Das Gastspiel in Augsburg mit den Jubiläen von Makoto Hasebe (250. Bundesligaspiel) und Lukas Hradecky (100. Pflichtspiel für die Eintracht) misslingt gründlich. An einem gebrauchten Sonntag verliert die Frankfurter Elf mit 0:3 beim FCA und kann damit auch im sechsten Versuch nicht bei den Fuggerstädtern gewinnen. Marco Fabián feiert nach langer Verletzung sein Comeback für die Adlerträger.
Ausgangssituation: Überraschungsteams unter sich
Mit den Hessen und den bayrischen Schwaben trafen zwei der Überraschungsteams der Saison aufeinander. Die Gastgeber, vor der Saison von manchen Experten im Abstiegskampf verortet, standen vor diesem Spieltag mit 28 Punkten auf Rang acht, die Eintracht mit fünf Punkten mehr gar auf Tabellenplatz Vier. Damit war klar, dass der Sieger dieser Partie noch mehr Luft zwischen sich und die unteren Ränge in der Tabelle würde bringen können und zudem oben dran bleiben würde.
Personal: Jovic beginnt, Augsburg muss umbauen
Während der FCA ohne seinen Top-Torjäger Alfred Finnbogason, Verteidiger Jeffrey Gouweleeuw und den gesperrten Rani Khedira auskommen musste, fehlte bei der SGE Angreifer Ante Rebic (5. Gelbe) und auch für den zuletzt ausgefallenen Abwehrchef David Abraham kam die Partie noch zu früh. Ebenfalls nicht zur Verfügung standen die Langzeitverletzten (Meier, de Guzman, Blum). Erstmals kehrte dafür Marco Fabián in dieser Saison in den Kader der Frankfurter zurück. Im Sturm wurde Luka Jovic für die guten Leistungen der letzten Wochen belohnt, er durfte von Beginn an neben Haller auflaufen. Ansonsten gab es keine Änderungen im Vergleich zur Vorwoche.
Erste Halbzeit: Koo erzielt die Führung
Die Hausherren kamen deutlich besser in die Partie und hatten in den ersten zehn Minuten gleich mehrere Chancen, die größte davon in Person von Verteidiger Kevin Danso, dessen Kopfballaufsetzer nach einem Eckball nur knapp über das Tor ging (6.). Auf der Gegenseite tauchte auch Jovic erstmals vor dem Tor von Marwin Hitz auf, konnte aber noch nicht für Gefahr sorgen. Das dauerte bis zur 16. Minute, als erneut Jovic nach einer Flanke von Chandler per Kopf für den ersten Abschluss der SGE sorgte. Wenige Minuten später erzielte dann Ja-Cheol Koo den Führungstreffer für die Fuggerstädter: Nach einem zu kurz geklärten Freistoß aus dem Halbfeld holten sich die Augsburger den zweiten Ball und versuchten es mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, der etwas glücklich vor die Füße von Koo fiel, der die Kugel im linken unteren Toreck versenkte (19.). Nur Augenblicke später fast im Gegenzug die Antwort der Eintracht, doch der Kopfball von Jovic - wieder hatte Chandler geflankt - klatschte gegen den Pfosten (21.).
Frankfurt bemüht, aber ungewohnt ungenau
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Augsburger erst mal etwas weiter zurück und spielten nicht mehr ganz so konsequent ihr hohes Angriffspressing, das den Adlern bis dahin doch einige Probleme bereitet hatte. Stattdessen versuchte es die Mannschaft von Manuel Baum mit Kontern, von denen einer in der 32. Minute fast das 2:0 bedeutet hätte, wenn Caiuby den Ball nicht aus kurzer Distanz neben das Tor gesetzt hätte. Es dauerte bis zur 37. Minute, bevor die Kovac-Elf sich mal wieder dem Gehäuse der bayrischen Schwaben annäherte, doch der Kopfball von Salcedo nach einem von Gacinovic getretenen Standard stellte keine Gefahr für Hitz dar. Sekunden vor der Pause dann noch mal ein Hundertprozentige für Gregoritsch, der aus kurzer Distanz jedoch an Hradecky scheiterte.
Zweite Halbzeit: Augsburg legt nach und gewinnt verdient
Unverändert kamen beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld und die Eintracht fand erst mal weiterhin nicht in die Spur. Im Gegenteil hatte der ehemaligen Frankfurter Marcel Heller allein vor Hradecky die große Chance zu erhöhen, scheiterte jedoch am stark reagierenden Finnen im Gehäuse der SGE (51.). Niko Kovac reagierte und brachte den erfahrenen Fernandes für Gacinovic, um die Räume im Zentrum enger zu machen. Die Partie verflachte jetzt ein wenig und die Eintracht bekam etwas mehr Ballbesitz, ohne jedoch wirklich zwingend zu agieren. Kurze Aufregung nach etwa einer Stunde: Mascarell schickte Haller, der im Laufduell von Framberger zu Fall gebracht wurde, doch Schiedsrichter Osmers entschied auf Weiterspielen.
Die Hessen brachten jetzt Marco Fabián für Boateng, der damit nach langer Leidenszeit zu seinen ersten Spielminuten in dieser Saison kam. In der 74. Minute versuchte es der Mexikaner dann auch direkt mal mit einem Distanzschuss, der jedoch über das Tor ging. Kurz darauf nutzten die Augsburger dann eine ihrer Chancen zum insgesamt nicht unverdienten 2:0 durch Gregoritsch (76.). Dennoch versuchte die Eintracht, sich noch einmal zurück zu kämpfen und kam durch Wolf, den Fabián gut in Szene setzte, zu ihrer bis dahin besten Chance nach dem Seitenwechsel. Im direkten Duell blieb jedoch Marwin Hitz Sieger und hielt die Null. In der 85. Minute hätte der Keeper der Fuggerstädter dann den Kürzeren gezogen, doch der Schlenzer von Jovic landete erneut am Aluminium. Um den gebrauchten Tag der Frankfurter gewissermaßen abzurunden, erhöhte Marco Richter in der 89. Minute nach einem Fehler in der Hintermannschaft der SGE gar noch auf 3:0, was gleichzeitig der Endstand war.
Fazit: Höchste Saisonniederlage
Im ersten Durchgang mussten sich die Augsburger noch mangelnde Chancenverwertung vorwerfen lassen, doch in der zweiten Halbzeit legte der FCA noch mal zwei Treffer drauf und bescherte der Eintracht damit die höchste Niederlage der Saison. Die Frankfurter schafften es hingegen nie, ihre Stärken auf den Platz zu bringen und verloren am Ende etwas zu hoch mit 0:3.
So spielte die Eintracht:
Hradecky - Chandler, Falette, Hasebe, Salcedo, Wolf - Gacinovic (52. Fernandes), Boateng (67. Fabián), Mascarell - Jovic, Haller (82. Da Costa).
Tore:
1:0 Koo (19.)
2:0 Gregoritsch (76.)
3:0 Richter (89.)