25.11.2021
Europapokal

„Kann noch ein ganz wichtiger Punkt werden“

Trainer Glasner, Kapitän Rode, Vorlagengeber Chandler und Torschütze Paciencia ziehen aus dem 2:2 gegen Antwerpen positive Schlüsse, aber auch so manche Lehre.

Cheftrainer Oliver Glasner: Meine Stimmung ist bisschen zweigeteilt. Natürlich freut es mich, dass wir nach dem späten Rückstand nochmal zurückgekommen sind. Man hat gesehen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, kassieren dann den vermeidbaren Ausgleich. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht ganz so flüssig, wurden ungeduldig, hatten paar einfache Ballverluste, es wurde wild. Wir wollten das Spiel immer noch unbedingt gewinnen und haben die Geduld verloren. Manche Situationen müssen wir besser ausspielen. In ein, zwei Situationen wurden wir ausgekontert und liegen spät mit 1:2 zurück. Aber es zeichnet uns die ganze Saison aus, dass wir nicht aufstecken, sondern weiter nach vorne spielen. Ich hatte das Gefühl, dass wir noch zurückkommen. Das kann noch ein ganz wichtiger Punkt werden. Es war ein Spiel, in dem ich viele gute Sachen gesehen habe, wie zum Beispiel die Lösungen bei eigenem Ballbesitz in der ersten Halbzeit. Wichtig ist aber auch, dass wir unsere Struktur das ganze Spiel über halten. Hinten waren wir bis auf die Standards sehr stabil. Das Remis ist am Ende gerecht. Es freut mich, dass Goncalo wieder da ist. Das ist ein sehr schwieriger Kopfball, das hat er fantastisch gemacht. In dieser Situation hatten wir eine gute Strafraumpräsenz. Das müssen wir öfter zeigen, wir hatten zu oft zu wenig Personal im Strafraum.

Sebastian Rode: Es war ein bisschen eine Achterbahn der Gefühle bis zum Schluss. Wir haben es leider verpasst den Sack zuzumachen und uns direkt als Erster zu qualifizieren. Nun haben wir ein schweres Spiel in Istanbul. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, aber leider durch einen Zuordnungsfehler nach einer Ecke das 1:1 kassiert. Bis dahin hatten wir Antwerpen gut im Griff. In der zweiten Halbzeit ging es hin und her, wir haben ein bisschen die Kontrolle verloren. Wir dürfen nicht im heimischen Stadion in der 88. Minute einen Konter bekommen, zumal im Wissen, dass es in Piräus unentschieden steht. Nichtsdestotrotz haben wir uns wieder zurückgekämpft. Das zeigt unsere Qualität und Mentalität.

Am Ende beweisen wir wieder Moral und kommen mit dem Schlusspfiff zum Ausgleich. Das war wichtig für den Kopf, denn wir haben viel investiert und uns damit wenigstens teilweise belohnt.

Timothy Chandler

Timothy Chandler: Schade, dass wir den Gruppensieg nicht klarmachen konnten. Dann müssen wir es in Istanbul schaffen. Ich bin überzeugt, dass uns das gelingt. In der ersten Halbzeit waren wir gut im Spiel, haben guten Fußball gespielt, nur zu spät den Abschluss gesucht, weil wir immer nochmal querlegen wollten. Das war das größte Manko. Nach dem 1:0 hätten wir nachlegen müssen. In der zweiten Halbzeit war es ein offenes Spiel. Wir hatten das Spiel aber gut unter Kontrolle, Antwerpen hatte keine großen Möglichkeiten. Beim 1:2 kontern sie gut, da kommen wir ein paar Mal einen Schritt zu spät. Am Ende beweisen wir wieder Moral und kommen mit dem Schlusspfiff zum Ausgleich. Das war wichtig für den Kopf, denn wir haben viel investiert und uns damit wenigstens teilweise belohnt.

Goncalo Paciencia: Ich habe mich gut gefühlt, besser als vor der Verletzung. Mein Ziel ist immer, der Mannschaft zu helfen. Das konnte ich heute zum Glück wieder tun. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Antwerpen hat viel Qualität, das haben wir dann insbesondere in der zweiten Halbzeit gemerkt. Aber wir haben unsere Mentalität bewiesen und bis zur letzten Sekunde gekämpft.

Djibril Sow: Wir haben alles reingehauen. Wenn wir das Level aus der ersten Halbzeit gehalten hätten, hätten wir klar gewonnen. Es ist zu hektisch geworden nach der Pause, das wollten wir vermeiden. Wir müssen schneller spielen und Situationen klarer auflösen, dann wird es nicht so wild. Wir haben weiterhin alles in eigener Hand, aber es wird sehr schwer in Istanbul.