08.01.2023
Team

„Mannschaftliche Grenze nach oben verschieben“

Oliver Glasner zieht ein Zwischenfazit der Vorbereitung und Schlüsse aus dem Sieg gegen Leipzig.

Oliver Glasner über...

...das Spiel gegen Leipzig: In der ersten Halbzeit haben wir es zwar kompakt gehalten, hätten aber die eine oder andere Aktion mehr nach vorne haben können. In der zweiten Halbzeit hat mir die Spielfreude gut gefallen. Mir ist wichtig, dass wir alles richtig einordnen, weil Leipzig den einen oder anderen Nachwuchsspieler auf dem Platz hatte. Aber letztlich beschäftigen wir uns mit unserer Leistung. Dahingehend bin ich nach fünf Trainingstagen und acht Einheiten seit dem Start sehr zufrieden für das, was wir uns vorgenommen haben. Die Jungs sind physisch in einem guten Zustand. Taktisch haben wir wieder aufgewärmt, was in den vergangenen Wochen vergessen wurde, wie das Verhalten gegen den Ball.

...die Personalauswahl: Alle Ein- und Auswechslungen waren im Vorfeld besprochen. Sebastian Rode konnte selbst entscheiden, wie lange er spielt. So hat sich Mehdi Loune bis zum Ende bereitgehalten. Das Schöne ist, dass bis auf Nacho und Alidou am Samstag alle Spieler einsatzfähig waren. Ich wollte, dass jeder die Möglichkeit hat, sich zu zeigen.

...die Trainingssteuerung: Die physische Steuerung lief weitgehend über das Heimprogramm während der Winterpause. Ich war selbst etwas überrascht beziehungsweise es hat mich in der Professionalität der Jungs bestätigt, dass manche gegen Leipzig in einer Halbzeit über sechs Kilometer gelaufen sind oder 13 Sprints gemacht haben. Das sind hochgerechnet fast mehr als in einem Bundesligaspiel. Nun kommt es darauf an, alle im technisch-taktischen Bereich auf den gleichen Stand zu bringen.

Unsere Erfolge wären nicht möglich, wenn das keine so charakterstarke Truppe wäre.

Cheftrainer Oliver Glasner

...Randal Kolo Muani: Man hat gemerkt, dass er die kürzeste Pause von allen hatte und weniger Zeit benötigt, um zu Intensität und Rhythmus zurückzufinden. Mein Eindruck ist, dass ihn die WM in seiner Persönlichkeit und Selbstverständlichkeit nach vorne gebracht hat. Im Vergleich zu seiner Ankunft geht er voll aus sich raus und wird auch mal etwas lauter. Das sehe ich positiv.

...Paxten Aaronson: Er hat es gut gemacht. Ich glaube, dass ihm die amerikanische Mentalität zugutekommt, sich nicht zu viele Gedanken zu machen, sondern einfach loszulegen. Er hat vieles, was wir ihm mitgegeben haben, umgesetzt. Beispielsweise das Positionsspiel, wie er sich zwischen den Linien bewegen muss. Er hat schnelle Beine und eine gute Technik, um die Situationen aufzulösen. Er hätte ab und an mehr die Tiefe suchen können, aber nach einer Woche bei uns war das super.

...den Charakter der Mannschaft: Unsere Erfolge wären nicht möglich, wenn das keine so charakterstarke Truppe wäre. In der vergangenen Saison war Almamy Toure im Endspurt wahnsinnig wichtig für die Mannschaft. In dieser Saison steht Rafael Borré dafür, der zwar seinen Stammplatz verloren hat, aber immer Teil der Gruppe geblieben ist. Gegen Leipzig hat er für mich das beste Spiel auf dieser für ihn ungewohnten Halbposition gemacht. Auf solche Charakterstärke legen wir bei der Auswahl unserer Spieler wert. Nur so können wir unsere mannschaftliche Grenze nach oben verschieben.