31.12.2020
Bundesliga

Ja, ist denn heut‘ schon Bundesliga

So früh wie seit 56 Jahren nicht mehr starten Frankfurt und Leverkusen ins neue Fußballjahr. Tore sind im Vergleich mit dem Tabellenzweiten fast garantiert.

Nur wenige Sekunden hatten gefehlt, und Eintracht Frankfurt würde am Samstag zum zweiten Mal in dieser Saison einen Tabellenführer im Deutsche Bank Park empfangen. Weil sich Bayer 04 Leverkusen aber am 13. Spieltag gegen den FC Bayern in der dritten Minute der Nachspielzeit noch das 1:2 fing, thront zum Jahreswechsel nun der Titelverteidiger an der Spitze und nicht die zuvor ungeschlagene Werkself.

So oder so gehen die Hessen mit zwei Bewusstseinsebenen in das Duell mit der jeweils zweibesten Defensive wie Offensive der Bundesliga. Zum einen in dem Wissen um die Stärke des Gegners. „Leverkusen spielt eine starke Runde, gewinnt regelmäßig, ist gut in Form und steht folgerichtig auf Platz zwei“, zählt etwa Jetro Willems auf. Zum anderen beweisen die Adlerträger auch in dieser Spielzeit, sich zuverlässig am Niveau favorisierter Kontrahenten hochziehen zu können. Mit Ausnahme des Gastspiels bei den Bayern sprang in Vergleichen mit Vereinen, die zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens mindestens auf Platz vier standen, mindestens ein Punkt heraus: 3:1 bei Hertha BSC, Zweiter vor dem zweiten Spieltag. 2:1 gegen die TSG Hoffenheim, Tabellenführer vor dem dritten Spieltag. 1:1 gegen Leipzig, Dritter vor der achten Runde. 1:1 gegen Borussia Dortmund, vor dem zehnten Spieltag Vierter.

Nun geht diese Konstanz generell mit der bemerkenswerten Tatsache einher, 2020/21 kaum verloren, aber nach eigenem Empfinden eben auch zu selten gewonnen zu haben. So oder so: Es kommt nicht oft vor, dass die Eintracht nur zwei der ersten 13 Bundesligaspiele verloren hat. In der Saison 2016/17 unterlagen die Adlerträger erst am 15. Spieltag zum dritten Mal. Wiederum davor hatte es die Eintracht in der Spielzeit 1993/94 erst am 16. Spieltag mit Saisonniederlage Nummer zwei erwischt, zum Hinrundenabschluss folgte ein 0:3 gegen Köln.

In der Gegenwart müssen sich beide Seiten mit der kürzesten Winterpause der jüngeren Vergangenheit auseinandersetzen. Einen Tag nach Neujahr war Eintracht Frankfurt erst- und bislang letztmals vor 56 Jahren gefordert und siegte 4:1 gegen den TSV 1860 München. Daraus eine Prognose abzuleiten, wäre natürlich vermessen. Fakt ist aber in jedem Fall, dass SGE und B04 in 70 Bundesligaspielen noch nie torlos auseinandergegangen sind.

Daran hätte sich auch in der Zweiten Runde des DFB-Pokals am 23. Dezember nichts geändert, die bekanntlich am 12. Januar stattfindet. Was zugleich zu einer der Eintracht nicht unvertrauten Konstellation führt. Bereits in der vergangenen Rückrunde hatten es die Hessen sowohl mit Leipzig als auch Werder Bremen zwei Mal binnen weniger Wochen in Liga und Pokal zu tun bekommen: Am Ende standen vier Siege aus vier Spielen.

In kleinen Schritten gedacht darf sich Cheftrainer Adi Hütter auf jeden Fall einer entspannten Personalsituation erfreuen, weil außer Ragnar Ache alle Akteure zur Verfügung stehen, seit dieser Woche auch der vollends genesene Jetro Willems. Während Frankfurt also über einen nominellen Linksverteidiger mehr verfügt, brachen Bayer-Coach Peter Bosz zuletzt zwei Linksverteidiger auf einen Schlag weg: Sowohl Wendell als auch Daley Sinkgraven sind positiv auf COVID-19 getestet worden, wodurch das Lazarett des Europa League-Teilnehmers auf acht Akteure angewachsen ist. Unabhängig davon weiß Willems, worauf es am Ende ankommt: „Wir müssen uns auf uns fokussieren, weil wir wissen, dass wir bisher oft unentschieden gespielt haben. Das möchten wir ändern.“ Am liebsten am Samstag, im doppelten Sinne früher als später.

Zum Spiel

Anstoß: Samstag, 2. Januar, 15.30 Uhr, 14. Spieltag, Bundesliga 2020/21.
Stadion: Deutsche Bank Park, Frankfurt.
Hörtipp: EintrachtFM überträgt ab 15.20 Uhr live.
TV-Hinweis: Sky Sport Bundesliga HD 3 sendet ab 15.15 Uhr live.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel – präsentiert von Krombacher

Die letzten Informationen vor dem Bundesligaspiel erhaltet ihr auf der Pressekonferenz am Donnerstag, 13 Uhr, mit Cheftrainer Adi Hütter. Live zu sehen auf EintrachtTV und Facebook – präsentiert von Krombacher.