24.02.2024
Bundesliga

„Mehr Herz, weniger Kopf“

Cheftrainer Dino Toppmöller geht es in „erster Linie ums Machen“. Er spricht über Spaß, Spielfreude sowie Druck und verkündet den verletzungsbedingten Ausfall von Sebastian Rode.

Dino Toppmöller über ...

… die Erwartungen an das Spiel am Sonntag: Wir wollen eine gute Reaktion zeigen auf das letzte Spiel, darum geht’s. Das Motto lautet: Mehr Herz, weniger Kopf. Wenn man sich das Spiel am Donnerstag noch einmal durch den Kopf gehen lässt, dann bekommt man den Eindruck, dass der Gegner eine andere Leichtigkeit als wir hatte. Beim Gegner hat man die Lust aufs Gewinnen gesehen und bei uns mehr ein Stück weit die Angst vorm Verlieren. Wir wollen mit Spaß und Spielfreude an die Sache herangehen. In den letzten 20 Minuten konnten wir etwas entfachen und das Publikum mitnehmen. Das Herz auf dem Platz lassen, dafür ein Tick weniger nachdenken, ob man etwas richtig oder falsch macht. Es geht in erster Linie ums Machen, und das mit Überzeugung und Freude. Dann haben wir gesehen, wie fantastisch das Publikum wieder war – trotz der Niederlage gab es Beifall aus der Kurve, unsere Zuschauer haben da ein gutes Gespür, wenn wir alles dafür tun. Und die Jungs haben in den letzten Minuten alles investiert und frei von der Leber nach vorne gespielt. Wir wollen so auftreten, dass von Anfang an das Gefühl da ist, dass die Jungs Bock aufs Gewinnen haben.

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

… Sebastian Rode: Er war am Samstagmorgen bei mir im Büro und hat mir mitgeteilt, dass er am Sonntag nicht wird spielen können. Wegen einer Kniereizung steht er uns auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung.

… das Personal: Die Verletzung von Sasa ist bekannt, Hugo Larsson könnte kommende Woche wieder ins Training einsteigen. Es gibt das ein oder andere Wehwehchen aus dem Spiel am Donnerstag, da müssen wir noch abwarten.

… die Herangehensweise: Man überlegt schon, ob man eventuell im System etwas verändert, und denkt über die Aufstellung nach. Noch ist das nicht ganz abgeschlossen. Wir warten auf die Rückmeldung von unseren Physios, dann werden wir uns für eine Aufstellung entscheiden.

Wir wollen es den Leuten zurückzahlen.

Cheftrainer Dino Toppmöller

… Leidenschaft und Leichtigkeit: Grundsätzlich glaube ich, dass die Jungs wollten, aber die Angst vorm Verlieren hat uns ein Stück weit gelähmt. Das hat man gemerkt. Im Anlaufen waren wir den berühmten Schritt zu spät, und wenn man dann nicht in die Zweikämpfe kommt, dann kann nach außen der Eindruck entstehen, dass man nicht mit letztem Einsatz spielt. So war es aber nicht. Die Jungs haben sich nie aufgegeben, am Ende hat es aber nicht gereicht. Wir versuchen es, im Kollektiv hinzubekommen, und wir haben es auch in der Vergangenheit immer wieder hinbekommen, nach Enttäuschungen eine Reaktion zu zeigen – das ist eine Stärke. Der Fokus gilt nun zu 100 Prozent der Bundesliga.

… Druck: Ich bin dahingehend relativ in meiner eigenen Welt unterwegs. Ich spüre eine gute Unterstützung im Stadion und von den Menschen. Es geht im Leben immer darum, einmal mehr aufzustehen als man hingefallen ist. Wir stellen uns der Situation und Aufgabe, da will ich mit positivem Beispiel vorangehen. Man soll nicht nur in guten Phasen, sondern auch dann, wenn es mal nicht läuft, seinen Mann stehen. Ich habe nach wie vor große Freude an der Aufgabe. Davon hat man doch geträumt: In dieser Kabine zu sitzen und dann vor 58.000 positiv Verrückten da raus ins Stadion zu gehen. Diese Freude dürfen wir uns durch eine Phase, in der es nicht läuft, nicht kaputt machen lassen. Ich sehe diese Erfahrung als Chance, sich weiterzuentwickeln. Wir wollen es den Leuten zurückzahlen, auch am Donnerstag hatten wir eine unglaubliche Unterstützung.

… den nächsten Gegner VfL Wolfsburg: Sie haben mehrere Gesichter gezeigt, was das Verhalten auf dem Platz betrifft. Ich erwarte, dass der Gegner uns ein anstrengendes Spiel aufzwingen und so den Vorteil nutzen will, dass wir am Donnerstag gespielt haben. Aber wir fühlen uns körperlich gut und werden über 90 Minuten mitgehen können. Sie sind die Mannschaft mit den meisten intensiven Läufen in der Bundesliga, aber auch wir sind hier vorne dabei. Ich gehe von einem intensiven Spiel aus.

… Jean-Mattéo Bahoya: Er war von Anfang an sehr offen und sehr selbstbewusst, ohne aber über die Stränge zu schlagen. Er macht sehr gute Fortschritte, hört zu und ist fleißig. Körperlich kann er noch etwas zulegen. Er hat gute Abschlüsse und ein sehr gutes Tempo, er bewegt sich gut auf dem Platz. Er wird uns in Zukunft viel Freude bereiten. Wir müssen ihn nun langsam an die Bundesliga heranführen, das ist von der zweiten französischen Liga ein Riesenschritt. Vom Charakter ist er ein sehr positiver Junge, er will unbedingt.