28.12.2019
Team

„Ich musste weinen“

2019: Das waren mehr Erlebnisse als Ergebnisse, Erfolge wie Enttäuschungen und ganz viel Emotionen. Gerade Frederik Rönnow durchlebte eine Entwicklung der Extreme.

Frederik Rönnow über...

...Bild 1: Das Bild ist vom Frühling. Nachdem ich im Sommer 2018 gekommen war, hatte ich die Verletzung. Dann war es unglücklich für mich, dass ich zunächst auf der Bank Platz nehmen musste. Als Fußballer willst du natürlich immer spielen. Es war eine harte Zeit für mich, mein Gesicht auf dem Bild drückt das sehr gut aus. Aber ich sage immer, dass man auch in den harten Zeiten alles geben muss und das Bestmögliche daraus machen muss. Das bringt einen wieder an die Spitze. ...Bild 2: Das ist ein Foto unserer Torhütergruppe. Wir haben viel Spaß, aber diskutieren und reden auch viel, was meist von Zimbo ausgeht. Ein Torwartteam ist immer besonders. Es herrscht natürlich Konkurrenzkampf, aber wir verbringen viel Zeit zusammen. Wenn ich nicht spiele, muss ich die anderen Jungs respektieren. Ich denke, wir haben alle eine sehr gute Beziehung, auch mit Moppes. Es ist sehr schön, Teil dieser Gruppe zu sein. ...Bild 3: Das war mein erster Einsatz gegen Werder Bremen. Ich hatte lange nicht mehr gespielt, aber ich wollte mich immer verbessern  und alles geben. In meiner Situation, nachdem ich lange nicht gespielt hatte, war der Start sehr wichtig. Ich denke, dass ich einen guten Start hatte. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Im Fußball geht es nur um Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl. Leider konnten wir das Spiel nicht gewinnen, aber für mich persönlich war es gut, wieder im Tor zu stehen. ...Bild 4: Auch ein sehr schönes Foto. Das zeigt, dass ich hier von Anfang an akzeptiert wurde und in die Mannschaft aufgenommen wurde. Gelson ist auch ein unglaublicher Typ, er ist der Kapitän. Er umarmte mich nach dem Sieg in Guimaraes und sagte, ich solle an mich glauben und wir glauben an dich. Und genieß die Zeit. Es ist immer wichtig, das Vertrauen der Teamkameraden und der Trainer zu spüren, um Leistung zu bringen. Dieses Vertrauen habe ich von Anfang an gespürt. ...Bild 5: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Das ist sehr emotional für mich. Einen Tag vorher kam mein Sohn zur Welt. Das war eine sehr überwältigende Zeit. Ich musste früher von der Nationalmannschaft abreisen, um die Geburt nicht zu verpassen. Ich habe in den Tagen nicht sehr viel geschlafen und habe echt gezweifelt, ob ich fit genug für das Spiel gegen Leverkusen bin. Dann habe ich mich aber entschieden und gesagt: Warum nicht? Wir haben zuhause vor unseren wunderbaren Fans mit 3:0 gewonnen und ich hatte womöglich eins der besten Spiele meiner Karriere. Hier zu sitzen und darüber zu reden, löst bei mir wieder Emotionen aus. Ich war nach dem Spiel sehr glücklich, aber ich konnte die ganzen Gefühle gar nicht richtig verarbeiten. Ich dachte nur über die vergangenen Tage nach und was da passierte. Mein Sohn kam auf die Welt. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber manchmal hat alles einen tieferen Sinn. Das war so ein Moment. Dann hat noch das ganze Stadion meinen Namen gerufen. Ich habe die Liebe im Stadion gespürt, natürlich auch wegen des Spiels. Aber alle wussten auch über meine neue familiäre Situation Bescheid. Das war auch für meine Familie emotional. Ich habe nach dem Spiel direkt meine Freundin angerufen, sie war noch immer im Krankenhaus. Ich musste weinen. Ich habe dieses Trikot behalten und mit dem Datum versehen. In einigen Jahren wird es bestimmt wieder diese Emotionen hervorrufen.