04.04.2025
Team

„Ich will einfach ich sein – Michy“

Michy Batshuayi spürt bei der Eintracht täglich „ein hohes Energielevel und sehr gute Vibes“. Der Stürmer spricht über seine Rolle, Selbstvertrauen, den Saisonendspurt und Tottenham.

Michy, du hast am Samstag nach dem Sieg gegen Stuttgart Bekanntschaft mit Attila gemacht – er hat mit dem Flügel etwas ausgeholt. Habt ihr beide euch wieder vertragen?
(lacht) Ja, auf jeden Fall. Allgemein ist der Adler mein Lieblingstier, also möchte ich nach jedem Heimspiel in seiner Nähe sein. Ich wollte ihn streicheln, aber so weit sind Attila und ich offenbar noch nicht. Als wollte er mir sagen: „Du kannst gerne vorbeikommen, aber nicht zu nah!“

Du bist nun zwei Monate bei der Eintracht. Wie geht es dir, wie bewertest du deine ersten acht Wochen im Herzen von Europa?
Ich fühle mich hier sehr wohl, ich bin glücklich. Ich wollte diese Veränderung in meinem Leben und diese neue Herausforderung als Fußballer. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist super, und genau das braucht es, um gute Leistungen zu zeigen und sich zu verbessern. 

Wie siehst du deine Rolle, was gibt dir Cheftrainer Dino Toppmöller mit auf den Weg?
Ich würde nicht von einer bestimmten Rolle sprechen, ich will einfach ich sein – Michy. Ich bin bereit, hart zu arbeiten, will mich immer verbessern und habe stets ein offenes Ohr für meine Mitspieler. 

Es macht mich stolz, Teil dieser Gruppe zu sein. 

Michy Batshuayi

Du zählst zu den erfahrensten Spielern im Team. Gibst du den jüngeren Mitspielern Ratschläge, kommen sie auf dich zu?
Ja, sie sind sehr neugierig und fragen nach Tipps, meinen Erfahrungen oder auch Stationen in meiner Karriere – zum Beispiel meine Zeit bei Chelsea.

Du hast in deiner Karriere auf höchster Ebene und unter anderem in Deutschland, England und Spanien in Top-Ligen gespielt. Du hast schon viel gesehen und erlebt. Welchen Eindruck hast du vom Team und deinen Mitspielern in Frankfurt?
Eine junge Mannschaft mit sehr viel Qualität, einem hohen Energielevel und sehr guten Vibes. Diese Energie spüre ich jeden Tag, wenn ich ins ProfiCamp komme. Es macht mich stolz, Teil dieser Gruppe zu sein. 

Du wurdest zuletzt für die Spiele in der UEFA Nations League wieder zur belgischen Nationalmannschaft eingeladen. Wie hat es sich angefühlt?
Es ist immer eine Ehre, für die Nationalmannschaft zu spielen. Neuer Trainer [Rudi Garcia, seit Januar 2025; Anm. d. Red.], neues Kapitel, neue Herausforderung. Ich habe viel mit ihm gesprochen und verstehe mich gut mit ihm. Er hat mir gesagt, was er von mir verlangt. Das freut mich. Jetzt liegt es an mir, meinen Job zu erledigen, um wieder eingeladen zu werden.

Mit einem Sieg gegen Bochum und einem Tor von dir zum 3:1-Endstand rein in die Länderspielpause, mit einem wichtigen Sieg gegen Stuttgart raus aus der Länderspielpause. Wie breit ist die Brust, mit der ihr nun nach Bremen fahrt und in die entscheidende Saisonphase geht?
Durch den Sieg gegen Stuttgart ist das Selbstvertrauen noch einmal gestiegen. Die Mannschaft arbeitet sehr hart. Dino Toppmöller als Trainer ist großartig, er gibt jedem von uns und uns als Mannschaft immer klar zu verstehen, was er verlangt und sehen möchte. Wenn wir auf den Platz gehen, wissen wir genau, was wir zu tun haben, das ist für uns Spieler perfekt. Wir haben Respekt vor Werder Bremen, müssen und werden uns aber auch dort nicht verstecken. Wir haben eine breite Brust. Es wird kein einfaches Spiel, aber es liegt nur an uns. Wir müssen 100 Prozent geben, unsere Qualität auf den Platz bringen und selbstbewusst auftreten. Wenn uns das gelingt, werden wir in Bremen ein gutes Ergebnis erzielen.

Michy Batshuayi macht beim Auswärtsspiel gegen Bochum mit seinem Tor zum 3:1 den Deckel drauf.

Nur noch sieben Spiele: Wie siehst du das Restprogramm in der Bundesliga?
Wir arbeiten jeden Tag daran, noch besser zu werden – und wir wissen, wo wir hinwollen. Dafür ziehen wir alle an einem Strang.

In der kommenden Woche steht das Viertelfinalhinspiel in der UEFA Europa League gegen Tottenham Hotspur auf dem Programm – es geht nach London. Dort hast du mit dem Chelsea FC Meisterschaft und Pokalsieg gefeiert und zudem für Crystal Palace gespielt. Wie groß ist die Vorfreude?
Die ist groß, ich hatte eine tolle Zeit in London und viele schöne Erinnerungen. Aber all das ist Vergangenheit. Jetzt ist es ein neuer Abschnitt, und der heißt Eintracht gegen Tottenham. Wir wollen gewinnen. 

An dieser Marschroute hat sich nichts geändert – ob damals mit Chelsea oder Crystal Palace oder in der laufenden Europa-League-Saison in der Ligaphase mit Galatasaray.
Ganz genau, immer gewinnen (lacht). Ich habe gute Erinnerungen an diese Duelle.

Der volle Fokus liegt natürlich voll und ganz auf dem Spiel gegen Bremen! Aber doch schon einmal ein paar Worte zu Tottenham …
Tottenham spielt zwar in der Liga keine gute Saison, aber dennoch haben sie viel Qualität und einige besondere Spieler in ihren Reihen. Im Fußball kann sich in einem Spiel innerhalb weniger Minuten alles verändern. Wir müssen gegen Tottenham zu jeder Zeit sehr konzentriert und fokussiert sein.