06.03.2020
Bundesliga

Im Angriffsmodus

Achtelfinale in Europa, Halbfinale im DFB-Pokal und in der Bundesliga im Rennen um die Königklasse – keine Frage, mit Bayer Leverkusen ist derzeit nicht zu spaßen.

Situation

Die Werkself ist auf der Jagd nach einem Champions-League-Platz und dabei dem Spitzenquartett dicht auf den Fersen. Lediglich zwei Punkte liegen zwischen den Leverkusenern und dem Viertplatzierten Borussia Mönchengladbach – die Borussen haben aktuell allerdings noch ein Nachholspiel. Bereits in der vergangenen Saison spielte die Mannschaft von Peter Bosz nach einer enttäuschenden ersten Saisonhälfte eine starke Rückrunde und schob sich am letzten Spieltag noch auf Platz vier. Am vergangenen Spieltag gab es für die Rot-Weiß-Schwarzen nach zuvor drei Siegen in Folge ein 1:1 beim Zweitplatzierten Leipzig.

Formkurve

Im Jahr 2020 läuft es rund für Bayer Leverkusen: Aus den ersten sieben Ligaspielen stehen fünf Siege, ein Remis und eine Niederlage (1:2 in Hoffenheim) zu Buche. Lediglich der FC Bayern München (19) und Borussia Dortmund (18) sammelten in diesem Zeitraum mehr Punkte als die Werkself (16). Die vergangenen drei Heimspiele gewann Leverkusen allesamt – die bis dato letzte Niederlage im eigenen Stadion stammt vom 16. Spieltag, als man Hertha BSC zuhause mit 0:1 unterlag. Erfolgreich ist Bayer 04 derzeit aber nicht nur in der Liga – in der UEFA Europa League schalteten die Rheinländer in der Zwischenrunde den FC Porto aus und treffen nun im Achtelfinale auf die Glasgow Rangers. Dank eines 3:1-Erfolgs im DFB-Pokal gegen Union Berlin hat Leverkusen zudem das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht.

Trainer

Mit Peter Bosz steht bei Leverkusen ein Trainer an der Linie, dessen Philosophie in der öffentlichen Wahrnehmung zwischen Faszination und Fatalismus schwankt. Nach seiner erfolgreichen Zeit bei Ajax Amsterdam, in der seine Mannschaft das Finale der UEFA Europa League erreichte, gab er 2017 ein kurzes Gastspiel als Coach von Borussia Dortmund. Auf den sehr erfolgreichen Saisonstart mit 19 Punkten aus sieben Spielen folgte ein immenser Leistungsabfall, der nicht nur die Trennung, sondern auch negative Presse mit sich brachte. Auch in seiner ersten Saison bei Bayer Leverkusen konnte seine Mannschaft nicht konstant überzeugen – und dennoch am Ende der Saison in die UEFA Champions League einziehen. Mittlerweile scheint es, als könne der 56-jährige ehemalige Spieler von Hansa Rostock seine Kritiker nachhaltig eines Besseren belehren.

Taktiktafel

Peter Bosz lässt seine Mannschaft vorzugsweise in einem offensiv ausgerichteten 4-3-3 auflaufen. In den jüngsten vier Spielen stellte er allerdings auf Dreierkette um, woraus sich ein eher unorthodoxes 3-6-1 ergab. In der Abwehrkette sind Edmond Tapsoba, Sven Bender und Jonathan Tah gesetzt. Im Mittelfeld hat der Trainer die Qual der Wahl: In den vergangenen Spielen standen die Außen Wendell und Nadiem Amiri immer in der Startformation. Letzterer musste am Mittwoch im Pokalspiel gegen Union allerdings zur Pause mit einer Schulterblessur ausgewechselt werden. Die Alternativen sind zahlreich: Charles Aranguiz, Kerem Demirbay, Mitchell Weiser, Daley Sinkgraven und Exequiel Palacios kommen für diverse Positionen in Frage. Den Dreiersturm bilden Moussa Diaby, Kai Havertz und Lucas Alario, weitere Alternativen wären Karim Bellarabi und Leon Bailey. Bayer Leverkusen ist vor allem für seine Offensivpower bekannt, hat aber auch noch andere Stärken: Mit 2.872,37 zurückgelegten Kilometern ist die Werkself zum Beispiel die laufstärkste Mannschaft der Liga.

Spieler im Fokus: Edmond Tapsoba

Obwohl erst in der Winterpause zu Bayer gestoßen, hat der 21-jährige Verteidiger in dieser Saison bereits ein Mal gegen die Eintracht gespielt, allerdings nicht im Trikot von Bayer Leverkusen. Tapsoba kam im Januar 2020 vom Vitória SC – dem Gruppengegner der Adler aus der UEFA Europa League. Beim Frankfurter 1:0-Erfolg im Hinspiel stand er über 90 Minuten auf dem Platz, während er aufgrund einer Gelbsperre in der zweiten Partie fehlte. Seit er am 21. Spieltag beim 4:3-Heimsieg gegen Borussia Dortmund sein Debüt feierte, hat er wettbewerbsübergreifend keine Spielminute mehr verpasst. Und: In all seinen sieben Pflichtspielen blieb die Werkself ungeschlagen (sechs Siege, ein Remis). Bemerkenswert ist schon jetzt seine Wichtigkeit für den Spielaufbau. So wies der 1,90-Hüne gegen Leipzig mit 134 Ballkontakten die mit Abstand meisten aller Akteure auf.

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