01.12.2018
Bundesliga

"Immer hungrig bleiben" – Hütters Kernaussagen der Pressekonferenz

Zwischen UEFA Europa League und Bundesliga spricht Cheftrainer Adi Hütter über den aktuellen Lauf und zu vermeidende Gefahren.

Adi Hütter über…

…den Abend gegen Olympique Marseille: Wie jedes Heimspiel, gerade zuletzt in der Europa League, war es wieder ein tolles Erlebnis mit fantastischen Fans, einer unglaublichen Choreografie, was unserer Mannschaft wieder zusätzlich Energie gegeben hat. Ich habe einen absolut verdienten Sieg gesehen. Die Art und Weise, wie unsere Mannschaft das Spiel angenommen hat, bereitet einem Trainer einfach Freude. Der Sieg hätte auch höher ausfallen können.

…den kommenden Gegner VfL Wolfsburg: Ich kann nicht in meinen Trainerkollegen Bruno Labbadia hineinschauen, was er vorhat. Vielleicht greift er wieder auf das gegen Leipzig funktionierende 4-4-2 mit Raute zurück. Wir haben gegen den VfL Wolfsburg keine allzu gute Bilanz. Ich gehe von einer Viererkette aus, weil das zuletzt gut funktioniert hat. Der VfL kassiert wenige Gegentore und gehört zu den zweikampf- und laufstärksten Mannschaften in der Liga. Deswegen wird es sicherlich nicht einfach werden, dieses Defensivkonzept zu knacken.

…die scheinbare Unbesiegbarkeit: Ich kann nicht sagen, wo unsere Grenze liegt. Die Mannschaft hat einfach Spaß am Fußball und aktuell natürlich auch großes Selbstvertrauen sowie ein gewisses Selbstverständnis in ihren Aktionen. Die Spieler harmonieren gut und wissen, wie wir spielen möchten, auch wenn wir rotieren. Zehn Siege aus elf Spielen sind sicher keine Selbstverständlichkeit. Dafür muss ich der Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Es ist aktuell genau so, wie ich es von Anfang an wollte: Dass wir sehr ernst genommen werden und die Qualität besitzen, jedem Gegner weh zu tun. Aber wir wissen auch, dass wir jeden Tag an die Leistungsgrenze gehen müssen. Dann sind wir richtig gut. Wenn wir aber nur zehn Prozent nachlassen, kann uns umgekehrt auch jeder schlagen.

...Makoto Hasebe: Man kann sicher immer überlegen, ihm mal eine Pause zu gönnen. Aber wenn ich mit Makoto Hasebe spreche, möchte er immer spielen. Er hat den großen Vorteil, über eine unheimlich große Routine zu verfügen. Er antizipiert unglaublich gut und sieht viele Aktionen im Spiel voraus. Er verleiht unserem Spielaufbau eine unheimliche Sicherheit und steht zugleich defensiv sehr stabil. Sollte er auf mich zukommen und um eine Pause bitten, wird er diese erhalten. Aber er will wie gesagt immer spielen. Wenn jemand in einem solchen Flow ist, sollte man ihn auch spielen lassen.

…seine Erfahrungswerte mit Serien: Man muss natürlich unterscheiden, dass es in der Schweizer Liga mit einer Topmannschaft [Young Boys Bern blieb unter Hütter 18 Spiele hintereinander ungeschlagen; Anm. d. Red.] einfacher ist, als in der Bundesliga elf Spiele ungeschlagen zu bleiben. Die Gefahr ist immer, dass wenn der Trainer zufrieden ist, es die Spieler auch werden. Zufriedenheit bedeutet Stillstand und Stillstand bedeutet Rückschritt. Deshalb versuche ich den Spielern in der Analyse auch immer aufzuzeigen, was noch möglich ist, in welchen Punkten wir uns verbessern können. Nichts läuft von alleine. Man muss immer hungrig bleiben, das lebe ich als Trainer vor.