Oliver Glasner über…
…den Zustand der eigenen Mannschaft: Wir sind gestern um 18 Uhr angekommen und dachten, die Jungs würden heute müder sein. Aber sie sind absolut frisch und machen mental einen super Eindruck. Die letzten 15 Minuten gegen Tottenham haben gezeigt, dass wir Möglichkeiten haben. Das hat mir gefallen, unsere Einwechselspieler hatten einen positiven Impact auf das Spiel. Das Momentum war bei Tottenham, aber die Jungs haben sich mit Ballgewinnen hochgezogen und noch ein Tor geschossen. Das gibt uns ein gutes Gefühl und Selbstvertrauen.
…das Personal: Die personelle Situation hat sich leider verschärft. Makoto Hasebe hat sich das Innenband angerissen, er wird in den nächsten Wochen ausfallen. Die Jungs, die in London dabei waren, stehen ansonsten alle zur Verfügung. Luca Pellegrini, Aurélio Buta und Ansgar Knauff fehlen weiterhin. Jérôme Onguéné und Almamy Toure absolvieren noch Training im regenerativen Bereich, ein Einsatz käme zu früh. Ich werde keinen Spieler zu früh einsetzen, um keine neue Verletzung zu riskieren.
...seine Erwartungen an das Spiel am Samstag: Ich erwarte einen Gegner, der in der vergangenen Saison Dritter geworden ist, seine Stammkräfte behalten hat und sich im Sommer zusätzlich verstärkt hat. Die Mannschaft hat viel Tempo, in der Innenverteidigung sehr große Robustheit und ein wahnsinnig starkes Mittelfeld. Wir müssen auf alles vorbereitet sein und unser Spiel durchziehen: Nach vorne spielen, kompakt agieren, gute Ballstafetten haben, Torchancen herausspielen.
Für mich ist wichtig, dass die Spieler die Situation annehmen und die beste Leistung bringen, die auf einer ungewohnten Position möglich ist.
Cheftrainer Oliver Glasner
…Gegner Bayer 04 Leverkusen: Unabhängig vom Trainerwechsel habe ich Leverkusen vor der Saison mit Leipzig als größten Bayern-Konkurrenten genannt. Sie haben eine große Qualität und mit Bayern das höchste Tempo in der Liga. Patrik Schick ist der zweitbeste Torjäger der vergangenen Saison. Xabi Alonso kenne ich als Trainer nicht so gut, war aber ein Spieler auf Weltklasseniveau, hat unter den größten Trainern gespielt. Das hat wahrscheinlich auf ihn abgefärbt.
...die Herausforderungen in der Defensive: Seit Wochen sind wir in der Defensive am Improvisieren. Wir müssen unsere gegenwärtige Situation akzeptieren. Für mich ist wichtig, dass die Spieler die Situation annehmen und die beste Leistung bringen, die auf einer ungewohnten Position möglich ist. Ich bin überzeugt, dass die Jungs sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Es ist eine schwierige Situation, die wir meistern werden. Lösungen gibt es immer: Alidou und Dina Ebimbe haben in London auf den Außenbahnen gespielt, Lenz könnte wie im Europa-League-Finale links in der Dreierkette verteidigen oder Smolcic als Linksfuß auf der eigentlich falschen Seite.
…Faride Alidou: Faride ist ein super Kerl, bringt tolle Physis, Tempo und Abschlussstärke mit. Er hat aber noch ein paar Themen abzuarbeiten, etwa in seine Aktionen mehr Struktur zu bringen, ohne dabei seine Freigeistmentalität zu verlieren. Ich bin überzeugt, dass wir das hinbekommen, denn er ist sehr lernwillig. Es ist ein Prozess, der Zeit benötigt.