„Jeden Tag versuchen, besser zu werden“

Markus Krösche über...

…seine persönliche Winterpause: Sie war entspannter als sonst. Bis zum 15. Dezember war ich noch im Büro, dann bin ich auch mal raus. In meiner Position hat man eigentlich nie Urlaub, weil mein Haupttätigkeitsfeld auch in den Spielpausen liegt. Deshalb hat es mir gutgetan, mal rauszukommen, etwas Ruhe zu haben, mit meiner Familie Zeit zu verbringen und kein Tagesgeschäft zu haben.

…die Herangehensweise im Trainingslager: Dass wir in den vergangenen Wochen viel Lob erhalten haben, ist völlig okay. Aber das ist Vergangenheit. Nichts ist so vergänglich wie Erfolg. Deshalb erwarte ich, dass wir fokussiert arbeiten. Es geht jetzt Schlag auf Schlag und wir haben keine Zeit, uns eine Schwäche zu erlauben. Wir müssen immer bei 100 Prozent sein und als Mannschaft funktionieren. Jeder Einzelne muss jeden Tag versuchen, besser zu werden, denn die Konkurrenz schläft auch nicht. Natürlich sollten wir nicht vergessen, was wir erreicht haben, aber uns eben auch nicht darauf ausruhen.

...Lehren aus der Vorsaison: Wir haben im vergangenen Jahr die Erfahrung gemacht, dass wir einen guten Abschluss in der Hinrunde hatten und am Ende Elfter geworden sind. Natürlich haben wir in der Europa League etwas Außergewöhnliches erreicht, aber nicht in der Bundesliga. Dort stehen wir zwar aktuell auf Platz vier, haben für die Saison aber noch nichts erreicht, weil noch sehr viele Spiele vor uns liegen. Deshalb ist es wichtig, es als Weiterentwicklung zu sehen, dass wir aus dieser Erfahrung gelernt haben und als Mannschaft dahingehend weiter sind.

...das neue Standing: Die Wahrnehmung von uns hat sich verändert. Deshalb stellen sich die Gegner gegen uns auch anders auf und die Herausforderung wird größer. Also müssen wir sehen, dass wir uns in allen Bereichen weiterentwickeln, um unsere Position letztendlich verteidigen zu können. Die Jungs haben einen super Spirit und verstehen sich gut, was einer unserer größten Erfolgsfaktoren war und ist. Jetzt geht es darum, noch besser zu werden.

…Ziele für die Rückrunde: Natürlich gehen wir nicht mit dem Vorsatz in die Rückrunde, Sechster zu werden. Wir haben uns den vierten Platz erarbeitet und möchten diesen verteidigen. Ob uns das gelingt, weiß ich nicht, aber es ist unser Ziel. Wenn wir das erreichen sollten, spielen wir nächste Saison wieder in der Champions League.

…die Spielidee der Eintracht: Wir sollten als Eintracht Frankfurt eine Identität haben, bei der wir sagen, wir stehen für einen gewissen Spielstil: für Mut, für Offensive, für Aktivität. Klar muss man immer eine Balance halten, aber es soll schon Spaß machen, Spiele von Eintracht Frankfurt zu sehen. Das Nutzungsverhalten der Jugendlichen hat sich zudem verändert. Die Attraktivität des Spiels trägt dazu bei, dass das Interesse bestehen bleibt oder geweckt wird. Auch das möchten wir schaffen.

…die Kaderstruktur: Alle, die hier sind, konzentrieren sich zu 100 Prozent auf Eintracht Frankfurt. Wir möchten gemeinsam eine außergewöhnliche Saison spielen und wenn möglich diesen vierten Platz in der Bundesliga verteidigen. Wir haben im DFB-Pokal noch eine Riesenchance und wir haben gegen Neapel im Champions-League-Achtelfinale eine Riesenchance. Wir haben den Spielern die Rahmenbedingungen aufgezeigt, was wir mit ihnen vorhaben, welche Rolle sie in Zukunft haben sollen, wo wir mit Eintracht Frankfurt hinwollen und was wir in den vergangenen 18 Monaten gemeinsam erreicht haben. Wir sind sehr interessant für die Spieler, die hier sind, aber auch für Spieler, die woanders spielen. Ich mache mir für die Zukunft überhaupt keine Sorgen.