Mai 1999. Eintracht Frankfurt im Abstiegskampf. Kurz vor dem Abgrund. Am vorletzten Spieltag ist die Mannschaft von Jörg Berger im Gelsenkirchener Parkstadion zu Gast. Ein Sieg muss her. Zum Schalker Kader gehören Größen wie Oliver Reck, Olaf Thon und Marc Wilmots, dennoch spielen die Blau-Weißen keine überragende Saison und dümpeln im Mittelfeld der Tabelle. Für die Adlerträger ist ein Sieg überlebenswichtig, will man am letzten Spieltag gegen Kaiserslautern noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben.
In der Tat gehen Nikolov, Fjörtoft, Schur und Bindewald an jenem 22. Mai 1999 als Sieger vom Platz, und das nach einem 0:2-Rückstand. Vor über 50.000 Zuschauern steckte die Berger-Elf nie auf, verkürzte noch vor der Pause durch Fjörtoft auf 1:2 und drehte die Partie im zweiten Durchgang. Thomas Sobotzik verwandelte einen Handelfmeter nach 54 Minuten, und eine Viertelstunde vor Schluss war Olaf Janßen zur Stelle – 2:3, die Eintracht hatte unfassbare Moral gezeigt.
Der Rest der Saison ist Geschichte. Am letzten Spieltag besiegt die Eintracht in einem Herzschlagfinale um den Klassenerhalt den 1. FC Kaiserslautern mit 5:1 und hält mit Retter Jörg Berger die Klasse. Ein wichtiger Baustein war also der Erfolg in Gelsenkirchen eine Woche zuvor.
Eben dieser Erfolg war jedoch der letzte der Frankfurter Eintracht auf Schalke. In zwei weiteren Partien im Parkstadion blieben die Mainstädter ohne eigenes Tor (0:0/0:4), ehe die Duelle mit Schalke 04 ab der Saison 2003/04 in der Arena stattfanden. Dort kassierten die Frankfurter zwar in keinem Spiel mehr als zwei Gegentreffer, ein Dreier sollte dort jedoch noch nicht gelingen. Die Partien waren von Torarmut geprägt, nur beim 2:2 in der Spielzeit 2014/15 schoss Frankfurt mehr als ein Tor und es fielen mehr als drei Treffer.
Es ist also mal wieder an der Zeit für die Frankfurter Eintracht, alle drei Punkte aus der Gelsenkirchener Arena zu entführen.