31.01.2020
Interview

„Ich möchte unbedingt ein Teil davon sein“

Stefan Ilsanker wechselt am letzten Tag der Transferperiode von Leipzig an den Main. Dort trifft er auf frühere Weggefährten aus Salzburg.

Stefan, herzlich willkommen in Frankfurt! Am Samstag warst du noch mit Leipzig hier. Adi Hütter hatte im Anschluss an das Spiel ein Interview unterbrochen und ist zu dir gegangen. Was hat er damals zu dir gesagt?
Wir haben einen kurzen Smalltalk geführt. Da ging es noch nicht um einen Wechsel, aber wir haben damals beide schon gehofft, dass es klappen würde. Du hast ja schon unter Adi Hütter gespielt. Wie ist es unter ihm?
Ich habe nicht nur unter ihm gespielt, ich habe auch mit ihm gespielt. Damals war ich noch sehr jung, 16, 17 Jahre alt. Wir sind zusammen für die zweite Mannschaft von Salzburg aufgelaufen. Seitdem schaue ich zu ihm auf. Er war immer Vollprofi und ein sensationell guter Trainer. Er hat seinen Spielern immer sehr viel abverlangt, aber es hat immer unglaublich Spaß gemacht. Von daher freue ich mich natürlich sehr, dass ich wieder unter ihm spielen darf. Ein Wechsel am Deadline Day ist für einen Spieler immer etwas Spezielles. Wie war das nun für dich, am letzten Tag der Transferperiode zu wechseln?
Die letzten Tage und Wochen waren wirklich gar nicht so leicht. Ich wollte nach Frankfurt, unbedingt wieder Fußball spielen und vor allem Spaß daran haben. Von daher freue ich mich, dass das kurz vor Schluss noch geklappt hat. Wie hast du die Entwicklung der Eintracht in den vergangenen Jahren verfolgt?
Unglaublich, was hier auf die Beine gestellt wurde. Vor allem auf internationaler Ebene. Ich glaube, es gibt auch kein anderes Team, das international so viele Auswärtsfans hinter sich weiß. Die Stimmung im Stadion ist großartig und es macht immer Spaß, hier zu spielen. Wenn man dann noch Pokalsieger wird und sich immer wieder für die internationalen Startplätze qualifiziert, ist das einfach geil. Ich möchte unbedingt ein Teil davon sein.Ein anderer Österreicher hat ja schon sehr viel Spaß hier: Martin Hinteregger. Hat er dir schon eine Nachricht geschrieben?
Ja, wir sind ständig in Kontakt. Er ist ein guter Freund von mir. Er wird mir die Eingewöhnungsphase noch etwas erleichtern. Und wenn ich nur annähernd so einschlage wie Hinti, dann kann ja nichts schief gehen (schmunzelt).Am kommenden Dienstag steht gleich mal das Duell gegen deinen Ex-Klub im DFB-Pokal an. Wie blickst du dem entgegen?
So ist der Fußball. Natürlich freue ich mich auf das Spiel. Ich freue mich, alle Jungs wiederzusehen, viele von ihnen sind gute Freunde von mir geworden. Mit Leipzig bin ich im Guten auseinandergegangen. Von daher freue ich mich, alle wiederzusehen. Aber natürlich hoffe ich, dass ich der Eintracht helfen kann und wir das Spiel gegen Leipzig wieder gewinnen können. Vor zwei Jahren hast du nach dem Montagsspiel in Frankfurt deinem Frust freien Lauf gelassen, was nicht überall auf Zustimmung stieß. Wie stehst du heute dazu?
Nachdem wir mit Leipzig bei der Eintracht damals verloren hatten, war ich angefressen und habe in einem Interview unbedachte Äußerungen gemacht, ohne zu wissen, worum es eigentlich geht. Ich habe mich aber dafür umgehend entschuldigt. Ich habe in meinem Leben schon viel Unsinn gesprochen, und das gehört sicherlich dazu. Jeder weiß, dass die Stimmung in Frankfurt Spiele entscheiden kann. Ich habe das als Gegner mehrfach erlebt – bei der Eintracht konnte ich nie gewinnen. Jetzt bin ich glücklich auf der anderen Seite stehen zu dürfen und von dieser Stimmung zu profitieren. Ich freue mich darauf!