Seit Beginn der Saison erscheint monatlich das neue Klubmagazin "Eintracht vom Main". Neben spannenden Hintergrundgeschichten zu den Bundesligaprofis (aktueller Titelheld ist Timothy Chandler) und natürlich viel Wissenswertem aus den zahlreichen Abteilungen des e.V. und vom Leistungszentrum am Riederwald, kommt in jeder Ausgabe auch ein absoluter Fan-Liebling zu Wort.
Die Rede ist von Jan-Aage Fjörtoft, dem Mann, der dem sensationellen Klassenerhalt 1999 mit seinem legendären Übersteiger zum 5:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern die Krone aufsetzte. Dessen Kolumne trägt daher den naheliegenden Namen "Übersteiger" und erscheint monatlich exklusiv im Klubmagazin eurer SGE. So auch in der aktuellen Ausgabe #3, die nicht nur im digitalen Format für alle Mitglieder kostenlos ist, sondern unter anderem bei Heimspielen auch als Print-Magazin zum Anfassen erhältlich ist. Sichert euch beim heutigen Heimspiel gegen Werder Bremen euer Exemplar! Hier eine Vorgeschmack auf das aktuelle "Übersteiger"-Interview:
In der nervenaufreibenden Saison 1998/99 hattest du insgesamt vier Trainer - Ehrmanntraut, Lippert, Fanz und am Ende Jörg Berger.
Fjörtoft: "Ehrmanntraut hat einen tollen Job gemacht und ist mit der Mannschaft bekanntlich aufgestiegen. Ich hatte ihn allerdings nur für zwei Spiele. Woran ich mich gut erinnere ist die Pressekonferenz bei meiner Vorstellung, als Gernot Rohr sagte „Wir haben Jan lange beobachtet“. Dabei hätte er eigentlich eine Nase wie Pinocchio haben müssen..."
Wieso das?
Fjörtoft: "Weil die Verantwortlichen damals wohl nur ein paar Videos von mir gesehen haben. Den Ausschlag hat mein Landsmann Tore Pedersen gegeben, der mich der Eintracht quasi empfohlen hat und auch mir den Wechsel nahe gelegt hat. Man hat mich dann tatsächlich verpflichtet und nach der zweiten Einheit hat mich Ehrmanntraut in sein Büro geholt und erst mal gefragt „was für ein Spielertyp sind Sie eigentlich?“
Gespielt hast du dennoch.
Fjörtoft: "Gleich beim ersten Spiel in Dortmund, gegen Julio Cesar. Die erste halbe Stunde haben wir richtig gut gespielt, danach war ich ein bisschen platt. Ich kam direkt aus der englischen Championship und in der Woche war viel passiert, darum wurde ich später auch ausgewechselt. Aber ich glaube es war ein ordentliches Debüt. "
Trotzdem kam wenig später Reinhold Fanz, der von vornherein skeptisch gesehen wurde. Aus neun Spielen holte er dann auch nur einen Sieg.
Fjörtoft: "Ein 1:0 gegen Bochum, den Siegtreffer habe ausgerechnet ich erzielt. Dazu muss man wissen, dass Fanz ein Spielsystem erfunden hat, dessen oberstes Ziel es war, dass ich nicht spiele (lacht)."
Und dennoch hast du in dem Spiel das einzige Tor gemacht.
Fjörtoft: "Chen Yang stand in der Startelf, hat sich allerdings nach einer halben Stunde verletzt. Statt mir hat Fanz dann Stefan Zinnow gebracht, einen blutjungen Stürmer, der glaube ich zu dem Zeitpunkt erst elf Jahre alt war (lacht). Ich war stinksauer!"
Dann kam die zweite Halbzeit und eine legendäre Aktion von dir.
Fjörtoft: "Ich war immer noch auf 180 nach dem Seitenwechsel, also habe ich mich kurzerhand selbst eingewechselt. Nach etwa einer Stunde habe ich einfach meinen Trainingsanzug ausgezogen und mich zur Einwechslung an die Seitenlinie gestellt. Auf einmal dreht Fanz sich um und da stehe ich. Er wollte mich nicht bringen, aber er hatte keine Wahl mehr, denn die Fans riefen bereits meinen Namen."