51 Siege, 22 Unentschieden und 26 Niederlagen. Die Bilanz von Eintracht Frankfurt in der UEFA Europa League und dem Vorgängerwettbewerb UEFA-Cup zaubert allen, die es mit dem Traditionsverein halten, ein Lächeln auf die Lippen. Noch schöner könnte der Blick auf die Klubhistorie auf dieser Bühne werden, wenn das 100. Spiel am Donnerstagabend gegen Real Betis Balompié den erhofften Ausgang nimmt: den Einzug ins Viertelfinale. Die passende Grundlage haben die Adlerträger am vergangenen Mittwoch gelegt, als sie mit einem 2:1-Sieg aus Sevilla an den Main zurückkehrten.
Von der „besten Saisonleistung“ sprach Djibril Sow hernach, ohne dabei zu vergessen, dass es auch noch ein Rückspiel gibt: „Wir müssen uns weiter verbessern“, betonte der Mittelfeldmotor. Da wäre zum Beispiel die Zweikampfquote, die im ersten Vergleich bei 33 Prozent lag. Doch just am Sonntag gegen Bochum entschieden die Hessen 55 Prozent ihrer direkten Duelle für sich und spulten trotz der Englischen Wochen und der zum dritten Mal hintereinander unveränderten Startelf dreieinhalb Kilometer mehr ab und zog 57 mehr Sprints an als der VfL.
Etwas Federn ließen die Adler in Andalusien hinsichtlich der Großchancenverwertung, die mit insgesamt 79 Prozent immer noch die beste unter allen Teilnehmern ist. Doch der eine oder andere Treffer mehr wäre zweifelsohne drin gewesen, was auch Kevin Trapp bemerkte: „Wenn man sieht, welche Chancen wir hatten, ist es etwas schade, dass es nicht höher als 2:1 ausgegangen ist. Aber wichtig ist mit Blick aufs Rückspiel, dass wir gewonnen haben.“
Auswärtsschreck aus Andalusien
Entschieden ist daher nichts. Schon ein einziger Treffer Vorsprung der Gäste würde eine Verlängerung nach sich ziehen, da seit dieser K.-o.-Phase die Auswärtstorregel wegfällt. Entsprechend geben sich die Verdiblancos kämpferisch. „Wir werden versuchen, in Deutschland zu gewinnen und sind weiterhin selbstbewusst, denn unsere Chancen sind weiterhin gut. Wir müssen dafür im Angriff sicherer werden und dürfen nicht so einfache Gegentore kassieren. Die Eintracht ist laufstark und offensiv eingestellt“, ließ Manuel Pellegrini nach dem Hinspiel wissen. Was dem Betis-Trainer Mut macht, ist die Auswärtsstärke seiner Truppe. In europäischen K.-o.-Runden verloren die Südspanier keines ihrer vergangenen sechs Gastspiele. Vier Siege stehen zwei Remis gegenüber. Auch in der heimischen La Liga sammelten die Béticos auf fremdem Geläuf zahlreiche Zähler. Einzig Real Madrid steht nach 27 Spieltagen in der Auswärtstabelle vor Betis, das aus 13 Auswärtspartien 23 Punkte holte.
Nationale Pflichten erfüllt
Die Generalprobe wiederum gelang den Grünweißen gleichermaßen wie der SGE am Sonntagnachmittag vor heimischer Kulisse. Nach zuletzt fünf sieglosen Pflichtspielen landete der diesjährige Pokalfinalist mit einem 1:0 gegen den Athletic Club aus Bilbao einen kleinen Befreiungsschlag. Das Ergebnis ist Eintracht-Coach Glasner nicht lange verborgen geblieben, wie er am Abend kundtat: „Ich habe vorhin schon geschaut, wie Betis gespielt hat. Sie haben ebenfalls gewonnen, gegen Bilbao. Das zeigt wieder, welche Qualität auf uns zukommt.“
Hoffnung bei Rode und da Costa
In welcher Besetzung, bleibt abzuwarten. Zu beobachten war aber, dass Pellegrini einige potentielle Stammspieler schonte, darunter zum Beispiel Edgar González, William Carvalho und Aitor Riubal. Trainerkollege Glasner hegt derweil die Hoffnung, die am Wochenende ausgefallenen Sebastian Rode und Danny da Costa wieder zur Verfügung zu haben. Der zuletzt von Schmerzen in der Bauchmuskulatur geplagte Kapitän habe am Samstag signalisiert, „nicht bei 100 Prozent“ zu sein. „Deshalb hat es keinen Sinn gemacht. Er bekommt zwei, drei Tage Ruhe, damit er am Donnerstag fit ist. Ähnlich ist es bei Danny.“ Der Rechtsverteidiger hat momentan mit Schambeinproblemen zu kämpfen.
Beide Akteure verbindet, dass sie die vorangegangenen beiden Europapokaljahre Seite an Seite erlebt haben – und damit auch K.-o.-Duelle vor Publikum. Dies war Corona-bedingt letztmals am 20. Februar 2020 gegen Salzburg der Fall, also vor über zwei Jahren. Bereits vergangene Woche machten die Mitspieler keinen Hehl daraus, dass „die Unterstützung von den Rängen zusätzliche Motivation“ gewesen sei, „schon beim Aufwärmen. Das war wieder Fußball“, schwärmte etwa Martin Hinteregger nach dem Auftritt im Estadio Benito Villamarín. Dem pflichtete Sow bei: „Es ist unglaublich, was unsere Fans abliefern. Ich hoffe sehr, dass das auch in Zukunft wieder Normalität für uns wird.“ Wenn es nach Glasner geht, lieber früher als später mit mehr als den zugelassenen 25.000 Besuchern: „Ich habe immer noch Hoffnung, dass das Stadion voll sein kann. Es würde uns und auch dem deutschen Fußball helfen.“ Genau wie der Einzug in die Runde der letzten Acht. Es wäre das glänzende Resultat eines goldenen Jubiläums.
Zum Spiel
Anstoß: Donnerstag, 17. März, 21 Uhr, Achtelfinale, Rückspiel, UEFA Europa League, 2021/22.
Stadion: Frankfurt Stadion, Frankfurt.
Hörtipp: EintrachtFM sendet ab 20.50 Uhr live.
TV-Hinweis: RTL überträgt live ab 20.15 Uhr.
Europapokal medial
Am Donnerstag läuft ab 19.30 Uhr die Matchday Show „Eintracht International“ auf EintrachtTV, mainaqila, YouTube und Facebook. Außerdem sei euch die Watch Party #SGEuropa ans Herz gelegt, die ab 20.45 Uhr auf Twitch zu sehen ist.
Die Pressekonferenz vor dem Spiel
Die letzten Informationen vor dem Spiel erhaltet ihr auf der Pressekonferenz am Mittwoch, 13.30 Uhr, mit Cheftrainer Oliver Glasner und Kevin Trapp. Live zu sehen auf EintrachtTV, mainaqila, YouTube und Facebook.
Abschlusstraining live
Die ersten 15 Minuten des Abschlusstrainings im Deutsche Bank Park laufen am Mittwoch ab 11 Uhr live auf Instagram.