14.09.2021
Historie

Konca, Külübü, Kooperation

Zwar gab’s erst ein Pflichtspiel gegeneinander, aber dennoch viele Berührungspunkte. Die SGEschichte zu Eintracht und Fenerbahce.

Gründung

Fenerbahce Istanbul wurde am 3. Mai 1907 als Fenerbahce Futbol Kulübü gegründet. Zu dieser Zeit war Eintracht Frankfurt längst international unterwegs. Nur zwei Tage danach fand nämlich in Frankfurt das erste Spiel gegen ein englisches Team statt. Eine Frankfurter Stadtauswahl unterlag Newcastle United mit 2:6. Bekanntester Spieler und Torschütze aus heutiger Sicht: Fritz Becker, der ein Jahr später der Schützte des ersten Tors der deutschen Länderspielgeschichte werden sollte.

Schöne Erinnerungen

Einst im Frankfurter Nachwuchs ausgebildet: Erol Bulut.

Am 4. Juli 1997 traf die SGE im Rahmen eines Kooperationsabkommens auf den Champions-League-Teilnehmer Fenerbahce. Die Eintracht war damals solider Zweitligist – und hat das Spiel trotzdem souverän 3:0 gewonnen. Die Tore vor 4800 Zuschauern erzielten Urs Güntensperger, Thomas Sobotzik und der gebürtige Türke Hakan Cengiz, der kurz zuvor vom VfL Herzlake an den Main gekommen vor. Beim Gegner am Ball: Jay-Jay Okocha und Erol Bulut, die beide in diesem Artikel noch weitere Erwähnung finden.

Unschöne Erinnerungen

Ganz klar, der 13. Dezember 2006. In der Gruppenphase des UEFA-Pokals ging die Eintracht in Istanbul durch einen Doppelpack von Naohiro Takahara (8., 51.) 2:0 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt stand die Eintracht im Sechzehntelfinale. Doch in der 63. Minute gelang Fener der Anschluss und in der 82. Minute der Ausgleich. Die Eintracht war unglücklich ausgeschieden. Mit dabei waren damals unter anderem Michael Fink und Marco Russ. Beide werden an diesem Donnerstag wieder im Deutsche Bank Park sein. Russ in seiner Funktion als Analyst und EintrachtFM-Experte, Fink als Gast bei der Eintracht-Spieltagsshow.

Das Duell 2006 war übrigens das einzige Pflichtspiel zwischen der Eintracht und Fenerbahce bisher. Erstmals nach fast 30 Jahren spielt die Eintracht wieder gegen eine türkische Mannschaft. 1992 schieden die Adlerträger in der Zweiten Runde des UEFA-Pokals gegen Fenerbahces Stadtrivalen Galatasaray aus (0:0, 0:1). Für Fenerbahce ist es nach Nürnberg, Jena, Leverkusen, Schalke und Gladbach bereits der sechste deutsche Gegner in einem Europapokalwettbewerb.

Bei beiden Vereinen aktiv

Der türkische Nationalspieler Ender Konca kickte von 1971 bis 1973 für die Hessen. In 36 Bundesligaspielen erzielte er sieben Tore. Auch international lief er für die Adlerträger auf, in zwei Spielen gegen den Liverpool FC (0:2, 0:0) in der Ersten Runde des UEFA-Cups 1972/73. Nach Ende dieser Saison wechselte Konca an den Bosporus, wo er bis 1977 aktiv war. Konca lebt heute in der Türkei, bei seinem letzten Deutschlandbesuch hat er seine alten Frankfurter Vereinskameraden wieder getroffen.

Ender Konca zu Beginn seiner Zeit am Main 1971.

Der eingangs erwähnte Bulut stammt gar aus der Eintracht-Jugend und schloss sich anschließend 1995 zunächst Fener an. 1999 erfolgte für zwei Jahre die Rückkehr an den Main. Nicht zuletzt unvergessen: Okocha. Der Nigerianer trug von 1992 bis 1996 den Adler auf der Brust, ehe er zu Fenerbahce wechselte und dort zwei Jahre aktiv war.