuell auch einfach Glück, wer weiß (lacht).

Was erwartest du am Sonntag bei Union Berlin für ein Spiel?
In Berlin ist es immer schwer. Das habe ich bereits mit Malmö in der Europa League erfahren. An der Alten Försterei ist es immer schwer und immer sehr intensiv. Aber das gilt umgekehrt genauso für unsere Mannschaft. Deshalb erwarte ich ein gutes Spiel. Wir gehen auf drei Punkte.