Wieder jubelte die Eintracht spät, wieder war es verdient. Am zweiten Spieltag in Mainz war es Omar Marmoush, der für Frankfurter Glücksgefühle sorgte, als er in der 90. Minute plus eins die Kugel zum 1:1-Ausgleich über die Linie drückte. Klar, ein Ausgleich in der Nachspielzeit sei „immer etwas glücklich“, so Cheftrainer Dino Toppmöller im Nachgang, es sei aber auch „eine Belohnung“ gewesen. Stimmt, so auch diesmal. Wieder sonntags, mit Blick auf die Uhr – großzügig gesehen – fast zur selben Zeit, nur diesmal im Deutsche Bank Park gegen den 1. FC Köln. Niels Nkounkou markierte in der 87. Spielminute das 1:1 und beide Übungsleiter waren sich im Anschluss einig, dass das Remis absolut klar geht.
„Der Ausgleich für uns war mehr als verdient. Mit Blick auf die Spielkontrolle war dies unser bestes Spiel, wir hatten ein sehr gutes Positionsspiel und haben gut nach vorne kombiniert“, lobte Dino Toppmöller. Die Eintracht, seit dem 1:2 Ende Oktober 2022 gegen Dortmund in Bundesligaheimspielen ungeschlagen, spielte gegen den Effzeh insgesamt 717 Pässe und stellte damit den Vereinsrekord seit detaillierter Datenerfassung ein – so viele Zuspiele waren es in einem Bundesligaspiel zuvor nur im September 2016 auswärts im Hessenduell gegen den SV Darmstadt 98. Mit 118 gingen die meisten Zuspiele gegen Köln auf das Konto von Tuta – es waren die meisten eines Frankfurts in einem Bundesligaspiel seit Makoto Hasebe im Mai 2021 gegen Mainz.
Es war ein traumhafter Einstand für mich. Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können.
Niels Nkounkou
Geschichte des Spiels: Glücksgefühle
Einer der 717 Pässe fand in der 87. Spielminute Niels Nkounkou, zwei Tage zuvor als Neuzugang in Frankfurt vorgestellt und 14 Minuten zuvor eingewechselt. Eine Balleroberung des ebenfalls frisch gekommenen Sebastian Rode gelangte über mehrere Stationen zu Paxten Aaronson, der am vergangenen Donnerstag gegen Sofia sein Startelfdebüt mit dem Adler auf der Brust gegeben hatte. Halblinks im Strafraum nahm der 22-jährige Franzose das Zuspiel des US-Boys an, schaute kurz und setzte die Kugel mit feinster Präzision neben den Innenpfosten ins lange Eck. Ein Debüt, dass vorab wahrscheinlich zu kitschig gewesen wäre, um es sich genau so auszudenken – doch genau so kam es und der Deutsche Bank Park tobte. Entsprechend sagte Nkounkou, seit Sonntag der 276. unterschiedliche Torschütze in Frankfurts Bundesligahistorie: „Es war ein traumhafter Einstand für mich. Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können.“
Zwar sei es „etwas schade, dass wir einen statt drei Punkte haben“, sagte indes Hugo Larsson, aber ansonsten überwogen auch beim jungen Schweden durchweg positive Gefühle. Der Grund: ebenfalls ein Debüt. Erstmals stand er für die Eintracht in der Startelf – im Mittelfeldzentrum an der Seite des erfahrenen Ellyes Skhiri, „von dem er versucht, viel zu lernen“, so Larsson: „Ich bin sehr glücklich, erstmals meine Chance in der Startelf bekommen zu haben.“
Ausblick: Adler auf Reisen
Rund um den Deutsche Bank Park wird es in den kommenden Tagen etwas ruhiger, zwischen dem dritten und vierten Bundesligaspieltag liegt die erste Länderspielpause der noch jungen Saison. Neun Nationalspieler der Eintracht reisen zu ihren Auswahlteams.
Weiter geht es im Pflichtspielbetrieb am Samstag, 16. September, 18.30 Uhr, auswärts gegen den VfL Bochum.