Jetro, wie beurteilst du den Saisonstart der Eintracht?
Jetro Willems: Der Start war ordentlich, für den jetzigen Zeitpunkt ist die Ausbeute zufriedenstellend. Aber klar ist, dass wir mehr Punkte hätten holen können. Nur beim Spiel in Leipzig wäre ein Unentschieden verdient gewesen, in allen anderen Partien hätten wir durchaus als Sieger vom Platz gehen können. In der Defensive standen wir weitestgehend gut, wir haben oft kaum etwas zugelassen. Wichtig ist es daher vor allem, in der Offensive unsere Chancen besser zu nutzen. Nur wer Tore schießt, gewinnt. Wir hatten genügend Möglichkeiten, müssen nur effizienter werden. An solchen Dingen arbeiten wir gemeinsam als Team. Wir wollen immer besser werden.
Wie beurteilst du deinen persönlichen Start?
Jetro Willems: Es war okay. Natürlich gibt es immer noch Luft nach oben. Mein Ziel ist es, jeden Tag, in jeder Trainingseinheit, bei jedem Spiel ein bisschen besser zu werden. Ich möchte an meinen Fehlern arbeiten, diese abstellen und daraus letztlich Stärken machen.
Wo siehst du bei dir konkret Verbesserungspotenzial?
Jetro Willems: Ich bin zur Eintracht gekommen, um eine neue Spielweise zu lernen. Dazu gehört zum Beispiel, noch mehr zu laufen oder noch öfter die Tiefe zu suchen und durchzustarten. Bisher war ich ein Spieler, der gerne den Ball hat, der viel mit Pässen und Flanken agiert.
Gegen Stuttgart hast du nach deiner Einwechslung für Belebung gesorgt. Wertest du das als gutes Zeichen, bald wieder in der Startelf zu stehen?
Jetro Willems: Das Wichtigste ist, dass das Team gut funktioniert. Die Mannschaft geht immer vor, erst dann komme ich. Aber natürlich möchte ich dem Team gerne auf dem Platz helfen. Immer wenn ich eingewechselt werde oder von Anfang an spiele, will ich besser sein als beim vergangenen Mal, sodass die Mannschaft davon profitiert. Das hat gegen Stuttgart gut funktioniert – aber nicht nur bei mir, sondern auch bei meinen Kollegen. Medo (Slobodan Medojevic) oder Russ (Marco Russ) sind ebenfalls eingewechselt worden und haben sich sofort sehr gut eingefügt.
Welchen Auftrag hat dir Niko Kovac gegen Stuttgart mit auf den Weg gegeben?
Jetro Willems: Er wollte, dass ich die linke Seite beackere. Wenn ich einen Ball am Fuß habe, sollte ich das Eins-gegen-Eins suchen oder Chancen kreieren. Ich bin ein offensiver Spieler. Ich versuche immer, etwas zum Angriffsspiel beizutragen. Das war auch gegen Stuttgart der Plan.
Wir beurteilst du die Bundesliga bisher?
Jetro Willems: Es geht unheimlich eng zu. Bayern hat zum Beispiel zwei Mal in Folge unentschieden gespielt. Das zeigt, wie sehr alle Teams um Punkte kämpfen. Die vermeintlich kleineren Mannschaften werden immer stärker, fast jedes Team versucht irgendwie, oben mitzuspielen. Man hat das Gefühl, dass es kaum möglich ist, dass eine Mannschaft einfach mal 4:0 oder 6:0 gewinnt. Die Teams legen eher ihren Fokus darauf, hinten gut zu stehen. Das macht es auch für alle schwieriger.
Hattest du gehofft, in dieser Länderspielpause wieder beim Nationalteam dabei zu sein?
Jetro Willems: Darüber mache ich mir aktuell überhaupt keine Gedanken. Mich beschäftigt nur, dass ich hier bei der Eintracht wieder richtig in Form komme. Ich arbeite jeden Tag hart an mir und versuche dadurch, so oft wie möglich zum Einsatz zu kommen. Nur das ist wichtig.
Wie sieht es um deine Deutschkenntnisse aus?
Jetro Willems: Der Sprachunterricht beschäftigt mich ganz ordentlich, ich lerne viel. Und es läuft gut. Die Unterschiede zum Niederländischen sind tatsächlich nicht so groß, auch wenn Deutsch noch etwas komplizierter ist. Die Basics habe ich schon drauf, mir fehlen nur öfter noch die passenden Worte. Aber ich verstehe schon fast alles. Ich denke, in vier oder fünf Monaten dürfte ich bereits gutes Deutsch sprechen.