03.10.2021
Bundesliga

„Mannschaft gebührt ein Riesenkompliment“

Nach dem Sieg in München freuen sich Glasner, Trapp und Hinteregger über einen Weckruf, Paraden und weitere Gründe für den Erfolg. Die Stimmen zum Spiel.

Cheftrainer Oliver Glasner: Wir sind wahnsinnig happy mit diesem Sieg. Der Mannschaft gebührt ein Riesenkompliment. Wir haben vorher gesagt, dass wir eine top Mannschaftsleistung von der Nummer eins bis 20 benötigen. Angefangen bei einem überragendem Torhüter – den hatten wir mit Kevin. Wir haben uns zugetraut, in die Kontersituationen zu kommen. Ich kann mich für diesen Spirit und diese Leidenschaft, insbesondere in der Defensive, nur bedanken. Wir gehen sehr glücklich in die Länderspielpause. Ich bin froh, dass jetzt kein Spiel ist, weil die Mannschaft auf Kante spielt. Auf der anderen Seite gehen 13 Spieler zur Nationalmannschaft und werden nicht ganz frisch zurückkommen. Wichtig ist aber auch, dass wir nicht 14 Tage die Hände oben haben und dann kommt gegen Hertha das böse Erwachen. Wir können diesen Erfolg sehr gut einordnen. Die Jungs haben es überragend gemacht, aber es gibt noch viel zu tun. Kevin Trapp war ein entscheidender Faktor. Wir wissen das und müssen uns weiter verbessern und hart arbeiten. Wir genießen den Moment, weil es auch sehr schwierig ist, in der Allianz Arena zu gewinnen.

Kevin Trapp: Es war sehr viel Arbeit heute. Wir haben gewusst, dass wir etwas ausrichten können. Ein bisschen Glück gehört natürlich dazu. Es war eine sehr intensive Partie, ich ziehe den Hut vor der Mannschaft. Wir haben gegen die Bayern gewonnen, die in unfassbarer Verfassung sind. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir nicht daran glauben. Natürlich war es schwer, weil Bayern viel Druck gemacht hat und viel Ballbesitz hatte. Aber wir haben das Maximum herausgeholt. Wir wussten, dass Bayern gute Laufwege hat und Chipbälle spielt. Wenn du ihnen die Räume gibst, nehmen sie dich auseinander. Wir haben dagegengehalten und mit unseren schnellen Spielern die Konter gefahren. Meine Parade gegen Lewandowskis Kopfball war Intuition. Du machst dich so groß wie möglich und versuchst, den Ball abzuwehren. Es war eine schöne Parade. Insgesamt haben wir als gesamte Mannschaft gut verteidigt. Wenn man gegen einen Gegner wie die Bayern einen Rückstand dreht, sagt das schon alles. Ich behaupte, das war mit unsere beste Mannschaftsleistung. Solch ein Erfolg kann dazu beitragen, dass der Glaube an unsere Stärke gefestigt wird.

Mein Fehler vor dem 0:1 war vielleicht gut. Es war ein Weckruf. Danach waren wir da, haben Fußball gespielt und waren mutiger.

Martin Hinteregger

Martin Hinteregger: Jedes Spiel hier ist intensiv. Bayern hat uns nie Luft zum Atmen gegeben und hat uns immer in der eigenen Hälfte festgehalten. Wir hatten trotzdem ein paar Torchancen, die wir genutzt haben. Die eine oder andere Situation hätten wir besser ausspielen müssen. Aber Bayern hatte diese Gelegenheiten ebenso. Wir können sehr froh sein über den Dreier. Wenn du einen Fehler machst wie ich vor dem 0:1, ist das nicht gut. Das war ein Weckruf. Danach waren wir da, haben Fußball gespielt und waren mutiger. Für uns alle ist dieser Sieg enorm wichtig. Ich hoffe, dass wir den Schwung bis nach der Länderspielpause mitnehmen.

Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern München): Wir hätten nicht zwingend verlieren müssen. In der zweiten Halbzeit hatten wir keine gute Struktur. Wir haben nicht unbedingt anders gespielt als in den Wochen zuvor, hatten wieder viele Chancen, aber diesmal nur ein Tor erzielt. Jetzt ist Länderspielpause, danach haben wir noch etwas Zeit, um zu analysieren. Am Ende hatte Frankfurt zwei sehr gefährliche Konter. Bei dem zweiten Gegentor hatte Sow ewig Zeit, um aufzudrehen. Danach dribbelt er vier Meter quer. Insgesamt haben wir nach der Pause nicht mehr so viel Druck aufbauen können.