06.03.2021
Bundesliga

Kostic schlägt schnell zurück

Frankfurt und Stuttgart liefern sich den erwartet erbitterten Schlagabtausch und trennen sich 1:1 (0:0). Kalajdzic legt vor (68.), die Reaktion lässt nicht lange auf sich warten (69.).

Im Vorfeld des Aufeinandertreffens des Tabellenvierten mit dem Zehnten war Adi Hütter wie vor acht Tagen in Bremen zu kleineren Umbaumaßnahmen gezwungen. Weil Tuta wegen Problemen im Gesäßbereich und Daichi Kamada mit einem Hexenschuss passen mussten, begann Luka Jovic erstmals gemeinsam neben André Silva. Außerdem ersetzte Stefan Ilsanker den Brasilianer positionsgetreu in der rechten Innenverteidigung. Es war der erste Startelfeinsatz für den Österreicher seit dem elften Spieltag sowie der erste in dieser Saison vom Start weg in der Abwehr. In der leicht modifizierten 3-4-1-2-Anordnung mit Amin Younes als einzigem Zehner rückte Makoto Hasebe wieder eine Ebene vor ins defensive Mittelfeld neben Djibril Sow, während Evan Ndicka nach abgesessener Gelbsperre zurückkehrte und ermöglichte, dass Martin Hinteregger wieder in die Rolle des Defensivdirigenten schlüpfte. Der VfB Stuttgart beließ es bei einer Änderung: Der umtriebige Tanguy Coulibaly erhielt den Vorzug vor Gonzalo Castro.

Die Frankfurter Veränderungen, gerade in den hinteren Mannschaftsteilen, gereichten alles andere als zum Nachteil, den Hessen wie den Schwaben gelang es über weite Strecken, ihre Kontrahenten in Zweikämpfe zu verwickeln und die Räume zu verdichten. So blieb der beidseitige Ansatz, nach Balleroberungen das Spielfeld mit wenigen Kontakten zu überbrücken, zwar in der Theorie erkennbar, hielt dem Praxistest aber zu selten stand. Schüsse, die vor der Pause tatsächlich aufs Tor kamen – 3:0 aus Sicht der Hausherren.

Aus genannten Gründen gerieten die meisten Abschlüsse meist unter Bedrängnis oder aus dem Hinterhalt wie der erste Versuch der Partie, als Silas Wamangituka aus großer Entfernung zu hoch zielte (2.). Im Gegenzug flankte Filip Kostic auf Younes, dessen Kopfball aber bei Gregor Kobel in sicheren Händen war (4.). Bis zum nächsten vergleichbar zwingenden Angriff dauerte es bis kurz vor dem Seitenwechsel, als der Ex-Stuttgarter mit einer Hereingabe diesmal Silva bediente, dessen Direktabnahme Kobel ebenso festhalten konnte (43.).

Kaum die Kabinen wieder verlassen plötzlich Gefahrenmomente in beiden Strafräumen. Erst köpfte Konstantinos Mavropanos nach einem Eckball freistehend über den Kasten (53.), dann gelangte die Kugel zum im linken Strafraumbereich lauernden Kostic, der zielsicher ins lange Eck zur vermeintlichen Führung einschob (55.). Dem prompten Jubel folgte die Ernüchterung, weil der Video Assitant Referee eine minimale Abseitsstellung ausgemacht hatte, als sich nach einem Einwurf von Erik Durm Younes, Jovic, Sow und Ndicka durch den Sechzehner kombiniert hatten.

Trotz alledem: Die Schlagzahl erhöhte sich fortan zusehends, die Torquote übrigens auch. Erst stahl sich Sasa Kalajdzic in den Rücken der Abwehr davon und stocherte eine Halbfeldflanke von Marc Oliver Kempf zum 0:1 über die Torlinie (68.). Dem Stuttgarter Jubel folgte der Anstoß. Und die Frankfurter Antwort, als Filip Kostic die Kugel zum 1:1 in die Maschen jagte (69.). Kurz darauf ließ Jovic seine Klasse aufblitzen, als er das Leder aus der Luft und der Drehung abfeuerte, aber die Gäste noch zur Ecke blocken konnten (72.). Nach kurzem Hin und Her ergriffen die Adler gegen Ende erneut die endgültige Initiative, doch weder Ilsanker aus der Distanz (86.) noch Jovic nach der darauffolgenden Ecke (86.) oder Hinteregger (89.) und Silva (90. + 4) vermochten Kobel abermals zu überwinden.