08.12.2020
Team

„Körperlich wieder auf einem guten Level“

Sebastian Rode lässt das 1:1 gegen Dortmund Revue passieren, nimmt den VfL Wolfsburg ins Visier, spricht über seine persönliche Verfassung und die Teamstruktur.

Sebastian Rode über…

…das Spiel gegen Borussia Dortmund: Dortmund ist keine Laufkundschaft, sondern eine der besten Mannschaften in Deutschland. Deshalb ist ein Punkt gegen den BVB nicht schlecht, auch wenn wir gerne drei geholt hätten. Allerdings ist es ärgerlich, dass wir bisher nicht den Dauerdruck, den wir aufbauen, über die volle Spielzeit halten können und dadurch immer wieder Punkte weggeben. In den kommenden Spielen müssen wir wieder wacher und abgezockter sein, damit wir beide Halbzeiten für uns entscheiden und am Ende die drei Punkte einfahren können.

…seine aktuelle Verfassung: Im Moment fühle ich mich körperlich wieder auf einem guten Level. Ich weiß mittlerweile, was gut für mich ist und was nicht. Ich habe in Absprache mit dem Trainerteam und der medizinischen Abteilung zuletzt immer wieder auf die Belastungssteuerung geachtet, auch wenn ich natürlich darauf brenne, immer so schnell es geht von einer Verletzung zurückzukehren. Die Saison ist durch die derzeitigen Umstände sehr eng getaktet, es gibt viele Spiele und jeder Spieler wird gebraucht. Aber wir müssen auch darauf achten, dass wir nicht überdrehen und es durch die wenigen Regenerationsphasen zwischen den Spielen Verletzte gibt.

…seine Position: Der Trainer entscheidet abhängig von seiner Spielidee und der Ausrichtung des Gegners, wen er am Spieltag im Mittelfeld aufstellt. Derjenige, der beim Spiel das Vertrauen erhält, hat es verdient, denn er kann die Idee, die der Trainer für das Spiel und den Gegner hat, am besten umsetzen. Gegen Dortmund haben Djibril Sow und ich den Vorzug vor Stefan Ilsanker erhalten. Aber wir haben inklusive Dominik Kohr insgesamt vier sehr gute Mittelfeldspieler, aus denen der Trainer für jedes Spiel neu wählen kann. Jeder, der auf dem Platz steht, hat den unbedingten Willen, dem Team mit seinen Qualitäten zu helfen und uns besser zu machen.

…den mittelfristigen Umbruch in der Mannschaft: Natürlich kommt Wehmut auf, wenn ich daran denke, dass uns beispielsweise David Abraham im Winter verlassen wird, auch wenn ich verstehen kann, dass er wieder zu seiner Familie und ganz besonders seinem Sohn zurück möchte. Insgesamt mache ich mir aber keine Sorgen um unsere Mannschaft, denn man sieht, dass die Jungen absolut die Qualität haben, in der Bundesliga zu spielen und uns dabei helfen können, unsere Ziele zu erreichen. Der Konkurrenzkampf zwischen jungen und erfahreneren Spielern ist wichtig für unsere Mentalität, denn so gibt jeder Spieler auch im Training immer Vollgas, weil er weiß, dass sonst ein anderer seinen Platz einnehmen könnte.

Wir alle möchten Spiele gewinnen und sind in der Lage, uns gegenseitig zu pushen.

Sebastian Rode

…die Eigenschaften eines Kapitäns: Bei uns ist es nicht vorrangig, wer die Binde trägt und uns damit offiziell als Kapitän auf den Platz führt. Denn wir alle möchten Spiele gewinnen und sind in der Lage, uns gegenseitig zu pushen. Ein Kapitän sollte mit seiner Leistung auf und neben dem Platz vorangehen, ist in erster Linie der verlängerte Arm des Trainers auf dem Spielfeld und erster Ansprechpartner für den Schiedsrichter. Mental betrachtet traue ich jedem im Team zu, die Mannschaft zu führen und mitzureißen.

...die Offensive der Eintracht: Wir haben mit Daichi Kamada, Aymen Barkok, André Silva und Bas Dost vier großartige Offensivspieler, die den Gegner dauerhaft unter Druck setzen können und vor allem durch ihre Variabilität glänzen. Jeder hat seine Stärken, die er individuell einbringt. Zusammen wird daraus eine unberechenbare und torgefährliche Offensivreihe. Damit müssen wir uns auf keinen Fall verstecken.

…das Sturmduo Dost und Silva: André ist ein quirliger, trickreicher Stürmer, der viel unterwegs ist und unglaublich viel arbeitet. Bas ist durch seine Größe ein optimaler Zielspieler für hohe Bälle, die er behaupten und dann verarbeiten kann. Zuletzt hat André aufgrund seiner hohen Treffsicherheit die Nase etwas vorne, aber letzten Endes muss der Trainer entscheiden, welche Taktik er für den kommenden Gegner bevorzugt. Dass beide torgefährlich sind, haben sie schon mehrfach bewiesen, weshalb er dahingehend die Qual der Wahl hat. Wir sind sowohl mit jeweils einem der beiden als auch mit beiden gemeinsam sehr gefährlich. 

…das Freitagsspiel gegen Wolfsburg: Es ist ein Flutlichtspiel, da ist alles möglich. Natürlich fahren wir nach Wolfsburg, um dort zu gewinnen. Es ist ihr Stadion, sie kennen den Platz. Aber ohne Fans wird es für jede Heimmannschaft schwer, unabhängig vom Gegner. Wir möchten die Remisserie zuletzt endlich brechen und gegen Wolfsburg gewinnen. Das wird schwer, denn sie haben noch nicht verloren, aber zuletzt auch öfter unentschieden gespielt, weshalb sie ihrerseits alles tun werden, um die drei Punkte bei sich zu behalten.