28.10.2021
Bundesliga

„Immer voll bei der Sache“

Oliver Glasner berichtet von einer intensiven Ursachenforschung, möglichen Lösungsansätzen, Vergleichen zur Vergangenheit und blickt auf das Spiel gegen Leipzig.

Oliver Glasner über...

...die Personalsituation: Wir mussten den vielen Spielen ein bisschen Tribut zollen. Goncalo Paciencia hat sich ja beim vergangenen Ligaspiel verletzt und wird voraussichtlich bis zur Länderspielpause ausfallen. Sebastian Rode werden wir nach einem Kurz- und einem etwas längeren Einsatz aus Gründen der Belastungssteuerung wieder eine Pause geben, um ihn hoffentlich wieder gegen Olympiacos zur Verfügung zu haben. Chris Lenz fehlt weiterhin. Dafür ist Aymen Barkok wieder zurück. Kristijan Jakic hat das Training heute einigermaßen gut absolviert. Bei ihm müssen wir noch abwarten, ob sein Körper eine Reaktion zeigt, von der wir aber nicht ausgehen. Ansonsten sieht es personell gut aus. Stefan Ilsanker hat sich in der Nacht von Vorgestern auf Gestern nicht so gut gefühlt, sich dann auskuriert und heute wieder normal trainiert.

...die Vorbereitung auf das Spiel gegen Leipzig: Wir hatten mal wieder eine etwas längere Trainingswoche und haben uns gestern nochmal etwas länger mit der gesamten vergangenen Woche, nicht nur dem Spiel gegen Bochum, beschäftigt. Danach haben wir ein richtig knackiges Training absolvieren können, in das wir den einen oder anderen Schwerpunkt gepackt haben. Heute begann die detaillierte Vorbereitung auf Leipzig, morgen ist das Abschlusstraining. Wir sind guter Dinge. Die Spieler sind sehr, sehr engagiert. Wir freuen uns auf das Abendspiel vor hoffentlich vielen Zuschauern.

Die Pressekonferenz in voller Länge zum Nachhören gibt’s hier

...Erkenntnisse der Aufarbeitung: Die Schwankungen sind für uns auf der einen Seite natürlich nicht zufriedenstellend, auf der anderen Seite aber auch überraschend. Für mich ist immer wichtig, was in den Spielern vorgeht. Ich stehe zu 100 Prozent dazu, dass die Spieler in jedem Spiel alles geben. Beispielsweise sind wir in Bochum bei 60 Prozent Ballbesitz dreieinhalb Kilometer mehr als der Gegner gelaufen. Ich behaupte, schon fast zu viel. Die Jungs wollen manchmal zu viel. Wir vergessen dann unsere eigentlichen Aufgaben. Das war neu für mich.

...Vergleiche mit der Vergangenheit: Ich habe mit Spielern gesprochen, die schon länger hier sind. Sie haben mir gesagt: „Trainer, das war vor zwei Jahren genauso. Als wir Europa League gespielt haben, haben wir uns in den Spielen danach immer schwergetan.“ Zudem hat sich gezeigt, dass wir uns gegen vermeintlich bessere Mannschaften etwas leichter tun. Aber nochmal: Das hat nichts damit zu tun, dass die Spieler einen Gegner unterschätzen, sondern sich in solchen Spielen eher zu viel Druck machen. Für uns gilt es, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, um das, was offenbar schon etwas länger in der Mannschaft ist, zu korrigieren.

Wir haben Ansätze gefunden, in denen wir sie unterstützen, um gemeinsam mehr Konstanz zu erreichen.

Cheftrainer Oliver Glasner

...Lösungsansätze: Nicht nur ich oder die Fans, sondern auch die Spieler raufen sich die Haare. Das beschäftigt sie, weil – und dafür lege ich meine Hand ins Feuer – sie alles für die Eintracht geben, ihnen aber nicht alles gelingt. Das bringt sie ins Grübeln. Ich bin weit davon weg, ihnen einen Vorwurf zu machen. Wir haben Ansätze gefunden, in denen wir sie unterstützen, um gemeinsam mehr Konstanz zu erreichen. Aber auch das geht nicht auf Knopfdruck. Das hat dann gar nicht viel mit Fußball zu tun, sondern damit, dass wir Menschen nicht so einfach funktionieren. Was mich sehr, sehr positiv stimmt, ist, dass die Jungs immer voll bei der Sache sind und voll mitziehen. 

...Gegner Leipzig: Leipzig spielt in der Champions League und hat jedes Jahr den Anspruch, in die Champions League zu kommen. Wir freuen uns auf das Spiel, auch für die Fans. André Silva kehrt zurück. Ich habe die Jungs in dieser Woche sehr motiviert erlebt. Wir möchten dem Gegner einen heißen Kampf liefern.