Mit vier Zählern aus den ersten beiden Spielen in der UEFA Europa League im Rücken, empfing die Frankfurter Eintracht am frühen Donnerstagabend FC RFS aus Lettland. Gegen den amtierenden Meister veränderte Cheftrainer Dino Toppmöller seine Mannschaft im Vergleich zum unglücklichen 1:2 in Leverkusen auf mehreren Positionen. So gab unter anderem Sommerneuzugang Can Uzun, wie auf der Pressekonferenz vor der Begegnung schon angekündigt, sein Startelfdebüt mit dem Adler auf der Brust. Zudem bekam Aurèle Amenda, der erstmals vor heimischem Publikum auflief, die Chance von Beginn an, wofür Artur Theate eine Verschnaufpause erhielt. Ebenso wie Hugo Larsson, für den Mo Dahoud ins Team rutschte. Von Beginn an in der Spitze stand diesmal Igor Matanovic.
Die Partie im Stadtwald wollte nicht so recht an Fahrt aufnehmen. Einer Torchance am nächsten kam noch eine abgerutschte Flanke von Niels Nkounkou, die knapp am Torwinkel vorbeiflog. Es dauerte bis zur 15. Minute, ehe die Gäste in Person von Adam Markhiev nach schnell ausgeführtem Einwurf plötzlich am rechten Eck des Fünfmeterraums frei zum Abschluss kamen, der allerdings neben das Gehäuse von Kevin Trapp ging. Dessen Gegenüber Fabrice Ondoa musste quasi im direkten Gegenzug eingreifen und klärte gegen Omar Marmoush zur Ecke.
Wenig Höhepunkte
In der Folge blieb die Begegnung weiterhin arm an Höhepunkten. Zumindest wurde die Eintracht kurz vor der Halbstundenmarke dann aber merklich dominanter und kam vereinzelt auch mal ins Tempo gegen tief stehende Gegner. Dabei versuchte man oft, den spielerischen Ansatz zu wählen, sollte aber nicht wirklich in gefährliche Abschlusssituationen kommen. Folgerichtig waren es Versuche von außerhalb des Strafraums, die für etwas Gefahr sorgten. Doch weder der entschlossene Abschluss von Matantovic von knapp außerhalb des Sechzehners (33.), noch ein zu zentraler Abschluss von Junior Dina Ebimbe nach abgefangenem Querpass (36.) konnten das torlose Remis zum Pause verhindern.
SGE-Coach Dino Toppmöller zu Beginn der zweiten Hälfte Hugo Larsson für Mo Dahoud. Und der Schwede sollte sofort mittendrin statt nur dabei sein, denn sein gefühlvoller Heber in den Strafraum wurde von Matanovic per Kopf auf den freistehenden Tuta abgelegt, der den Ball zwar wuchtig im Netz versenkte, dabei allerdings im Abseits stand (48.). Es war die Initialzündung für eine nun entschlossener und zielstrebiger auftretende Eintracht, die sich in der Folge fast im Minutentakt weitere Torchancen herausspielte, um das lettische Bollwerk zu knacken.
Mehrere Chancen für die Eintracht
So kamen Junior Dina Ebimbe und Tuta gleich mehrere Male zu Kopfballchancen, ein anderes Mal spielte Nkounkou einen sehenswerten Vertikalpass millimetergenau in den Fuß von Marmoush, den dieser vorbei am Keeper, aber auch hauchzart vorbei am Tor platzierte (52.).
Der Franzose sollte auch in den Minuten danach im Fokus stehen, denn zunächst versuchte er es aus spitzem Winkel (53.), fünf Minuten später schlug der Außenverteidiger dann vor dem eigenen Gehäuse unglücklich über den Ball, doch Kevin Trapp konnte gegen den plötzlich frei vor ihm auftauchenden Angreifer mit starker Fußabwehr retten.
Viel mehr Nadelstiche gelangen den Gästen aus Riga zunächst nicht, stattdessen fehlten wenige Zentimeter zu einem Strafstoß nach Foul an Omar Marmoush, welches der VAR aber korrekterweise von innerhalb auf außerhalb des Strafraums korrigierte (65.). Als der Druck der Frankfurter, bei denen inzwischen Hugo Ekitiké, Ansgar Knauff und Jean-Mattéo Bahoya im Spiel waren, gerade nachließ und die Partie etwas abzuflachen drohte, fiel dann die erlösende Führung. Marmoush nahm einen Ball an der Strafraumkante an und spielte gefühlvoll in den Lauf von Larsson. Dieser hatte die Ruhe und Übersicht, um den Ball am herausstürmenden Keeper vorbei zu schieben (79.).
Larsson mit dem Tor des Abends
Im direkten Gegenzug hatte Riga allerdings seine beste Chance des Spiels, doch aus hessischer Sicht rettete beim Abschluss von Adam Markhiev die Latte. Damit kam in der Schlussphase, in der auch Ellyes Skhiri auf den Platz kam, noch mal richtig Dampf rein in dieses Duell, da auch die Gäste nun versuchten, offensiv Akzente zu setzen und nicht mehr nur primär zu verteidigen. Allein ein weiterer Treffer sollte an diesem Abend im Frankfurter Stadtwald nicht mehr fallen.