20.07.2021
Team

„Könnten meine Söhne sein“

Makoto Hasebe spricht über die Altersstruktur des Teams, nimmt seine jüngeren Kollegen zugleich in die Verantwortung und bilanziert die ersten Wochen der Vorbereitung.

Makoto Hasebe über...

…die Saisonvorbereitung: Ich fühle mich top und auch in der Mannschaft läuft es sehr gut. Gestern konnten wir das fertige ProfiCamp und das neue Trainingsgelände besichtigen. Ich muss sagen, dass die Bedingungen überragend sind. Wir haben einen neuen Trainer und alle Spieler fangen gerade wieder bei null an. Der Konkurrenzkampf ist groß und auch ich muss hart um meinen Platz in der Mannschaft arbeiten. Aber das sind wir gewohnt, so läuft es zu Beginn jeder Saison.

…Oliver Glasner: Wir trainieren erst seit zweieinhalb Wochen unter ihm. Er arbeitet mit uns an den Details, sowohl offensiv als auch defensiv. Wir haben bis jetzt mehr Aufmerksamkeit auf die Defensivarbeit gelegt, doch nun haben wir uns mit der Offensive beschäftigt. Ich bin sehr beeindruckt von seiner Persönlichkeit, das ist für mich ein sehr wichtiger Faktor. Er ist sehr offen und kommunikativ. Wir haben uns ausführlich über seine Spielphilosophie und die der Eintracht unterhalten. Wolfsburg hat in der vergangenen Saison sehr wenige Gegentore kassiert, diese Stabilität möchten wir auch in unser Spiel bekommen. Wir haben zwar viele Tore geschossen, aber auch zu viele Gegentore hinnehmen müssen. Das wollen wir ändern.

…die vielen jungen Spieler im Kader: Das ist Wahnsinn – die 16-jährigen Jungs könnten meine Söhne sein (lacht). Ali Akman wärmt sich beispielsweise immer hinter mir auf und sieht mir dabei zu, wie ich die Übungen ausführe. Auch in der Kabine schaut er, was ich mache. Ich muss und möchte sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine ein Vorbild sein.

Makoto Hasebe lässt sich sowohl in der Kapitäns- als auch Positionsfrage alle Möglichkeiten offen.

…seine Position auf dem Feld: Gegen Wiesbaden habe ich auf der Sechs gespielt, am Samstag bin ich in der Dreierkette zum Einsatz gekommen. Ich glaube, der Trainer hat noch nicht entschieden, in welcher Formation wir spielen werden und auf welcher Position er mich einsetzen möchte. Wir probieren alle Möglichkeiten aus, ich kann beide Positionen spielen. Ich muss immer bereit sein. Ich bin selbst überrascht, dass ich in der vergangenen Saison trotz meines Alters so gut auf der Sechs gespielt habe. Ich fühle mich körperlich top.

…sein nicht absehbares Karriereende: Ich möchte mich weiterentwickeln und mir meinen Platz in der Mannschaft verdienen. Eigentlich hatte ich vor knapp einem Jahr geplant, meine Karriere im Sommer zu beenden. Aber Pläne können sich immer ändern. Ich bin fit und solange ich mich gut fühle, kann ich auch Fußball spielen.

…die Kapitänsfrage: Ich bin sehr gerne Kapitän, aber das muss der Trainer entscheiden. Ich bin auch der Meinung, dass die jungen Spieler mehr Verantwortung übernehmen sollten. Ich kann schon damit umgehen, aber einige jüngere Spieler noch nicht. Vielleicht ist es an der Zeit, dass die nächste Generation übernimmt. Es gibt viele Kandidaten. Ich kann und möchte jetzt niemanden hervorheben.

…Rodrigo Zalazar: Er ist ein sehr dynamischer Spieler und auf dem Platz viel unterwegs. Natürlich gibt es noch Luft nach oben, aber das kommt mit der Zeit. Es steht außer Frage, dass er großes Potential besitzt und uns in der neuen Saison weiterhelfen wird.