17.01.2021
Bundesliga

„Ich wollte mich bei David bedanken“

Adi Hütter erklärt seine emotionale Reaktion nach dem Schlusspfiff, den Traumeinstand von Luka Jovic und richtet wie alle Adlerträger das Augenmerk auf die nächste Woche.

Sportvorstand Fredi Bobic: Es war ein sehr schöner Sonntagabend. In der Halbzeitpause haben wir schon gesagt, dass das Drehbuch geschrieben ist für Luka. Die Luft hier tut ihm gut. Die Tore waren Extraklasse, sowohl die Vorbereitungen als auch die Abschlüsse. Bei der Flanke vor dem 2:1 habe ich gesehen, dass sich Luka absetzt. Solange der erste Kontakt in Ordnung ist, macht er ihn rein. Beim zweiten Tor sieht man: das hast du in dir drin, das kannst du nicht lernen. Insgesamt war es natürlich ein schöner Abschied für David.

Cheftrainer Adi Hütter: Wir haben gut den Ball laufen lassen und die Räume zwischen den Linien gefunden. Unser Gedanke war, möglichst vertikal zu spielen. Der Ausgleich war gegen den Spielverlauf und ist einem Kommunikationsfehler entsprungen. Jetzt haben wir viermal in Folge in der Bundesliga gewonnen und Selbstvertrauen. Das zeigt sich daran, dass wir auch nach dem 1:1 ruhig geblieben sind. Wir wussten, dass wir noch einen Stürmer auf der Bank haben, der Tore schießen kann. Für Luka ist es wahnsinnig wichtig gewesen, dass er dort hin zurückkehrt, wo er seine beste Zeit hatte und sich wohlfühlt. Das hat man vom ersten Tag an gespürt. Dass er zwei solch schöne Tore erzielt, spricht für seine Klasse und ist nicht immer zu erklären. Filip hat die Verpflichtung Auftrieb gegeben, beide sind dicke Buddys. Ich bin froh, dass er die beiden Treffer vorbereitet hat. Meine Reaktion nach dem Spiel hatte zum einen mit dem Spielverlauf und der Freude über den Sieg zu tun. Zum anderen wollte ich mich bei David für seine Leistung und die vielen schönen Momente mit ihm bedanken. Wir haben in der Vergangenheit viele Stunden zusammengesessen, über sportliche und familiäre Dinge gesprochen. Auch wenn es für die Mannschaft mal nicht gut lief. Wir sehen die Tabelle, hätten wir ein Tor mehr erzielt, wären wir sogar Sechster. Wir möchten unsere Serie fortsetzen, auch wenn uns in Freiburg ein starker Gegner erwartet.

Sportdirektor Bruno Hübner: Das war ein absolut eindrucksvoller Sieg. Das Gegentor müssen wir nicht zulassen, dafür hätten wir mehr Tore schießen können. Wir waren viel zu dominant und zu gut im Spiel drin, als dass wir hier hätten etwas liegenlassen können. Typisch Luka, dass er kaum Chancen braucht. Er hat einen Wahnsinnsabschluss, das tut uns sehr gut. Ich weiß noch, dass es kritische Stimmen gab, als ich David aus Hoffenheim geholt habe, weil er dort ein bisschen angeschlagen war. Wie er hier gereift ist und sich als Spieler entwickelt hat, ist unglaublich. Wir werden ihn auf dem Platz und in der Kabine sehr vermissen. Wir haben eine gute Verfassung, fahren mit breiter Brust nach Freiburg und gehen optimistisch in die nächsten zwei Spiele der nächsten Woche.

Makoto Hasebe: Es war kein einfaches Spiel. Wir haben verdient gewonnen. Nach dem 1:1 haben wir uns schwergetan und in der zweiten Halbzeit nicht mehr viele Chancen gehabt. David ist als Mensch top, er ist topfit mit 34 Jahren. Wir haben viele emotionale Momente erlebt. Ich bin sehr traurig, aber auch stolz, dass ich mit ihm spielen durfte. Luka ist überragend in der Box. Zwei Schüsse – zwei Tore. Das Zusammenspiel mit Filip passt natürlich sehr gut. Wir haben jetzt mehr Optionen im Sturm, er hilft unserer Mannschaft.

David Abraham: Eine lange Reise geht zu Ende. Ich bin froh, dass ich meine Karriere hier beenden durfte, wo ich viel bekommen und viel gegeben habe. Die Eintracht war meine schönste Station. Ich hätte mich liebend gerne vor den Fans verabschiedet. Das werde ich nachholen. Ich bedanke mich bei allen Fans und allen Vereinen für das Vertrauen und die Unterstützung. Ich habe immer alles gegeben. Die Idee, das Trikot mit Schiedsrichter Manuel Gräfe zu tauschen, ist mir heute gekommen. Es ist eine Ehre für mich, er hat großes Renommee. Auf dem Feld bin ich immer leidenschaftlich und aggressiv zu Werke gegangen. Neben dem Platz bin ich ein anständiger Spieler. Ich hatte nie Probleme mit Schiedsrichtern, deswegen war das eine schöne Aktion.

Djibril Sow: In der ersten Halbzeit waren wir überlegen, wir hätten mit zwei oder drei Toren führen müssen. Dann machen wir uns das Leben selbst schwer. Anfang der zweiten Hälfte haben wir Probleme bekommen, aber dann hochverdient gewonnen. Ich habe Luka vor dem Spiel gefragt, wie viele Tore er heute schießt. Er sagte: Wenn ich 15 Minuten spiele, dann eins. Dann habe ich erwidert: Wenn du 30 Minuten spielst, dann machst du zwei Tore. Er bekommt von mir dafür eine Kleinigkeit. Nach dem Spiel haben wir uns im Kreis bei David bedankt. Er ist ein ganz großer Spieler, auf und neben dem Platz. Am Mittwoch haben wir ein wichtiges Spiel in Freiburg. Wir sind fast gleichauf in der Tabelle und möchten unbedingt punkten. Das Selbstvertrauen, das wir haben, müssen wir unbedingt mitnehmen.

Es ist mir eine Ehre, mit einem solch guten Spieler wie André Silva zusammenzuspielen.

Luka Jovic

Ajdin Hrustic: Es war ein emotionales Spiel, speziell für David. Er ist ein großartiger Leader, eine großartige Persönlichkeit. Ich bin froh, hier zu sein. Wir haben ein tolles Team und sind wie eine große Familie. Deshalb freuen mich die drei Punkte nicht nur persönlich, sondern vor allem für die gesamte Mannschaft. Wir haben nicht viel Zeit, um bis zum nächsten Spiel gegen Freiburg zu regenerieren. Das wird nicht einfach, aber das ist Fußball.

Luka Jovic: Die Mannschaft ist nicht schlechter als die, die ich damals verlassen habe, wenn nicht sogar besser. Es ist mir eine Ehre, mit einem solch guten Spieler wie André Silva zusammenzuspielen, der vor allem ein sehr guter Mensch ist. Ich bin überzeugt davon, dass wir künftig gemeinsam Erfolg haben werden.