Nach einer Ausbeute von vier Siegen aus fünf Spielen und dem damit einhergehenden Sprung unter die Top Acht der Bundesliga musste Eintracht Frankfurt am vergangenen Spieltag einen Dämpfer hinnehmen. Dem 0:3 beim VfL Bochum sowie dem 2:3 in der UEFA Champions League bei Tottenham Hotspur unter der Woche folgt für die Hessen am Samstag, 15. Oktober, im Deutsche Bank Park das Duell mit Bayer 04 Leverkusen. Und damit gleich der nächste Vertreter aus der Königsklasse. Über die Vorzeichen lässt sich dieser Tage streiten.
Da wären die Heimspiele gegen die Werkself: Diese Konstellation erwies sich für die Frankfurter häufig als günstig. Seit Leverkusen im Jahr 1979 in die Erste Liga aufgestiegen ist, hat die Eintracht gegen kein anderes Team so viele Bundesligaheimsiege wie gegen den DFB-Pokalsieger von 1993 eingefahren.
Fernab der Historie ist aber gerade das Tagesgeschehen von Bedeutung. Nach einem enttäuschenden Saisonstart, der vor dem neunten Spieltag zum Trainerwechsel führte, glückte Bayer am vergangenen Wochenende ein erster Befreiungsschlag. Der 4:0-Heimerfolg gegen den FC Schalke 04 war zugleich der perfekte Einstand für Leverkusens neuen Coach Xabi Alonso. Für den aktuell Tabellen-15. war es der zweite Saisonsieg und das Ende einer zuvor vier Partien andauernden Sieglosserie in der Bundesliga.
Für den Weltmeister und zweimaligen Europameister mit Spanien war es der höchste Sieg eines Leverkusener Trainers beim Bundesligadebüt. Anders hingegen verlief die Premiere in der Königsklasse für den 40-Jährigen. Am Mittwoch verlor Leverkusen zu Hause 0:3 gegen den FC Porto.
Das vorherige Aufeinandertreffen mit Frankfurt entschieden die Rheinländer daheim mit 2:0 für sich. Am 32. Spieltag der Saison 2021/22 noch im Bayer-Dress unterwegs: Lucas Alario, seit diesem Sommer Teil der Eintracht-Familie. Am neunten Spieltag in Bochum stand der Argentinier, der in 126 Bundesligabegegnungen für Leverkusen insgesamt 42 Tore erzielte, in der Startelf der Hessen und verzeichnete in dieser Partie die meisten Abschlüsse aller Adler.
Sturmkollege des 30-Jährigen in Frankfurt ist unter anderem Randal Kolo Muani. Nachdem der junge Franzose seine Gelb-Rot-Sperre aus dem Spiel gegen Union Berlin abgesessen hat, steht er Oliver Glasner gegen die Werkself wieder zur Verfügung. Mit bislang fünf Assists ist der 23-Jährige der ligaweit beste Vorbereiter in dieser Spielzeit. Im Übrigen: Seit der detaillierten Datenerfassung 2004/05 sind nur Bremens Diego mehr Torvorlagen als Kolo Muani in seinen ersten acht Bundesligaspielen gelungen.
Dagegen wird sich die Oberschenkelverletzung von Ansgar Knauff noch etwas ziehen, auch Luca Pellegrini ist derzeit wegen einer Schulterverletzung außer Gefecht. Dafür meldete sich am Dienstag nach Almamy Toure mit Jérôme Onguéné der nächste Verteidiger aus dem Lazarett zurück.
So offen deren baldige Rückkehr ist, so sicher ist Frankfurt bislang ein Faustpfand: Ruhende Bälle. Ein Drittel der insgesamt sechs direkten Freistoßtore in dieser Bundesligaspielzeit gehen auf Frankfurts Konto, mit unterm Strich sechs Treffern nach Standards rangieren die Hessen in dieser Statistik auf Rang zwei hinter Borussia Mönchengladbach (sieben) – hinzu kommen zwei Tore nach Ecken. So geschehen auch am Mittwochabend in London, als Mario Götze für Faride Alidou servierte.
Aber: Neun der bislang 16 Ligagegentreffer musste die Eintracht durch einen Standard hinnehmen. Während sich Glasner und sein Trainerteam auf die Fahnen schreiben, „die richtigen Schlüsse ziehen“ zu wollen, spricht Alidou stellvertretend für die Hausherren, als er nach dem Auslaufen am Mittwoch bekräftigt: „Wenn wir mit demselben Charakter auftreten wie in der letzten halben Stunde bei Tottenham, haben wir die Chance auf drei Punkte.“
Zum Spiel
Anstoß: Samstag, 15. Oktober, 15.30 Uhr, Bundesliga, zehnter Spieltag, Saison 2022/23.
Stadion: Deutsche Bank Park, Frankfurt.
Hörtipp: EintrachtFM überträgt ab 15.20 Uhr live.
TV-Hinweis: Sky Sport Bundesliga 3 HD überträgt ab 15.15 Uhr live.
Die Pressekonferenz vor dem Spiel – präsentiert von Krombacher
Die letzten Informationen vor dem Bundesligaspiel erhälst du auf der Pressekonferenz am Freitag, 13.30 Uhr, mit Cheftrainer Oliver Glasner. Live zu sehen auf EintrachtTV, mainaqila und Facebook – präsentiert von Krombacher.
