06.04.2023
Bundesliga

„Konzentration ständig hochhalten“

Oliver Glasner zeigt auf, wie er Leverkusens Tempo begegnen will, spricht über Herzblut und Fleiß, gibt ein Update zu Christopher Lenz und ruft die „Crunchtime“ aus.

Oliver Glasner über...

…die Ausgangslage vor dem Spiel in Leverkusen: Den Jungs haben wir heute frei gegeben, viele waren am Mittwoch nach dem intensiven Spiel müde, sie sollen sich körperlich wie mental erholen. Einige waren zur Behandlung da, alle wollen 100 Prozent fit sein und ihren Beitrag leisten. Manchmal müssen wir die Spieler etwas bremsen. Sie sind alle hochprofessionell und machen uns viel Freude.

…den nächsten Gegner Bayer 04 Leverkusen: Vor der Saison hatte ich Leverkusen gemeinsam mit Leipzig zum Bayernjäger Nummer eins auserkoren. Aktuell haben sie einen Lauf, sie wirken sehr gefestigt. Neben dem FC Bayern haben sie das wahrscheinlich höchste Tempo im Team: Frimpong, Wirtz, Bakker, Adli, Diaby, Azmoun sowie alle Spieler hinten. Aus dem bevorzugten 3-4-3 wird auch mal ein 4-3-3, es gibt klare Abläufe. Inzwischen bekommen sie ihre Qualität wieder auf den Platz, alle ziehen an einem Strang. Das hat Xabi Alonso sehr gut hinbekommen.

…die Herangehensweise: Wir brauchen eine gute Absicherung und müssen die Räume sehr eng halten. Leverkusen lauert immer auf Umschaltmomente, erzielt viele Kontertore – dann kommt ihr Tempo zum Tragen. Wir benötigen eine gute Balance und müssen die Konzentration ständig hochhalten; das wird eine Challenge über 95 Minuten. In unserer Analyse haben wir Mittel und Wege gefunden, um gegen Bayer zu gewinnen – das ist das klare Ziel. Wir wollen drei Punkte holen.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

…das Personal: Christopher Lenz hat ohne Probleme trainiert und steht wieder zur Verfügung. Nach dem Pokalspiel gab es die eine oder andere kleinere Blessur, da müssen wir noch abwarten. Wir brauchen jeden Spieler bei 100 Prozent, um in Leverkusen gewinnen zu können.

…Rafael Santos Borré: Wie gegen Bochum hat er auch gegen Union gut gespielt. Über vergebene Chancen oder ähnliche Situationen ärgert er sich selbst am meisten. Aber ich sehe vielmehr den Ballgewinn vor dem 2:0 – dadurch kam alles andere ins Rollen. Es wird immer der Torschütze gefeiert, aber es ist meistens ein Produkt der Mannschaftsleistung. Das ist das Schöne am Fußball. Wer so viel Fleiß und Herzblut für das Team gibt wie Rafael, der wird immer unsere vollste Unterstützung erhalten. Wir stehen zu 100 Prozent hinter ihm, er wird sich wieder belohnen.

…die Formkurve: Wenn wir über Ergebnisse sprechen, sprießt das Pflänzchen pünktlich zum sonnigen Wetter wieder. Man braucht Erfolgserlebnisse. Die Jungs gehen mit ihrer eigenen Leistung immer sehr kritisch um, sind aber auch wahnsinnig motiviert, um es besser zu machen und gute Ergebnisse zu erzielen.

In unserer Analyse haben wir Wege gefunden, um gegen Bayer zu gewinnen – und das ist das klare Ziel.

Cheftrainer Oliver Glasner

…die Tabellensituation: Die Crunchtime hat begonnen, die Spiele werden immer weniger. Entsprechend hat jedes Spiel eine Relevanz und kann unmittelbare Auswirkungen haben. An unserer Herangehensweise ändert sich aber nichts.

…Florian Wirtz: Er ist sicherlich eines der größten Talente im deutschen Fußball. Spielwitz, Torgefahr, Kreativität und Fleiß: Er bringt viel mit.

...den Einzug ins DFB-Pokalhalbfinale: Der Erfolg im DFB-Pokal hat gutgetan, das ist im ganzen Klub zu spüren. Wir haben uns sehr gefreut und waren erleichtert. Zudem gab es im Betriebsrestaurant heute Wiener Schnitzel, mir geht es also sehr gut (lacht). Der wichtigste Unterschied im Spiel gegen Union war die Effizienz vor dem gegnerischen Tor. In der Defensive haben wir uns – wie zuletzt auch – dagegengestemmt und den Gegner vom eigenen Strafraum ferngehalten. Diesmal haben wir uns endlich belohnt.