24.09.2020
Bundesliga

„Mehr Dynamik und Spritzigkeit“

Adi Hütter erklärt, was die Eintracht am Freitag gegen Hertha BSC verbessern möchte und wie das gelingen soll.

Adi Hütter über…

…die Personalsituation: Evan Ndicka fällt nach wie vor aus. Wir hoffen, dass er in etwa einem Monat wieder zurück ist. Aber das lässt sich aktuell leider nicht genauer sagen. Ansonsten sind für das Spiel am Freitag alle an Bord.

…Lehren aus dem Bundesligaauftakt: Gegen Bielefeld haben wir die Phasen, in denen wir klar überlegen waren, nicht genutzt, um in Führung zu gehen. Wir machen es uns immer wieder selbst schwer. Zum Beispiel dadurch, dass wir in Rückstand geraten. Das aufzuholen, kostet Kraft. Zudem hatten wir zu viele leichte Ballverluste, die letzte Konsequenz im Abschluss hat gefehlt. Wir haben zum Schluss zu viele hohe Bälle gespielt. An diesen Stellschrauben haben wir in dieser Woche gedreht. Ich erhoffe mir, dass die letzte Spritzigkeit und Dynamik, die noch gefehlt haben, zurückkommen. Dann können wir die Zweikämpfe bissiger führen und die Lücken im Defensivverhalten schneller schließen.

…den kommenden Gegner Hertha BSC: Natürlich erinnern wir uns gerne an unseren letzten Sieg in Berlin und das tolle Tor von Daichi Kamada und André Silva. Aber morgen erwartet uns ein ganz anderes Spiel. Berlin hat in den vergangenen Wochen nach dem Aus im Pokal und dem Sieg gegen Werder ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Sie haben aber in beiden Spielen ihre Qualitäten in der Offensive unter Beweis gestellt. Sie haben richtig Speed nach vorne. Entsprechend müssen wir besser verteidigen als zuletzt. Zudem sind sie offensiv sehr flexibel mit Piatek oder Cordoba. Die Innenverteidigung ist mit Boyata und Torunarigha sehr stabil, die Außenverteidiger wie Pekarik sind offensiv ausgerichtet.

…die Entwicklung von André Silva: Er war von Anfang an stark, hat sich gut in der Mannschaft eingefunden. Die Verletzung, die er von der Nationalmannschaft mitgebracht hatte, hat ihn etwas aus dem Gleichgewicht gebracht. Aber seit dem Restart gibt er eine tolle Figur ab. Er ist ein Spieler, der wenige Chancen für ein Tor braucht, ein richtiger Knipser. Außerdem hat er gelernt, rechtzeitig abzuspielen, wenn ein Mitspieler besser positioniert ist. Ich hoffe, das geht so weiter (lacht).

Letztendlich will ich immer eine Elf aufstellen, die gewinnen kann. Es geht immer um Leistung.

Cheftrainer Adi Hütter

…das aktuelle Sturmduo: Das Wichtigste ist, dass sich Bas Dost besser fühlt als vergangene Saison. Er ist bei jedem Training dabei. Ich merke deutlich, dass er ein anderes, ein besseres Niveau als in der vergangenen Saison hat. André Silva und er passen in meinen Augen gut zusammen. Sie kombinieren im Spiel gut. Wenn daraus noch der eine oder andere Torerfolg mehr entsteht, können wir zufrieden sein.

…die Aufstellung: Ich habe beim vergangenen Spiel und in dieser Trainingswoche viele Eindrücke von meinen Spielern gesammelt. Es kann natürlich vorkommen, dass wir die eine oder andere Veränderung vornehmen. Letztendlich will ich immer eine Elf aufstellen, die gewinnen kann. Es geht immer um Leistung.

…die Kaderstruktur: Ich betone gerne nochmal, dass ich viel Vertrauen in unseren Kader habe. Dass wir trotzdem immer den Markt beobachten, ist selbstverständlich. Wenn etwas dabei ist, das uns qualitativ weiterbringt, werden wir darüber nachdenken und entsprechend handeln.

…das Coaching bei fünf Auswechslungen: Das verändert natürlich die Planungen. Schon zur Halbzeitpause bietet sich eine zusätzliche Option. Zum Beispiel, wenn der Gegner früh eine Rote Karte sieht und man offensiv reagieren möchte. Es kommt also immer auf den individuellen Spielverlauf an. Ich hatte schon oft einen genauen Plan, wann und wen ich wechseln möchte. Manchmal läuft es dann auch perfekt nach Plan, aber oft genug auch nicht, wenn unvorhersehbare Dinge geschehen (lacht).