„Ich spiele eher mit dem Auge“

Makoto Hasebe über…

…Eindrücke aus der Saisonvorbereitung: Wir trainieren seit einigen Wochen wieder zusammen und es läuft sehr gut. Die Trainingseinheiten sind sehr intensiv und alle Spieler arbeiten sehr viel. Man merkt, dass Oliver Glasner und Markus Krösche eine hohe Flexibilität in der Mannschaft wichtig ist. Wir trainieren sowohl mit einer Dreierkette als auch Viererkette. Die Neuzugänge bringen zusätzlich viel Flexibilität ins Spiel. Oliver Glasner spricht nach wie vor viel mit uns und geht stark ins Detail, um seine Ansätze im Team zu festigen.

…den neuen Mannschaftskapitän: Die Entscheidung, Sebastian Rode als neuen Kapitän zu ernennen, ist absolut richtig. Gleichzeitig fühle ich mich geehrt, Stellvertreter zu sein und möchte in dieser Rolle als Vorbild dienen. Unser Trainer hat vor der Entscheidung mit Seppl, Martin Hinteregger, Kevin Trapp und mir geredet und wir sind uns alle einig, dass die Entscheidung für Rode sehr logisch ist.

…sein Fitnessgeheimnis: Um auch im höheren Fußballeralter noch so leistungsfähig zu sein, reicht Tee trinken nicht aus (lacht). Ich gebe mein ganzes Leben für den Fußball. Ich habe eine tägliche Routine, von der ich kaum abweiche: Ich bin immer zwei Stunden vor Trainingsbeginn am Stadion, um mich zu dehnen und Stabilitätsübungen zu machen. Im Training gebe ich keine 80 oder 90, sondern immer volle 100 Prozent. Mein Nachmittag besteht aus Massagen, Bankübungen und Regeneration. Außerdem ist mir sehr wichtig, nach dem Abendessen ein Bad zu nehmen und danach ausreichend Schlaf zu bekommen – mindestens sieben bis acht Stunden. Mein Alltag ist vollständig auf den Fußball abgestimmt. So bleibe ich auch mit 37 Jahren sehr fit.

…seine Position in der taktischen Ausrichtung: Ich kann mir sehr gut vorstellen, sowohl im Mittelfeld als auch in der Verteidigung zum Einsatz zu kommen. Grundsätzlich bin ich im Moment eher im Mittelfeld angesiedelt und traue mir diese Position auch gut zu – schließlich geht es nicht um mein Alter, sondern um meine Leistung auf dem Platz. Aber wir werden viele Spiele in dieser Saison bestreiten. Deshalb werde ich mit Sicherheit flexibel auf beiden Positionen eingesetzt.

…das Zusammenspiel mit seinen Teamkollegen: Grundsätzlich kann ich mit allen Spielern sehr gut zusammenspielen. Jüngere Spieler wie Djibril Sow funktionieren auf meiner Seite häufig besser, deshalb können wir gemeinsam tolle Spiele abliefern. Aber auch mit Sebastian Rode spiele ich großartig zusammen, das hat man beim Heimsieg gegen den FC Bayern in der vergangenen Saison gesehen. Mit Ajdin Hrustic habe ich wiederum am letzten Spieltag gegen Freiburg toll harmoniert. Das liegt daran, dass die anderen Spieler mehr laufen und ich eher mit dem Auge spiele.

…seine Erinnerungen an das letzte Pokalspiel gegen Mannheim: Vor zwei Jahren haben wir bereits gegen Mannheim gespielt, es war eine wirklich schwierige Begegnung. Die Atmosphäre war großartig, Mannheim hat aggressiv und sehr offensiv gespielt. Deshalb bin ich sicher, dass unser Gegner es uns nicht einfach machen wird. Umso wichtiger ist es, dass wir gleich da sind und unser Ziel klar vor Augen haben.

…erneute Chancen für die Champions League: Zumindest denke ich, dass es nicht verboten sein sollte, über die Champions League nachzudenken. In der vergangenen Saison hat der ganze Verein, inklusive aller Fans, von einer Qualifikation geträumt. Es ist gut, große Ziele zu haben. Es warten viele Begegnungen auf uns, weshalb wir bescheiden bleiben sollten. Dennoch haben wir tolle Spieler und einen breiten Kader.