23.08.2017
Team

"Ich möchte etwas zurückgeben" – Makoto Hasebe im Interview

Vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg am Wochenende spricht Makoto Hasebe über die Begegnung mit seinem Ex-Klub, seine lange Verletzung und die vielen neuen Spieler im Kader.

Makoto, am Samstag geht es gegen deinen Ex-Klub Wolfsburg. Hast du noch Kontakte zu Spielern der Wölfe?

Makoto Hasebe: "Seit dieser Saison nicht mehr. Bis zum vergangenen Jahren hatte ich noch regelmäßig Kontakt zu Spielern wie Marcel Schäfer, Diego Benaglio oder Christian Träsch. Trotzdem freue ich mich natürlich sehr darauf, gegen den Klub zu spielen, bei dem ich fünfeinhalb Jahre gespielt habe."

Wer geht am Samstag als Favorit ins Spiel?

Makoto Hasebe: "Wolfsburg hat natürlich eine schwere Saison hinter sich, in der der Trainer gewechselt wurde und in der es am Ende in die Relegation ging. Nun sind sie mit einem 0:3 gegen Dortmund in die Saison gestartet. Trotzdem haben sie viel Qualität im Kader, weshalb wir sie nich unterschätzen sollten. Aber wir haben ein Heimspiel, das wir selbstverständlich gewinnen wollen."

Zuletzt kamst du häufig als Libero zum Einsatz. Hast du eine Lieblingsposition?

Makoto Hasebe: "Das ist mir egal. Ich freue mich einfach, wenn ich auf dem Platz stehen darf. Ob als Libero, Sechser oder gar Rechtsverteidiger, wie einmal in der vergangenen Saison. Wichtig ist für mich einfach, der Mannschaft so gut es geht helfen zu können."

Du hast an den vergangenen zwei Tagen individuell im Kraftraum trainiert und warst nicht mit dem Team auf dem Platz. Ist dein Einsatz am Samstag gefährdet?

Makoto Hasebe: "Nein. Ab und zu habe ich noch leichte Schmerzen, aber das ist nicht weiter schlimm. Dann mache ich mal an einem Tag nur Stabilisationsübungen oder fahre Fahrrad. Es geht um individuelle Trainingssteuerung. Aber ab morgen werde ich wieder ganz normal mit der Mannschaft trainieren."

Wenn du mal zurück auf deine Knieverletzung blickst: Ärgerst du dich, dass du damals in München überhaupt noch mit einem solchen Einsatz zum Ball gegangen bist?

Makoto Hasebe: "Ich bin Fußballer. Und wenn man als Fußballer auf dem Platz steht, gibt man alles. Ich glaube, wenn in Zukunft eine ähnliche Situation kommen sollte, würde ich dasselbe tun. Trotzdem waren die fünf Monate, die ich anschließend ausgefallen bin, eine sehr schwere Zeit. Eine Zeit, in der mich meine Familie, die Ärzte, die Trainer und die Mannschaft toll unterstützt haben. Nun bin ich heiß darauf, durchzustarten und all diesen Menschen etwas zurückzugeben."

Ihr habt in diesem Sommer wieder viele neue Spieler hinzubekommen. Siehst du das als Problem an?

Makoto Hasebe: "Nein. Das ist doch ganz normal im Fußball. Während meiner Zeit in Wolfsburg war es zum Beispiel nicht anders. Es kommen jedes Jahr viele neue Spieler aus unterschiedlichen Ländern zusammen. Es ist einfach nur wichtig, dass sich alle darauf einstellen, weil natürlich nicht jeder sofort die Sprache spricht. Aber bei uns lernen alle fleißig Deutsch. Man nehme nur einmal das Beispiel Daichi Kamada. Er lernt unglaublich schnell, er will die Sprache so schnell wie möglich beherrschen. Wenn er so weitermacht, wird er in sechs oder acht Monaten schon gut Deutsch sprechen. So ein Ehrgeiz ist die perfekte Voraussetzung."

In den vergangenen Tagen wurde viel über die Personalie Kevin-Prince Boateng gesprochen. Wie war euer Wiedersehen?

Makoto Hasebe: "Als seine Karriere in der Bundesliga angefangen hat, habe ich mich mit ihm nie so groß beschäftigt, weshalb wir uns auch nicht näher kannten. Aber ich habe ihn während seiner Jahre bei Tottenham oder beim AC Mailand intensiv beobachtet. Er ist dort zu einem großen Spieler herangereift, der auch einen enormen Bekanntheitsgrad hat. Wir haben uns seit seiner Ankunft schon ein paar Mal unterhalten, und ich kann nur sagen, dass er ein guter Typ ist. Sehr positiv in seiner Art und zudem sehr erfahren. Ich kann mir vorstellen, dass er hier schnell ein Führungsspieler werden könnte."