Mit dem Schwung von zwei Titeln kommt Willian Pacho in diesem Sommer zur Eintracht – mit 21 zwar noch jung, aber doch schon so einiges in petto; und mit der Erfahrung aus einem Saisonendspurt, der nicht immer etwas für schwache Nerven war.
Der erste Schritt zum Double in Belgien war für Pacho, ab der kommenden Spielzeit 2023/24 ein Adlerträger, und den Royal Antwerp FC bereits Ende April fix: Pokalsieger dank eines 2:0 im Endspiel gegen Mechelen, der junge Innenverteidiger aus Südamerika stand 69 Minuten auf dem Platz. Deutlich dramatischer verlief Anfang Juni die Entscheidung um die Meisterschaft. Ein Herzschlagfinale par excellence.
Starkes Defensivduo mit Toby Alderweireld
Der späte 2:2-Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit gegen den KRC Genk sicherte Pacho und seinen Teamkollegen, im Übrigen trainiert vom ehemaligen Bundesligaspieler Mark van Bommel, das belgische Double. Torschütze des alles entscheidenden Treffers war Toby Alderweireld – mit seinen 34 Jahren nicht nur Kapitän, Routinier und 127-facher belgischer Nationalspieler, sondern mit all seiner Erfahrung in der vergangenen Saison gemeinsam mit dem künftigen Eintrachtler Pacho das Innenverteidiger-Duo des Royal Antwerp FC. Die Bilanz in der Liga kann sich sehen lassen: Mit 26 Gegentreffern in 34 Spielen standen die wenigsten Gegentore in der belgischen Pro League zu Buche.
Mit seinen erst 21 Jahren war Pacho in der vergangenen Runde eine wichtige Stütze in Antwerpens Innenverteidigung. Wettbewerbsübergreifend absolvierte er in der abgelaufenen Saison 50 Spiele, knapp 2.900 Einsatzminuten sprechen Bände. Die meisten Partien spielte der 1,87 Meter große Ecuadorianer über die volle Länge. So auch in der Qualifikation zur UEFA Europa Conference League, in der er fünf Mal zum Einsatz kam. Nach nur anderthalb Jahren ist Pacho in Europa angekommen und hat wettbewerbsübergreifend wichtige Erfahrungen gesammelt.
Torschütze beim Nationalmannschaftsdebüt
Ehe Pacho im Januar 2022 mit 19 Jahren den Schritt nach Belgien und damit in den europäischen Fußball wagte, trug der Linksfuß in seiner Heimat das Trikot von Indepediente del Valle. Im Männerbereich angekommen, absolvierte er in zwei Jahren 40 Pflichtspiele für den Erstligisten. 2021 feierte er mit dem Team dabei den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Elf Mal stand er außerdem in der Copa Libertadores, dem südamerikanischen Pendant zur UEFA Champions League, auf dem Rasen. In der Nationalmannschaft feierte Pacho sein Debüt im März gegen Australien – und traf direkt zum 2:1-Sieg.
Generell war es für mich immer ein Traum, irgendwann in der Bundesliga zu spielen.
Willian Pacho
„Er ist ein sehr junger Spieler, bringt dafür aber schon sehr viel mit“, sagt Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche und setzt am EintrachtTV-Mikrofon fort: „Für uns ist die Verpflichtung von Willian ein wichtiger Baustein. Er hat in Belgien gezeigt, dass er auf sehr hohem Level seine Leistung bringen kann. Er ist schnell, spielt gute Pässe, ist kopfball- und zweikampfstark. Er hat alles, was man als Verteidiger braucht. Wir freuen uns, dass er sich für die Eintracht entschieden hat. Sein großes Potenzial wollen wir jetzt weiterentwickeln.“
Pacho und Buta kennen sich
Helfen könnte dabei die bereits vorhandene Chemie zwischen Pacho und Aurélio Buta. In Antwerpen spielten die beiden sechs Monate zusammen, ehe Buta im bereits vergangenen Sommer zur Eintracht wechselte. „Ich freue mich, wieder mir ihm zusammenspielen zu können“, so Pacho und sagt voller Vorfreude mit Blick auf seine Zeit unter dem Adlerdach: „Generell war es für mich immer ein Traum, irgendwann in der Bundesliga zu spielen.“ Dieser Traum wird nun wahr.