16.01.2000
Aktuelles

KOMMENTAR: Sieger wird es keine geben

Von Klaus Veit

Nicht persönliche Eitelkeiten, sondern Eintracht Frankfurt müsse im Vordergrund stehen, fordert Geschäftsführer Klaus Lötzbeier. Ein frommer Wunsch, der sich kaum erfüllen wird. Warum gerade jetzt? Wo zwar die Not am größten ist, aber der Zeitpunkt immer näher kommt, an dem Köpfe rollen. Dies ist unausweichlich. Wobei noch nicht endgültig fest steht, wer seinen Hut demnächst nicht mehr aufsetzen kann.

Verwaltungsrat Bernd Ehinger, wie es ""Eintracht 2000"" fordert? Der

Verwaltungsrats-Vorsitzende wäre längst nur noch ein vertretbares Bauernopfer, die eigentliche Krise findet eine Etage höher statt.

Wer aber verhält sich im Präsidium extrem vereinsschädigend? Präsident Rolf Heller und ""Vize"" Peter Lämmerhirdt oder Rainer Leben? Die Indizien sprechen gegen den Schatzmeister. Denn wer weiß, dass in der Kasse 17 Millionen Mark fehlen und trotzdem Verhandlungen mit ISPR und DSR torpediert, der handelt sicherlich nicht im Sinne der Eintracht. Doch was steckt dahinter? Selbstüberschätzung, Dummheit oder der große Unbekannte? Ist die Möglichkeit zu

weit her geholt, dass der Schatzmeister mit den großen Plänen, aber ohne große Taten, selbst von einem neuen Geldgeber profitiert? Agenturverträge auf Provisionsbasis sind in dieser Branche durchaus üblich.

Das Tischtuch ist längst zerschnitten, Sieger wird es in dieser selbst in Frankfurt bisher einmaligen Schlammschlacht keine geben. Und mittelfristig haben alle Beteiligten keine Zukunft mehr am Riederwald. Die sofortige Totalrasur macht aber nur Sinn, wenn geeignete Nachfolger bereit stehen. Und danach sieht es nicht aus.

© Frankfurter Neue Presse, 2000