07.12.2023
Bundesliga

„Kratzen, beißen und uns wehren“

Dino Toppmöller fordert gegen den FC Bayern eine klare Reaktion, appelliert an Kampfgeist, Kollektiv sowie die Bereitschaft zu leiden und sieht das Spiel auch als Chance.

Dino Toppmöller über …

… das Personal: Kristijan Jakic, Sebastian Rode, Ellyes Skhiri und Timothy Chandler fallen verletzt aus. Fragezeichen stehen aktuell noch hinter Robin Koch, der nach den zwei Spielen Probleme im Hüftbereich hat, sowie Hugo Larsson.

… Frische: Wir müssen Grenzen verschieben im Kopf. Ich habe die Werte der Spieler heute gesehen. Wie stark ist mein Wille, um über Grenzen hinauszugehen und noch einmal alles rauszuhauen. Wir nehmen die Situation an, wie sie ist.

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

… den nächsten Gegner FC Bayern: Wir müssen den Fokus auf das legen, was vor uns liegt. Für jeden von uns ist es ein besonderes Spiel gegen einen extrem fordernden Gegner. Vielleicht ist es genau das richtige Spiel. Es ist eine Chance für uns gegen die Top-Mannschaft in Deutschland zu zeigen, dass wir es besser können. Beim Gegner könnte man durch die Bank jeden Spieler nennen, denn alle haben eine extrem hohe Qualität. Aber auch diese Mannschaft hat immer mal Spiele dabei, in denen es nicht läuft. Wir haben die Chance, diese Mannschaft zu ärgern

… die Herangehensweise: Wir müssen die Sache mit maximaler Motivation und Intensität angehen. Bayern wird öfter den Ball haben als wir, gegen den Ball kann man aber auch sehr über Emotionen kommen. Es wird Phasen geben – und dessen müssen wir uns bewusst sein – in denen wir am Samstag leiden und dem Ball hinterherlaufen müssen. Wir müssen als Gruppe bereit sein, diese Meter zu machen. Wir dürfen uns aber auch nicht verstecken, wollen nach vorne Nadelstiche setzen. Grundsätzlich liegt es uns, wenn der Gegner auch nach vorne spielen will und wir dadurch Räume bekommen. Die Frage wird dann sein, wie wir diese nutzen und wie wir in eine Dynamik kommen. Wir wollen mutig im Ballbesitz sein, das Spiel von hinten aufbauen, erst einmal Ruhe haben und dann den Moment erkennen, wann wir nach vorne gehen. Wir können den FC Bayern vor Probleme stellen.

… Harry Kane: Es gibt keinen speziellen Plan. Wir alle wissen, dass er eine unfassbare Qualität hat. Er hat den Bayern schon sehr oft die Tür zum Sieg geöffnet. Er darf keine Bälle in der Box bekommen, das wird der Schlüssel sein. Dafür müssen wir auch Leroy Sané kontrollieren, da er viele Aktionen für ihn einleitet. So auch Kingsley Coman, der sehr gut im Eins-gegen-eins ist. Dort müssen wir uns immer wieder gegenseitig unterstützen.

Müssen eine ganz klare Reaktion zeigen.

Cheftrainer Dino Toppmöller

… seine Erwartungshaltung an die Mannschaft: Wir müssen eine ganz klare Reaktion zeigen, das war in den letzten beiden Spielen zu wenig. In beiden Spielen waren wir dem Gegner läuferisch und kämpferisch unterlegen, das darf nicht passieren. Wir müssen die Basics auf den Platz bringen und bereit sein, den Kampf anzunehmen. Wir haben beide Spiele verdient verloren, das ist extrem enttäuschend. Eine Titelchance ist weg. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, wir hadern, nehmen eine Opferrolle an und zeigen mit dem Finger auf den anderen; oder wir krempeln die Ärmel hoch, gehen vorneweg und schauen, welcher Spieler jedem einzelnen Zuschauer den Eindruck vermittelt, dass er richtig brennt. Das hat uns stark gemacht. Alle sind gefragt.

… Emotionen: Es geht nicht darum, dass immer nur von Führungsspielern zu erwarten. Jeder kann derjenige sein, der die anderen mitnimmt. Wir müssen alles im Kollektiv machen und uns gegenseitig unterstützen, helfen und anfeuern – auch mal sich auf dem Platz die Meinung sagen, wenn man mit etwas nicht einverstanden ist. Diese Grundtugenden haben wir zuletzt nicht auf Platz gebracht. Jetzt kommt ein Spiel auf uns zu, in dem wir der Underdog sind. Wir müssen kratzen, beißen und uns wehren mit allem, was wir haben. Auf das Ergebnis haben wir kompletten Einfluss über unseren Einsatz und unsere Intensität.

… Mutmacher: Wir haben es in dieser Saison schon gezeigt. Wir haben in Spielen unser Tor beschützt und mit Begeisterung und Leidenschaft verteidigt. Wir hatten Spiele wie gegen Dortmund, Hoffenheim oder Helsinki mit toller Dynamik nach vorne. Das sind Momente, an denen wir sehen, dass wir es ja können. Es bedarf nun einem Reset, wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenze gehen. Wenn wir das schaffen, dann sind wir in der Lage, gute Spiele abzuliefern. Wenn wir im Kollektiv da sind, haben wir eine Chance zu bestehen.