17.01.2021
Bundesliga

Jovic-Doppelpack – 3:1!

Die Eintracht erlebt einen drehbuchreifen Abend gegen Schalke 04. Silva (28.) und Jovic (72., 90. + 1) treffen beim vierten Bundesligasieg in Folge.

Die Adlerträger bleiben im Januar unverändert fokussiert. Von ihrer Zielstrebigkeit ließen sich die Frankfurter Fußballer auch von den emotionsgeladen Tagen und Minuten vor dem Abschluss des 16. Spieltages im Deutsche Bank Park gegen den FC Schalke 04 nicht abbringen. Dort traten kurz vor den Anpfiff auch das 178. und letzte Spiel von David Abraham und die Ankunft von Luka Jovic, der erstmals seit Mai 2019 wieder auf dem Spielberichtsbogen auftauchte, in den traurigen Hintergrund.

Während dem Warm-up legte das Team ein Blumengesteck vor der Nordwestkurve ab, um einem in der Fanszene sehr angesehenen sowie sehr beliebten Anhänger zu gedenken, der mit nur 37 Jahren überraschend verstorben war.

Der großen Geste vor folgte großer Einsatz während den 90 Minuten, als sich die tabellarischen Verhältnisse schnell auf dem Rasen widerspiegelten. Allein vor der Pause verbuchten die Hausherren 11:1 Torschüsse, weswegen das 1:1 zur Pause mehr als schmeichelhaft aus Sicht der Knappen wirkte. Die Gäste verlegten sich weitgehend auf Kontergelegenheiten, wofür die Hessen ein wirksames Gegengift parat hatten, indem sie den Gegner so selten wie möglich an den Ball gelangen ließen. Zwei Drittel Ballbesitz und 84 Prozent angekommener Pässe sprechen für sich. Allein die Chancenverwertung hatte Luft nach oben.

Silvas Hoppelball und Hoppes Antwort

Aymen Barkok, der im Vergleich zum 2:0 Sieg in der Bundesliga in Mainz anstelle von Daichi Kamada der einzige Neue in der Startelf war, sorgte für die ersten Torannäherungen, zielte aber entweder zu zentral auf S04-Schlussmann Ralf Fährmann (3.) oder knapp neben den Kasten (7.). Nachdem Martin Hinteregger eine Ecke des wiedergenesenen Amin Younes an den kurzen Pfosten geköpft hatte (24.), sorgte André Silva schließlich für die überfällige Führung, als der Portugiese ein strammes Zuspiel von Erik Durm unter Kontrolle bekam und das Spielgerät per Drehschuss ins lange Eck hoppeln ließ (28.). Das zwölfte Saisontor für den Mittelstürmer.

Die Freude währte nicht allzu lange, weil Matthew Hoppe einmal der Frankfurter Hintermannschaft entwischte und den ansonsten beschäftigungslosen Kevin Trapp überwand (29.). Die Adler reagierten unbeeindruckt und hatten mehrfach die erneute Führung auf dem Fuß. Doch sowohl Silva (37.) als auch Durm nach feinem Steckpass Barkoks (42.) fanden im glänzend reagierenden Fährmann ihren Meister.

Wechsel mit Signal – und Wirkung

An der grundsätzlichen Überlegenheit änderte sich nach dem Seitenwechsel wenig, auch wenn sich die Königsblauen häufiger aus der Deckung wagten. Gleichwohl gestatteten sich beide Seiten nur noch wenige Lücken, weshalb Adi Hütter nicht lange tatenlos blieb und zwei offensiv ausgerichtete Wechsel vornahm: Erst Mittelfeldmann Ajdin Hrustic für Verteidiger Martin Hinteregger (53.), wofür Makoto Hasebe ins Abwehrzentrum rückte. Und nach einer Stunde feierte der für Durm eingewechselte Jovic sein Comeback (62.) – und was für eines!

Knapp zehn Zeigerumdrehungen auf dem Feld stehend war es eine Flanke von Landsmann Filip Kostic, die der serbische Rückkehrer volley unters Tordach nagelte (72.)! Dem zuvor waren weitere verheißungsvolle Versuche von Younes (64.) und Silva (66.) gegangen. Auch Hrustic packte wenig später noch einen Hammer aus, doch Fährmann konnte den Distanzknaller parieren (79.). Als die Schalker naturgemäß ins Risiko gehen mussten, ohne den Gastgeber in allzu große Bedrängnis zu bringen, verwertete Jovic den finalen Gegen- zum Gnadenstoß – 3:1 (90. + 1). Wieder nach Vorarbeit Kostics.

Fazit: Drehbuchreif

Kannste dir nicht ausdenken. Luka Jovic avanciert in der letzten halben Stunde zum sportlichen Mann des Spiels, sorgt für den 3:1-Endstand gegen Schalke 04. Das Resultat geht in der Höhe genau so in Ordnung, wenngleich weniger aufgrund der zweiten und vielmehr aufgrund der Dominanz der ersten Halbzeit. Nach der Pause hatten die Adler etwas mehr Mühe, die Arbeitsmoral stand über die kompletten 90 Minuten außer Frage.