23.06.2014
Neuzugang

Makoto Hasebe: Kapitän der „Samurai Blue“

Die Bundesliga macht Sommerpause – Zeit für uns, einen weiteren Eintracht-Neuzugang vorzustellen. Nachdem wir uns bereits ausführlich mit Aleksandar Ignjovski befasst haben, beleuchten wir den Werdegang des japanischen Nationalmannschaftskapitäns Makoto Hasebe.

Makoto Hasebe wurde am 18. Januar 1984 in Fujieda geboren. In Fujieda leben heutzutage etwa 150.000 Einwohner – die Stadt liegt in der japanischen Präfektur Shizuoka. Die lokale Wirtschaft Fujiedas ist vor allem durch Landwirtschaft und Leichtindustrie geprägt – viele Menschen arbeiten im nahegelegenen Shizuoka, einer 700.000-Einwohner-Stadt, die sich ihren Namen mit der Präfektur Shizuoka teilt.

Profi-Zeit in Japan

Hasebes Profikarriere begann im Januar 2002: Nachdem Hasebe die Fujieda-Higashi-Oberschule verlassen hatte, schloss er sich den Urawa Red Diamonds an. Der Verein dürfte vielen Eintracht-Fans bekannt sein: Uwe Bein wechselte 1994 – nach seiner Zeit bei der SGE – zu den Reds, auch der frühere Stuttgarter Guido Buchwald kickte seinerzeit hier und sollte in der Zeit von 2004 bis 2006 Trainer von Hasebe werden.

Doch der Reihe nach: Der Frankfurter Neuzugang kam zunächst nur zu einem Pflichtspiel-Einsatz für Urawa, stieg allerdings schon in der Saison 2003 zum Stammspieler auf (38 Einsätze, vier Tore) und gewann mit den Reds den J. League Cup, der auch als Yamazaki Nabisco Cup bekannt ist. Im Jahre 2004 (insgesamt 41 Einsätze, neun Tore) wurde Hasebe zudem der J. League Cup New Hero Award verliehen, eine Auszeichnung für den besten Spieler unter 23 Jahren. Daneben wurde der Profi in die Mannschaft des Jahres gewählt, die Urawa-Fans zeichneten ihn außerdem als Spieler des Jahres aus.

Im Jahre 2005 – Hasebe lief insgesamt 45-mal für Urawa auf und erzielte dabei sechs Tore – gewannen die Reds den japanischen Kaiserpokal. Sie konnten diesen Erfolg ein Jahr später wiederholen. Zudem gewann Urawa 2006 die Meisterschaft und den japanischen Super-Cup. Hasebe kam in dieser Spielzeit auf 43 Einsätze (drei Tore). Im Jahre 2007, Hasebes letzter Saison in Japan, gewannen die Diamonds unter dem neuen Trainer Holger Osieck sogar die AFC Champions League. Der japanische Mittelfeldspieler kam in dieser Spielzeit auf 51 Einsätze (4 Tore).

Wechsel nach Deutschland

Im Januar 2008 verließ Hasebe das Land der aufgehenden Sonne und schloss sich dem VfL Wolfsburg an. Er feierte sein Bundesliga-Debüt am 2. Februar 2008 bei einem Spiel gegen Arminia Bielefeld. Am 30. Spieltag der Saison 2007/08 erzielte der 1,80m große Spieler sein erstes Bundesligator, es war die zwischenzeitliche 2:1-Führung gegen Bayer Leverkusen. Insgesamt kam Hasebe in der Rückrunde 2007/08 auf 17 Einsätze (ein Tor).

In der Saison 2008/09 lief Hasebe insgesamt 33-mal für die Wölfe auf (1 Tor), mit 25 Liga-Einsätzen trug er in dieser Spielzeit wesentlich zum Gewinn der deutschen Meisterschaft unter Felix Magath bei. Auch in den Folgejahren stellte Hasebe seine Wichtigkeit für den VfL unter Beweis (2009/10: 33 Einsätze, ein Tor; 2010/11: 24 Einsätze, null Tore; 2011/12: 24 Einsätze, ein Tor; 2012/13: 27 Einsätze, zwei Tore).

Nach einem Liga-Spiel für die Wölfe zu Beginn der Saison 2013/14 wechselte Hasebe kurz vor Schluss des Transferfensters zum 1. FC Nürnberg. Dort kam er verletzungsbedingt nur auf neun Einsätze – der Langzeitausfall von Hasebe war sicherlich ein Grund, warum die Nürnberger am Ende der Spielzeit den Gang in die 2. Liga antreten mussten.

Zur Saison 2014/15 konnte sich die Eintracht die Dienste des Japaners sichern, der mit Takashi Inui nun eine Neu-Auflage der „Nippon-Connection“ bilden wird. Wir erinnern uns: Mitte des letzten Jahrzehnts trugen mit Junichi Inamoto und dem „Sushibomber“ Naohiro Takahara schon einmal zwei Japaner zeitgleich das Trikot der Eintracht. Wie vor zwei Jahren, bei der Vorstellung von Takashi Inui, rufen wir an dieser Stelle gerne noch einmal dazu auf, „Hinomaru“ wieder aus dem Schrank zu holen: Die japanische Sonnenwappen-Flagge passt einfach prima zu den Eintracht-Farben.

Nationalmannschaftseinsätze

Apropos: Hinomaru weht natürlich auch bei der derzeit stattfindenden WM in Brasilien. Der Capitano der „Samurai Blue“, so der Spitzname der japanischen Nationalmannschaft, ist übrigens kein Geringerer als – genau – Makoto Hasebe.

Die Nationalmannschaftskarriere des Eintracht-Neuzugangs begann am 11. Februar 2006 – unter dem brasilianischen Trainer Zico lief Hasebe bei der 2:3-Niederlage gegen die USA erstmals für Japans A-Team auf. Zwar wurde Hasebe nicht in den Kader für die WM 2006 berufen, er kehrte aber nach der Weltmeisterschaft in Deutschland in Japans Nationalmannschaft zurück, war bei der WM 2010 Stammspieler und wurde von dem damaligen Nationaltrainer Japans, Takeshi Okada, sogar zum Kapitän ernannt. Der größte Nationalmannschaftserfolg sollte ein Jahr später erfolgen: Durch ein 1:0 nach Verlängerung über Australien gewann Japan unter Mannschaftsführer Hasebe die Asienmeisterschaft.

Bei der WM in Brasilien läuft es für die Samurai Blue bisher noch nicht rund. Einem 1:2 gegen die Elfenbeinküste folgte ein 0:0 gegen Griechenland. Hasebe, der bis heute 80-mal für Japan auflief, führte die Asiaten in beiden Spielen als Kapitän aufs Feld, wurde jedoch in der 54. beziehungsweise 46. Minute ausgewechselt.

Am morgigen Dienstag, 24. Juni 2014 (22.00 Uhr MESZ), kämpft Japan im letzten Gruppenspiel gegen Kolumbien um den Einzug ins Achtelfinale. Die Japaner sind auf Schützenhilfe der Griechen angewiesen, die es mit der Elfenbeinküste, bei der Constant Djakpa im Kader steht, zu tun bekommen. Für Spannung ist gesorgt!