In Absprache mit den Athletiktrainern und Chefcoach Niko Kovac geht Russ jede Einheit in Abu Dhabi an. „Ich versuche alles mitzumachen, was geht. Der Körper sagt schon, dass es anstrengend ist. Aber es fühlt sich gut an“, erzählt der 31-Jährige, der in dieser Saison aufgrund seiner Krebserkrankung noch kein Spiel absolviert hat. Aber Marco ist ein Kämpfer und ist gewillt, schnellstmöglich Anschluss zu finden. Am Rande des Trainingsplatzes spricht Marco Russ über...
...das Trainingslager: die Voraussetzungen hier sind top. Plätze, Hotel, Essen – alles super. Wir können in Ruhe arbeiten. Wenn man aufwacht und die Sonne scheint, ist man positiver. Die Leichtigkeit darf nicht fehlen im Trainingslager, wir haben auch Spaß.
...seinen Leistungsstand: Meine Blutwerte sind top, ich darf alles machen. Natürlich bin ich noch nicht auf dem Level der Mannschaft. Das ist ganz normal. Ich versuche alles mitzumachen, was geht. Ich muss weiter an meiner Fitness arbeiten, damit ich irgendwann eine Option für den Trainer bin. Das dauert natürlich noch ein bisschen.
...das harte Training: Ich blende den Muskelkater und das harte Training aus. Ich genieße es einfach. Hier dabei zu sein, hilft mir und meinem Körper.
...seine Comebackpläne: Ich habe keinen Druck, wir sind in der Innenverteidigung gut aufgestellt. Mein großes Ziel war, mit ins Trainingslager zu fahren. Das habe ich geschafft. Jetzt schaue ich von Woche zu Woche. Ich höre auf meinen Körper und achte darauf, nicht zu viel zu machen.
...die Restrunde: Es kommt drauf an, wie wir unser Potenzial ausschöpfen. Das müssen wir auch in der Rückrunde abrufen. Ich bin überzeugt, dass wir das können. Wir wollen so schnell wie möglich 40 Punkte erreichen.
...Niko Kovac: Man merkt, dass er noch nicht lange raus ist als Spieler. Er lebt den Fußball, ist akribisch, achtet auf jedes Detail. Seine Hilfestellungen sind sehr gut.
...seine Einstellung zum Beruf nach der Krankheit: Hier hat sich nichts geändert. Eher im familiären Bereich. Familie und Kinder stehen über allem. In dieser Zeit bringt dich der Fußball nicht weiter. Es sind die Kinder, Freunde, Familie, die dich unterstützen, auch Freunde aus der Mannschaft wie Alex und Heinzi.