15.09.2021
Training

Im Verborgenen in Kampfhaltung

Beim Abschlusstraining vor dem Auftakt gegen Fenerbahce lassen die Adler wenig durchblicken. Vom Gegner haben sie wiederum gewisse Vorstellungen.

Marco Russ kennt die Grundstimmung vor einem Europapokalspiel noch bestens aus eigener Spielererfahrung. „Der Trainer erklärt seine Erwartungen für das Spiel, das Einschwören findet im Hotel am Mittag vor dem Spiel statt. Irgendwann wird es dunkel, das Stadion füllt sich, warmmachen – dann ist man im Tunnel und nimmt vieles gar nicht mehr wahr“, erklärt der heutige Analyst von Eintracht Frankfurt am Rande des Abschlusstrainings am Mittwochvormittag.

Christopher Lenz (l.) trainierte am Mittwoch individuell, sein Einsatz ist noch offen.

Die Zusatzmotivation war auf dem Trainingsplatz vor der Wintersporthalle trotz lauwarmem Regenwetter bereits allgegenwärtig und untermauerte die Aussagen der Vortage nochmals. „Ich freue mich riesig, wieder Europa League zu spielen, noch dazu in unserem Stadion. Wir werden alles geben und möchten zu Hause die ersten drei Punkte holen“, bekundete selbst ein Routinier wie Makoto Hasebe. Für Christopher Lenz könnte sogar „mein erstes internationales Spiel“ anstehen, „noch dazu gegen eine geile Mannschaft. Ich freue mich riesig!“ Auch wenn der Einsatz des Linksverteidigers, der wegen muskulärer Probleme individuell arbeitete, noch nicht endgültig feststeht.

Die Europa-League-Hymne ist Ansporn genug. Den Rest geben wir und der Trainer der Mannschaft an die Hand.

Marco Russ

Einen freudigen Empfang erhielt derweil Rafael Borré, den die Kollegen anlässlich seines 26. Geburtstags mit reichlich Schulterklopfern bedachten. Auf derartige Freundlichkeit, auf sportlicher Ebene, werden sich die Gäste aus Istanbul freilich nicht verlassen können. „Wir möchten mit Härte dagegenhalten und die Kraft von den Rängen aufsaugen. Die Europa-League-Hymne ist Ansporn genug. Den Rest geben wir und der Trainer der Mannschaft an die Hand“, verspricht Russ.

Alle Beteiligten stellen sich auf den schwerstmöglichen Kontrahenten ein: „Sie haben zuletzt zwei, drei Stammspieler geschont, deswegen gehen wir nicht von einer B-Elf aus“, erklärt Russ.

Wie Trainerteam und Spieler dem taktisch begegnen werden, wird sich erst mit dem Anstoß ab 21 Uhr zeigen. Nach 15 Minuten schlossen sich wie üblich vor internationalen Spielen die Tore des Trainingsgeländes. Taktikstunde im Verborgenen, doch aus der Kampfhaltung macht niemand ein Geheimnis.