20.02.2021
Bundesliga

Kamada und Younes entscheiden Topspiel

Die Eintracht schlägt den FC Bayern München mit 2:1 (2:0). Nach einer spielfreudigen ersten Halbzeit erkämpft sich die Hütter-Elf den Sieg nach der Pause.

Adi Hütter musste zwangsläufig drei Veränderungen in der Startelf vornehmen und wechselte positionsgetreu. Für die angeschlagenen Erik Durm und André Silva begannen Almamy Toure und erstmals seit seiner Rückkehr Luka Jovic. Den gesperrten Djibril Sow ersetzte der Ex-Münchner Sebastian Rode. Den ersten Wechsel gab es schon nach vier Minuten, denn Schiedsrichterassistent Mike Pickel hatte sich eine leichte Verletzung zugezogen und tauschte mit dem Vierten Offiziellen Tobias Reichel, was eine sechsminütige Nachspielzeit in der ersten Halbzeit zur Folge hatte.

Younes mit Chancen, Vorvorlage und Tor 

Die erste halbe Stunde gehörte den Frankfurtern, die sich von Beginn an aggressiv, aktiver, frischer und spielerisch variabel zeigten. Das Gegenpressing funktionierte und immer wieder war Amin Younes an den Offensivaktionen beteiligt. Nach einer Kamada-Vorlage rutschte Younes in bester Position aus (4.), nach einer kurz ausgeführten Ecke stoppte ihn erst Neuer (14.), und von hinter der Mittellinie wollte der flinke Mittelfeldspieler Neuer überraschen (vorbei/15.). Zwei Glanzpunkte setzte er vor der Pause, die zu Toren führten. Nach zwölf Minuten, als er mit einem Geistesblitz Kostic auf die Reise schickte und dieser den völlig freien Kamada in der Mitte fand – 1:0. Noch schöner war das 2:0, als Younes in der Nähe des Strafraumecks eine kurze Bewegung nach innen machte, dann aus 14 Metern den Ball über den Spann rutschen ließ und dieser im rechten Winkel einschlug. "Ein sensationell schöner Abschluss", schwärmte in der Halbzeit Eintracht-Legende Uwe Bein. Bis dahin hatte die Eintracht die Partie im Griff und schaltete immer wieder schnell um. Die Bayern versuchten dagegenzuhalten und kreierten mehr gefährliche Situationen, Kevin Trapp musste einige Male eingreifen. Erst beim von Hinteregger abgefälschten Coman-Schuss (34.), dann bei einer Doppelchance von Kimmich aus der Ferne und Coman per Abstauber (40.). Süles Kopfball war dagegen zu harmlos (34.), Choupo-Motings Hackenversuch ging vorbei (44.). 

Bayern drückt

In der Pause ersetzte bei den Bayern Goretzka Roca, und die Bayern kamen mit mehr Schwung aus der Kabine. Die schnelle Belohnung für die Gäste folgte, als sich Sané mit einer feinen Einzelleistung gegen drei Frankfurter durchsetzte und Lewandowski bediente. Der Pole musste am Fünfmeterraum nur noch den Fuß hinhalten, Trapp war bereits geschlagen (53.). Der Tabellenführer erhöhte nun den Druck und schnürte die Eintracht phasenweise in deren eigene Hälfte ein, während die Eintracht kaum noch zu Entlastungsangriffen kam und der Ballbesitz teilweise bei unter 30 Prozent stand. Comans Direktabnahme von links, eigentlich als Flanke gedacht, lenkte Trapp über die Latte (67.), zwei Minuten später zielte der Franzose nur knapp vorbei. Hütter hatte mittlerweile Ache für Jovic und Ilsanker für Rode gebracht, später auch Barkok für Younes. Am Spielverlauf änderte das wenig, die Bayern drängten auf den Ausgleich, auch wenn der Druck nach etwa 75 Minute etwas nachließ. Kostic hatte bei einem Konter noch die Chance auf die Entscheidung, doch Neuer hielt stark (90.).

Kunst vor, Kampf nach der Pause

Die erste Halbzeit gehörte den Frankfurtern mit einer starken Leistung, der Ball lief gut durch die eigenen Reihen und auch das Umschaltspiel gelang hervorragend. Folge war die verdiente Führung durch die Treffer von Kamada und Younes, von dem EintrachtFM-Experte Fritz und Thurn und Taxis zur Halbzeit schwärmte: „Das ist das beste Spiel, das ich von ihm sehe.“ Nach der Pause drehte sich das Bild. Die Bayern rissen die Partie an sich, verkürzten schnell und dominierten bis zum Ende – ohne den für sie ersehnten Ausgleich zu schaffen. Die Eintracht kämpfte leidenschaftlich und belohnte sich. Aufgrund der ersten Halbzeit war der Sieg nicht unverdient. Es war die elfte Ligapartie ohne Niederlage, bei neun Siegen.