„Nach der Pause waren wir stark, so stellen wir uns das vor. Bitter, dass wir mit zwei Chancen der Bayern ein Gegentor bekommen. Wir haben mutiger nach vorne verteidigt, dann kann man auch Bayern zu Fehlern zwingen. Am Samstag bei Hertha BSC wird es ein ganz anderes Spiel. Wir müssen auftreten wie in der zweiten Halbzeit“, gingen bei Martin Hinteregger am Mittwochabend Aufarbeitung und Ausblick Hand in Hand. Wenngleich die Eintracht seit vier Bundesligaspielen auf einen Sieg gegen die Hauptstädter wartet. Letztmals schlugen beim 2:1-Auswärtserfolg im Dezember 2017 drei Punkte zu Buche. Und auch die Gesamtbilanz spricht auf den ersten Blick gegen die Adler: 16 Siegen stehen 18 Unentschieden und 29 Niederlagen gegenüber.
Höchste Zeit also, diese Bilanz aufzubessern, zumal die Hessen die vergangen beiden Ligabegegnungen in der Fremde überzeugend zu eigenen Gunsten gestalten konnten. Die Hertha befindet sich wiederum seit dem Trainerwechsel beziehungsweise nach der Coronapause ihrerseits im Aufwind. Aus den fünf Partien seit dem Restart stehen bei den Berlinern zehn Punkte zu Buche. Nur der FC Bayern (15) und Borussia Dortmund (12) sammelten in diesem Zeitraum mehr Zähler. Zwar setzte es am vergangenen Spieltag eine 0:1-Niederlage in Dortmund, die erste unter Bruno Labbadia. Dass damit der Aufwärtstrend tatsächlich schon gestoppt ist, liegt nun auch in den Möglichkeiten die Eintracht, die vier Tage nach dem verpassten Finale in Berlin keiner kleinen Herausforderung gegenübersteht. Denn gerade die Abwehr der Hertha wirkt deutlich stabiler. In den jüngsten fünf Partien spielte die Alte Dame drei Mal zu null und fing sich lediglich drei Gegentreffer.
Turbulente Saison
Die Eintracht auf der anderen Seite ist in dieser Saison schwierig auszurechnen, gewinnt gegen Topteams wie Bayern, Leipzig und Leverkusen, und lässt gegen Mannschaften wie Paderborn, Mainz und Union Punkte liegen – auch in der Commerzbank-Arena. Zudem kassierten die Adler in der aktuellen Spielzeit schon mehr Gegentore (55) als in der kompletten Vorsaison (48). Nach fünf Niederlagen in Serie holten die Hessen aus den Spielen gegen den SC Freiburg, beim VfL Wolfsburg und in Bremen sieben Punkte. Zuletzt setzte es allerdings nach leise aufkeimenden Europahoffnungen eine überraschende wie enttäuschende 0:2-Heimniederlage im Rhein-Main-Duell gegen Mainz 05. Nichtsdestotrotz möchte sich die SGE mit einem Sieg in Berlin zumindest endgültig von den Abstiegsrängen distanzieren. Eine besondere Rolle könnte dabei Stürmer Bas Dost zuteil werden. In bislang drei Duellen mit der Hertha erzielte der Niederländer in Diensten des VfL Wolfsburg vier Tore. Das Hinspiel verpasste Dost aufgrund von Leistenproblemen, nun kann er der Eintracht wieder helfen. Letztmals traf der Stürmer am 18. Spieltag beim 2:1-Auswärtserfolg bei der TSG Hoffenheim, trat dafür zuletzt zuverlässig als Vorlagengeber in Erscheinung.
Eckenkönige
Vor allem die sich aktuell entwickelnde Auswärtsstärke macht vor der Partie in der Hauptstadt Mut. Nach den Dreiern in Wolfsburg und Bremen haben die Hessen in den jüngsten beiden Auswärtspartien nur einen Zähler weniger gesammelt wie in den 13 Spielen in der Ferne zuvor. Zumal der Defensivverbund vor Kevin Trapp im Norden einzig einen Gegentreffer zuließ, was deshalb bemerkenswert ist, weil dem 13 Gegentreffer in drei Begegnungen vorausgegangen waren. Offensiv strahlt die SGE vor allem nach Standards Gefahr aus, lediglich Leipzig (20 Mal) traf häufiger nach einem ruhenden Ball als die Eintracht (17 Mal). Besonders Eckbälle haben sich als Spezialdisziplin der Könige der Lüfte etabliert: 13 der 17 Standardtreffer nahmen ihren Anfang an der Eckfahne – das ist Ligabestwert und schon jetzt Vereinsrekord für eine komplette Bundesligasaison. Auf der Gegenseite kassierten die Herthaner wie der FC Schalke 04 18 Standardgegentore. Nur Bremen (20) und Mainz (19) mussten mehr Treffer dieser Art hinnehmen. Noch Fragen?
Zum Spiel
Anstoß: Samstag, 13. Juni, 15.30 Uhr, Bundesliga 2019/20, 31. Spieltag.
Stadion: Olympiastadion, Berlin.
Hörtipp: EintrachtFM überträgt ab 15.20 Uhr live. Experte ist Gelson Fernandes.
TV-Hinweis: Sky zeigt die Partie exklusiv.
Die Pressekonferenz vor dem Spiel – präsentiert von Krombacher
Die letzten Informationen vor dem Bundesligaspiel erhaltet ihr auf der Pressekonferenz mit Cheftrainer Adi Hütter. Live zu sehen auf EintrachtTV und Facebook – präsentiert von Krombacher.